Heidenheims Trainer Frank Schmidt würfelte nach der 2:4-Niederlage beim FC St. Pauli ordentlich durch und verhalf gleich vier Spielern zur Startelf-Premiere in der neuen Saison: Theuerkauf, Sessa, Mohr und FCK-Neuzugang Kühlwetter durften anstatt Steurer, Kerschbaumer, Thomalla und Pick (alle vier Bank) starten. Außerdem war Leipertz für den auf die Bank verfrachteten Kapitän Schnatterer dabei.
Paderborns Coach Steffen Baumgart wechselte im Vergleich zum 3:4 gegen den HSV nur zweimal: Sowohl Hünemeier als auch Neuzugang Schallenberg (SC Verl) durften erstmals in dieser Spielzeit von Beginn an ran, ersetzten Linksverteidiger Okoroji (nach Verletzung im Abschlusstraining nicht im Kader) und Justvan (Bank). Okoroji-Backup Collins stand aufgrund einer Grippe ebenfalls nicht im Aufgebot, weshalb Baumgart kein etatmäßiger Linksverteidiger zur Verfügung stand. Der 48-Jährige sah sich deshalb zu einem Systemwechsel gezwungen, schickte seine Mannschaft mit einer Dreierkette ins Rennen.
Die Anfangsphase gehörte den Hausherren, die auf der Ostalb mit 3.000 Zuschauern im Rücken vom Anstoß weg nach vorne peitschten und durch Schmidt bereits zweimal früh auf sich aufmerksam machten (1./6.) - bei beiden Versuchen fehlte dem Stürmer aber die Präzision. Paderborn brauchte eine Weile, um sich im neuen 3-5-2-System zurechtzufinden, schaffte es aber nach gut einer Viertelstunde, sich aus dem Klammergriff des 1. FC Heidenheim zu befreien und verlagerte das Spielgeschehen zunehmend in die gegnerische Hälfte.
SCP übernimmt das Kommando
Trotz der zwischenzeitlichen Dominanz in puncto Ballbesitz brachten die Gäste aus Ostwestfalen zunächst kaum etwas zustande. Der erste Annäherungsversuch von Srbeny (7.) blieb lange der einzige. Denn sowohl Heidenheim als auch Paderborn waren nach den jüngsten Niederlagen mit vier Gegentoren primär auf die Defensive bedacht, machten das Zentrum dicht. Gegen Ende des ersten Durchgangs näherte sich der Bundesliga-Absteiger dem Führungstreffer mit großen Schritten an, letztlich fehlte bei den Abschlüssen von Ingelsson (37.) und Vasiliadis (40.) aber die entscheidende Präzision.
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Heidenheim steht sich selbst im Weg
Auch nach dem Seitenwechsel waren es die Hausherren, die deutlich besser ins Spiel fanden. Dieses Mal hielt die Schmidt-Elf den Druck aber deutlich länger aufrecht und ließ Paderborn nicht mehr wirklich ins Spiel kommen. Die Ostwestfalen konnten im gesamten zweiten Durchgang keine wirkliche Gefahr mehr entfachen - Heidenheim stand souverän, Paderborn fehlten die Ideen. Die Gastgeber kamen zwar noch zu einigen Möglichkeiten, mussten sich aber - wie auch auf St. Pauli - den fahrlässigen Umgang mit den vorhandenen Chancen nachsagen lassen. Leipertz brachte den Ball erst nicht an Zingerle vorbei (52.) und ließ dann - genauso wie Geipl (64.) und Föhrenbach (81.) - die Präzision vermissen (57.).
Paderborn stand tief in der eigenen Hälfte, verhinderte dadurch einige gefährliche Situationen und rettete das torlose Remis schließlich über die Zeit. Beide Mannschaften werden aufgrund des Punktgewinns wohl keine Luftsprünge machen. Für Heidenheim war mehr drin, Paderborn wartet weiterhin auf den ersten Saisonerfolg und ist seit nunmehr 18 Ligaspielen ohne Dreier (zehn Niederlagen in der Bundesliga, zwei Niederlagen in der 2. Liga, fünf Remis in der Bundesliga, ein Remis in der 2. Liga).
Für Heidenheim geht es nach der Länderspielpause am 18. Oktober (13.30 Uhr) bei Erzgebirge Aue weiter. Zur gleichen Zeit empfängt Paderborn den Gast aus Hannover.