Heidenheims Trainer Frank Schmidt stellte seine Anfangsformation gegenüber dem 3:3 in Duisburg auf zwei Positionen um: Statt Feick (5. Gelbe Karte) und Glatzel starteten Beermann und Verhoek. Theuerkauf rückte aus der Innenverteidigung nach links.
St. Paulis Coach Markus Kauczinski nahm nach dem 0:1 zu Hause gegen Darmstadt drei Wechsel vor. Sobiech (nach Wadenblessur), Nehrig (nach grippalem Infekt) und Neuzugang Diamantakos (Startelfdebüt) verdrängten Schoppenhauer, Cenk Sahin und Allagui auf die Bank.
Thiel bestraft Himmelmanns Fauxpas
2. Bundesliga, 21. Spieltag
Nach abwartenden Anfangsminuten präsentierte sich die Partie schnell turbulent. Mit dem ersten durchdachten Angriff ging St. Pauli in der 8. Minute früh in Führung. Nach Vorarbeit von Diamantakos und Flanke von Buballa köpfte Bouhaddouz per Aufsetzer ins rechte Toreck ein. Wenige Minuten später hätte Avevor beinahe sogar erhöhen können, platzierte einen Kopfballaufsetzer nach einem Freistoß jedoch knapp über die Querlatte (13.). Stattdessen schlug auf der Gegenseite prompt Heidenheim zu - und das gleich doppelt! Erst köpfte Beermann nach einer Freistoßflanke wuchtig zum 1:1 ein (15.), dann bestrafte Thiel eine zu kurze Faustabwehr von Himmelmann mit einem klugen Heber ins verwaiste FCSP-Tor - 2:1 (16.).
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte nahmen die hochkarätigen Strafraumszenen deutlich ab. Die Paulianer waren zunächst um eine schnelle Antwort auf den Heidenheimer Doppelschlag bemüht, hatte jedoch mit zunehmender Spieldauer immer größere Probleme, in Strafraumnähe zu kommen. Heidenheim dagegen fand insbesondere in der Schlussphase der ersten Hälfte ab und an Lücken im Defensivverbund der Hanseaten. So zwang Titsch-Rivero Himmelmann mit der Pike kurz vor der Halbzeit zu einer Parade (42.).
Verhoek volley - Allagui vergibt zweimal
Nach der Pause brachte Kauczinski Cenk Sahin für Buballa, die linke Abwehrseite übernahm Dudziak. St. Pauli begann nach Wiederbeginn durchaus forsch - doch der Schuss ging schnell nach hinten los. Denn in der 48. Minute hatte der FCH viel Platz zum Kontern und nutzte diesen eiskalt aus: Schnatterer bediente mit einer akkuraten Flanke den völlig allein gelassenen Verhoek im Zentrum, der volley zum 3:1 abschloss. Wenig später verpasste der ebenfalls freistehende Beermann nach Thiel-Vorarbeit das 4:1 aus kurzer Distanz nur knapp (54.).
Die Norddeutschen waren in der Folge um eine Antwort bemüht, konnte jedoch nur selten Druck auf das Heidenheimer Tor aufbauen. Avevor verzog in der 58. Minute freistehend, auf der Gegenseite kam Schnatterer aus zentraler Position nicht an Himmelmann vorbei (59.). Erst in der Schlussphase kam St. Pauli danach einem Anschlusstreffer noch einmal nahe: Erst verzog Joker Allagui nach Bouhaddouz-Hereingabe aus kurzer Distanz nur ganz knapp (76.), dann setzte der Deutsch-Tunesier einen Kopfball nach Sobota-Flanke an den Querbalken (88.). So blieb es am Ende beim nicht unverdienten Erfolg für die Ostalbstädter.
Heidenheim gastiert am Samstag (13 Uhr) in Regensburg, St. Pauli beschließt den 22. Spieltag mit der Montagabendpartie gegen den 1. FC Nürnberg (20.30 Uhr).