Coach Michael Köllner, der im Vorfeld der Partie auch als künftiger Cheftrainer des 1. FC Nürnberg bestätigt worden war , änderte seine Startelf im Vergleich zum 1:0 in Sandhausen und dem damit verbundenen sicheren Klassenerhalt auf drei Positionen: Sabiri, Hufnagel und Mühl ersetzten Salli (5.Gelbe), Petrak (Bank) und Bulthuis (nicht im Kader).
Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel, der mit seinem Team nach einer katastrophalen Serie von sieben Spielen ohne Sieg (0/3/4) mitten im Abstiegskampf steckte, nahm nach dem 1:1 gegen Würzburg zwei Wechsel vor: Sturmtank Hennings und Kiesewetter starteten anstelle von Yildirim und Gartner (beide Bank).
Sabiri setzt in der Regenschlacht den ersten Treffer
Von einer Reaktion der Rheinländer nach der zuletzt arg schwachen Serie war anfangs weit und breit nichts zu sehen: Bei extrem schwierigen Bedingungen (Regen aus Kübeln, Pfützen ohne Ende, Fehlpässe und Stockfehler am Fließband) war der Club das bessere Team. Die Nürnberger schafften es irgendwie, den Ball teilweise ordentlich laufen zu lassen. Lange Zeit fehlte aber das finale Zuspiel.
Das änderte sich in der 13. Spielminute, als die Mittelfranken nach einer sehenswerten Aktion verdient mit 1:0 in Front gingen: Möhwald tankte sich rechts in den Strafraum und am zu passiven Gegenspieler Bormuth vorbei. Es folgte das scharfe Zuspiel ins Zentrum, wo Sabiri aus wenigen Metern den Fuß reinhielt und präzise rechts unten versenkte. Schlussmann Rensing hatte keine Chance.
2. Bundesliga, 33. Spieltag
Kiesewetter ist auf und davon
Mit fortschreitender Spieldauer kämpften sich die Düsseldorfer aber zurück - angetrieben vom klatschnassen Trainer Funkel, der stets an der Seitenlinie Kommandos gab. Gerade über Zweikämpfe erarbeiteten sich die Gäste Selbstvertrauen, ehe die Offensivabteilung die Nürnberger Schwäche an diesem Nachtmittag eiskalt nutzte. Nach einem FCN-Standard, wo der Gastgeber oft mit zu vielen Männern mitmachte und deswegen defensiv offen stand, rollte abermals der Konter über Bebou und Kiesewetter. Letzterer war schließlich frei durch, umkurvte Torwart Schäfer (38) in dessen letztem Heimspiel und markierte das 1:1 (27.).
Eine Pfütze hilft Düsseldorf
Letztlich ging es mit einem gerechten Remis in die Pause, aus der allerdings wieder Nürnberg besser herauskam: Der 1. FCN ließ zunächst jeweils durch Hufnagel zwei aussichtsreiche Konter liegen (47. und 49.), ehe Teuchert nach einem kapitalen Schnitzer von Schauerte das 2:1 machen musste. Der Stürmer scheiterte jedoch im Eins-gegen-eins mit Düsseldorfs Schlussmann Rensing (54.).
Die liegengelassene Chance rächte sich beinahe unmittelbar, als abermals ein Konter nach einer FCN-Offensivaktion rollte. Hennings verpasste im Zentrum knapp (65.). Wenig später sollte das 2:1 für die Rheinländer aber fallen - und das nach einem wetterbedingten Vorteil: Nach einem Querpass in der Nürnberger Hintermannschaft blieb der Ball in einer Pfütze liegen, Bebou bedankte sich und fand mit seiner Flanke Hennings im Zentrum. Der Stürmer tunnelte mit seinem Kopfball sogar noch Schäfer - und befeuerte mit diesem zu diesem Zeitpunkt überraschenden 2:1 die Hoffnungen der Fortunen Richtung Klassenerhalt (70.).
Glückliches Düsseldorfer Ende
Verneigte sich in seinem letzten Heimspiel noch einmal bei den Fans: Raphael Schäfer. imago
Doch zunächst kassierten die Siegeshoffnungen der Gäste noch einen Nackenschlag: Nach einem perfekten hohen Zuspiel von Löwen war Möhwald frei durch und stocherte den Ball am Ende vor Rensing mit der Hüfte ins Tor (75.). Aller Tage Abend war damit aber noch nicht, denn ganz spät sollte Düsseldorf noch ein Statement setzen: Madlung köpfte eine Ecke von der linken Seite aufs Tor, wo Sabiri entscheidend abfälschte und durch sein Eigentor die 2:3-Club-Niederlage besiegelte (88.).
Die Fortuna beendete damit die Sieglosserie im achten Spiel (zuvor 0/3/4) und sammelte drei enorm wichtige Punkte im Kellerkampf der 2. Liga. Der direkte Abstieg ist nun nicht mehr möglich für die Funkel-Truppe. Beim FCN wurde derweil noch einmal Schäfer, der Pokalsieger von 2007, mit einer späten Auswechslung gebührend verabschiedet und hernach lautstark von den Fans gefeiert.
Für den 1. FC Nürnberg geht es für das letzte Saisonspiel am kommenden Samstag (15.30 Uhr) nach Kaiserslautern. Gleichzeitig empfangen die Düsseldorfer Erzgebirge Aue.