Union-Trainer André Hofschneider veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:2 bei Holstein Kiel , wo die Haupstädter einen frühen 0:2-Rückstand noch egalisiert hatten, personell einmal: Gogia ersetzte den kranken Skrzybski.
Beim Club tauschte Coach Michael Köllner nach dem 2:2 gegen Regensburg gleich viermal Personal: Mühl, Erras, Löwen und Palacios (Pflichtspieldebüt) durften für Margreitter (muskuläre Probleme), Petrak, Salli und Stefaniak (alle Bank) ran.
Die Gäste erwischten in einem neuen 3-5-2-System den etwas besseren Start und hätten nach nicht einmal zehn Minuten auch schon einen Elfmeter zugesprochen bekommen können: Kroos hatte seinen Arm gegen Leibold regelwidrig eingesetzt (7.). Doch lange mussten sich die Franken nicht ärgern, denn nach Valentinis Ecke köpfte Ewerton entschlossen zur Führung ein (11.).
Gogia, immer wieder Gogia
Union hatte durch Trimmel zwar unmittelbar auf den Rückstand eine Antwortmöglichkeit (13.), aber ansonsten machte die Hofschneider-Elf nicht genug aus den langen Ballbesitzphasen. Der Club bestach durch eine gute Raumaufteilung und hielt die Berliner so vorerst noch vom eigenen Tor fern. Doch mit dem agilen Gogia hatten die Franken ihre liebe Mühe: Der Linksaußen prüfte erst Bredlow (22.), fünf Minuten später verzog er aus spitzem Winkel (27.).
Nach einer halben Stunde hatten die Nürnberger trotz guter Anfangsphase die Spielkontrolle längst in die Hände der Berliner abgegeben. Und bei den Hauptstädtern sammelte allen voran Gogia, der noch zwei weitere Abschlüsse verbuchte (36., 37.), die Fleißkärtchen. Auch Polter kam zu einem Abschluss, den Löwen noch abblockte (38.). Die Pausenführung des Clubs, der seine Offensivbemühungen bis auf einen Valentini-Schuss komplett eingestellt hatte (43.), war schon fast schmeichelhaft.
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Auch im zweiten Durchgang ergriffen zunächst die Hausherren die Initiative. Doch Nürnberg zeigte sich bissig in den Zweikämpfen und störte den ballführenden Unioner sofort. Dazu lauerten die Franken auf Konterchancen aus der schnellen Balleroberung heraus, eine solche Möglichkeit vereitelte Behrens durch ein schlampiges Abspiel am gegnerischen Strafraum (54.).
Hosiner und Salli kommen - und gehen wieder vorzeitig
Die Nürnberger verstanden es, das eigene Tor zu verteidigen und die Berliner sich nicht mehr ganz so sehr entfalten zu lassen wie noch über weite Phasen des ersten Durchgangs. Hofschneider brachte nach etwas mehr als eine Stunde Kreilach (für Prömel), Köllner Salli (für Palacios).
Doch neues Leben wurde durch die Veränderungen nicht eingehaucht. Abschlüsse und/oder Strafraumszenen waren nicht nur Mangelware, sondern einfach nicht vorhanden, sodass die Partie ihrer Schlussphase entgegendümpelte. Mit Hosiner und Werner kamen auf beiden Seiten noch einmal frische Leute auf den Rasen.
Der FCN verstand es bis zum Schluss, die Eisernen nahezu vollständig den Schneid abzukaufen. Dazu sah Leistner sieben Minuten vor dem Ende die Gelb-Rote Karte, sodass die Berliner in Unterzahl zu Ende spielen mussten. Schlussendlich endete die Begegnung sogar mit Neun gegen Zehn, da sich Hosiner und Salli noch einen unsportlichen "Zweikampf" leisteten und beide Rot sahen.
Da den Eisernen kein durchdachter Angriff mehr gelang, endete somit auch das vierte Spiel unter Hofschneider sieglos (0/1/3). Nürnberg dagegen reitet auf seiner Erfolgswelle weiter (4/3/0) und erklimmt vorübergehen die Tabellenführung. Union ist erst am Montagabend (5. Februar) um 20.30 Uhr in Bielefeld gefordert, während der 1. FC Nürnberg bereits am Freitagabend (2. Februar, 18.30 Uhr) Erzgebirge Aue erwartet.