Heidenheims Trainer Frank Schmidt tauschte nach dem 2:1-Auswärtssieg in Sandhausen zweimal und brachte Wittek und Philp anstelle von Strauß und Pusch (Bank).
Kaiserslauterns Trainer Jeff Strasser veränderte seine Startelf im Vergleich zur 0:2-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld gezwungenermaßen auf einer Position: Kessel begann für den angeschlagenen Kapitän Halfar.
Es war das Duell des Tabellenvierzehnten gegen das Schlusslicht. Knallharter Abstiegskampf - könnte man meinen, doch die unterhaltsame Partie hielt mehr bereit als nur Kampf. Beide Teams spielten mutig nach vorne, Borrello und Thiel meldeten aus der Distanz erste offensive Ansprüche an (5./6.). Es ging munter weiter, FCK-Keeper Marius Müller kratzte einen Glatzel-Kopfball von der Linie (7.).
Die bis dato größte Möglichkeit der Partie bot sich kurz darauf den Gästen: Moritz fiel der Ball nach einem misslungenen Klärungsversuch von Beermann vor die Füße, doch der Kapitän der Gäste schoss aus elf Metern zu hoch (13.). Es blieb auch in der Folge unterhaltsam, weil beide Parteien nicht lange fackelten und immer wieder den Weg zum Tor suchten.
Verletzungspech beim FCK
Der bis hierhin ordentlich aufspielende FCK musste dann eine Schrecksekunde verdauen: Keeper Marius Müller verletzte sich bei einer Aktion an der Hüfte und musste kurz darauf ausgewechselt werden (23.). Ersatzmann Sievers kam in die Partie und stand gleich im Fokus: Im Duell mit Glatzel traf der Keeper nur den Stürmer und hatte Glück, dass Schiedsrichter René Rohde nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte (33.). Die letzten Möglichkeiten des ersten Durchgangs hatte Borrello, der in der Nachspielzeit jedoch zweimal aus der Distanz scheiterte (45.+3).
2. Bundesliga, 16. Spieltag
Der zweite Durchgang begann mit leicht veränderten Rollen. Heidenheim intensivierte seine Bemühungen und drängte den FCK etwas mehr in dessen Hälfte. Mit Erfolg: Nach einem Freistoß des eingewechselten Pusch landete der Ball etwas glücklich vor Witteks Füßen. Der Innenverteidiger schaltete am schnellsten und schoss aus neun Metern humorlos ein (56.).
Ein Schock für den FCK? Mitnichten! Nur zwei Zeigerumdrehungen später wuchtete Spalvis den Ball per Kopf in die Maschen - 1:1 (58.). Und der Torschütze sollte weiterhin im Blickpunkt stehen, dieses Mal aber zum Leidwesen der Pfälzer: Nach einer Ecke von Heidenheim ließ er sich erst zum Trikotzupfer und anschließend zum Kopfstoß gegen Feick hinreißen. Schiedsrichter Rohde zeigte auf den Elfmeterpunkt und ahndete die Tätlichkeit im Anschluss daran mit Rot. Schnatterer schnappte sich das Leder und brachte den FCH wieder in Führung (68.).
Schnatterer schockt Sievers
Ein erneuter Rückschlag für die Gäste, die fortan in Unterzahl agieren mussten. Doch die Roten Teufel bewiesen Moral, gaben nicht auf und erzwangen das 2:2! Borrello flankte von rechts, Feick hielt seinen Fuß hinein und fälschte unhaltbar ab (80.). Beide Teams wollten nun den Dreier, es ging hin und her. Und das Duell fand seinen dramatischen Schlussakt: Schnatterer legte sich den Ball bei einem Freistoß aus gut und gerne 40 Metern zurecht und schoss ihn zentral auf's Tor. Ein haltbarer Ball - doch Sievers boxte ihn sich ins eigene Tor (90.+1). Der glückliche FCH-Sieg sowie die besonders bittere Auswärtsniederlage des FCK waren somit perfekt.
Heidenheim spielt am kommenden Samstag (13 Uhr) in Fürth. Kaiserslautern empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) den FC Ingolstadt.