Heidenheims Trainer Frank Schmidt drehte nach dem 4:0-Erfolg im Pokal in Unterhaching erwartungsgemäß am Personalkarussell: Feick, Strauß, Pusch, Thiel und Glatzel ersetzten Busch, Theuerkauf, Skarke, Halloran und Verhoek, die allesamt auf der Bank saßen.
Keine Wechsel gab es dagegen beim Gast aus Duisburg. Coach Ilia Gruev entschied sich für dieselbe Elf wie beim knappen Pokal-Aus gegen Zweitliga-Spitzenreiter Nürnberg (1:2) .
Die Duisburger lieferten schon in der Anfangsphase einen mutigen Auftritt ab. Etwas übermotiviert agierte Angreifer Brandstetter, der sich nach einem Ausrutscher Witteks gefährlich positionierte, letztlich aber nur mit gestrecktem Bein mit FCH-Keeper Müller kollidierte (2.).
Fehlerlose Abwehrreihen
Anschließend agierte vorerst Heidenheim aktiver und nahm das Heft des Handelns verstärkt in die Hand. Es blieb auf beiden Seiten jedoch identisch: Die Strafräume waren unter Kontrolle der Defensivreihen. Dies belegten auch die Statistiken: Die MSV-Innenverteidiger Bomheuer und Nauber verloren im ersten Durchgang keinen einzigen Zweikampf, Beermann und Wittek in Diensten der Heidenheimer hatten ebenfalls Werte von über 80 Prozent. So gab es über einen längeren Zeitraum eigentlich keine wirkliche Torchance, auch weil die Partie schon im Mittelfeld richtig umkämpft war.
Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs wurde es zeitweise gefährlich für die Torhüter. Brandstetter prüfte Müller (37.), im Gegenzug schoss Linksfuß Thiel etwa einen Meter neben das Tor (38.). Nachdem auch Stoppelkamp aus spitzem Winkel den Ball nicht über Müller hinweg ins Tor chippen konnte (41.), blieb es nach 45 Minuten beim folgerichtigen Zwischenstand von 0:0.
1:0 Heidenheim, doch war es Abseits?
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Für FCH-Keeper Müller gab es nur Sekunden nach dem Wiederbeginn bei einem Distanzschuss die erste Bewährungsprobe, die der 26-Jährige auch mühelos bestand. Spielerisch tat sich weiterhin nur wenig, sodass Heidenheims Coach Schmidt einen doppelten Impuls von der Seitenlinie aus sendete: Dovedan und Skarke kamen für Thiel und Pusch (53.). Kurz davor hatte auch Bomheuers makellose Zweikampfbilanz ein Ende: Aufgrund eines Stockfehlers handelte er sich eine Gelbe Karte ein (51.).
Nach einer knappen Stunde nahm die Partie dann endlich an Fahrt auf und entschädigte im Folgenden für zuvor sehr schwache 60 Minuten. Schiedsrichter Harm Osmers stand dabei gleich mehrmals im Mittelpunkt, doch der Reihe nach: Zunächst ging der FCH durch Glatzel in Führung, jedoch musste der Referee sich erst mit seinem Assistenten besprechen, von wem das Zuspiel kam. Dadurch, dass wohl Duisburgs Wolze und nicht Titsch-Rivero zuletzt am Ball war, stand Glatzel nämlich nicht im Abseits (59.).
Tashchy legt vor und trifft selbst
Eine Minute später hätte es dann Handelfmeter für die Hausherren geben können, denn Nauber wehrte einen Titsch-Rivero-Schuss mit der Hand ab. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb jedoch stumm, und so kam Duisburg im direkten Gegenzug zum Ausgleich: Stoppelkamp schlenzte klasse ins rechte Eck (61.). Für Heidenheim kam es weitere fünf Minuten später noch dicker, denn Tashchy, bis dahin kaum in Aktion getreten, brachte die Zebras mit einem trockenen Schuss aus 18 Metern gar in Führung (66.).
Mit Stürmer Verhoek (für Rechtsverteidiger Strauß, 75.) ging Heidenheim noch offensiver in die Schlussviertelstunde und drängte fortan auf den Ausgleich. Flekken parierte jedoch gegen Griesbeck (77.) und Wittek (78.) klasse. Gegen Verhoek hatte er Glück, dass sein niederländischer Landsmann den Ball mit dem Oberarm mitnahm (78.). Die größte Möglichkeit zum 2:2 hatte jedoch Skarke, dessen Schuss von Bomheuer auf der Linie noch abgewehrt wurde (89.). So feierte Duisburg, das seine Kontermöglichkeiten ungenutzt ließ, nach vierminütiger Nachspielzeit den ersten Saisonsieg.
Heidenheim ist am Samstag (13 Uhr) beim FC St. Pauli zu Gast, Duisburg empfängt am Tag zuvor (18.30 Uhr) den SV Darmstadt 98.