Kaiserslauterns Trainer Michael Frontzeck nahm nach der 1:2-Niederlage beim Mitkonkurrenten Aue drei Änderungen an der Startelf vor: Mwene (nach Gelbsperre) und Borrello (nach Krankheit) rückten zurück in die erste Elf, Abu Hanna und Shipnoski mussten dafür weichen. Zudem ersetzte Correia Callsen-Bracker (Oberschenkelverletzung) im Abwehrzentrum.
Union-Coach André Hofschneider hatte ebenfalls drei Änderungen eingeplant, musste jedoch kurzfristig umstellen. Im Vergleich zum 2:1-Heimerfolg gegen Sandhausen sollten Friedrich, Prömel und Hosiner anstelle von Leistner, Hedlund (beide Bank) und Hartel ins Team rücken. Da sich Torjäger Polter beim Aufwärmen jedoch verletzte und nicht spielen konnte, rückte Hedlund doch wieder ins Team.
Schneegestöber am Betzenberg
Es herrschte bestes Abstiegskampf-Wetter in Kaiserslautern: Im dichten Schneegestöber und auf sichtbar schwer bespielbarem Geläuf bahnte sich ein reines Kampfspiel an, ein flüssiges Kombinationsspiel schien eher eine Wunschvorstellung zu sein. Doch weit gefehlt: Beide Teams machten aus den widrigen Bedingungen das Beste und suchten permanent den Weg nach vorne. Das beste Beispiel dafür lieferte Lauterns Borrello, der sich aus gut 35 Metern Torentfernung halblinker Position nicht mit Kurzpassspiel aufhielt, sondern selbstbewusst abzog. Die Flugkurve des Balles überraschte nicht nur Mesenhöler im Union-Tor, die Kugel senkte sich und prallte von der Unterkante der Latte ins Tor (6.).
Union war gefordert. Und die Eisernen unternahmen etwas: Erst scheiterte Kroos zweimal haarscharf aus der Distanz (8., 11.), dann prüfte Prömel Müller aus spitzem Winkel (20.). In der Folge drängten die Köpenicker, kamen mit ihren Angriffen aber nicht näher als 16 Meter an Müllers Gehäuse heran. Die Pfälzer blieben ihrerseits sehr aktiv und spielten ihre Kontersituationen gezielt aus. Andersson und Mwene scheiterten binnen Sekunden an Mesenhöler (30.), der bei Osawes Direktschuss nicht eingreifen musste (32.).
Anderssons "Doppelpack"
Der zweite Treffer der Roten Teufel lag in der Luft, im Spiel nach vorne waren die Hausherren etwas zielstrebiger. Doch es kam anders: Als Trimmel eine Freistoßflanke scharf in den Fünfmeterraum trat, glaubte Andersson einen Gegenspieler hinter sich und ging mit der Absicht, zur Ecke zu klären, zum Ball. Unglücklicherweise aus Sicht des FCK nickte der Schwede den Ball dabei ins eigene Tor (36.). Nur fünf Minuten später machte Andersson seinen Fauxpas allerdings wieder gut: Nach Borrellos Flanke von links schraubte sich der Stürmer am ersten Pfosten in die Luft und nickte unhaltbar links ein - 2:1. Kurz darauf war Pause.
2. Bundesliga, 25. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel behielt die Partie ihren hohen Unterhaltungswert. Den Anfang machten die Gäste, die kurios zum Ausgleich kamen: Prömel hatte abgezogen und den zur Pause eingewechselten Daube getroffen, von dem der Ball mustergültig in den Lauf von Skrzybski sprang. Der Stürmer schaltete schnell und staubte aus fünf Metern ab (51.).
Die Hausherren ließen sich vom erneuten Ausgleich nicht beirren und spielten weiter auf Sieg. So gehörten die folgenden Minuten wieder den Pfälzern: Erst strich Moritz' Fernschuss einen Meter links vorbei (55.), dann setzte Osawe über rechts zum Sprint an und spielte flach in die Mitte. Dort war Borrello einen Schritt eher am Ball als Friedrich, der dem Australier auf den Fuß stieg. Moritz trat zum fälligen Elfmeter an und verlud Mesenhöler - per Panenka (67.)!
Mesenhöler lädt Mwene ein
Die Eisernen hatten in diesem Spiel bereits bewiesen, Comeback-Qualitäten zu besitzen. Und so machten sich die Berliner daran, zum dritten Mal auszugleichen. Skrzybski traf eine Hereingabe von Trimmel zunächst nicht, hämmerte den Ball im Nachschuss aber aus kurzer Distanz in die Maschen (81.). Der würdige Abschluss einer packenden Partie? Von wegen! Stattdessen lud Mesenhöler den FCK ein: Der Keeper spielte den Ball flach in die Füße von Mwene, der nicht lange fackelte und aus 16 Metern zur vierten Führung für den FCK traf (86.). Mit viel Kampf brachten die Hausherren den Sieg schließlich über die Zeit, Union kam kein viertes Mal zurück in die Partie.
Am kommenden Spieltag wartet für Kaiserslautern die nächste extrem wichtige Partie: Die Roten Teufel treten am Samstag (13 Uhr) beim Mitkonkurrenten Greuther Fürth an. Union empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Erzgebirge Aue.