Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht konnte nach dem 0:0 im Heimspiel gegen Holstein Kiel wieder auf Reichel (zuletzt Gelb-Sperre) zurückgreifen. Außerdem brachte er Canbaz, Khelifi und den Ex-Düsseldorfer Yildirim, der noch in der Hinrunde für die Fortuna gegen seinen aktuellen Arbeitgeber gespielt hatte. Nkansah, Samson, Hernandez und Zuck mussten auf der Bank Platz nehmen.
Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel stellte seine Elf im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg auf einer Position um: Lovren verdrängte Schmitz auf die Bank.
Lovrens Geniestreich ...
Die Hereinnahme des 19 Jahre alten Kroaten sollte sich schon früh lohnen. Nach einem Braunschweiger Freistoß startete die Fortuna einen Konter über Raman, der mit großer Überzeugung zu Lovren weiterleitete. Der Teenager überwand anschließend Fejzic mit einem überragenden Lupfer aus vollem Lauf zur Düsseldorfer Führung (9.).
Zwar arbeiteten die Löwen an einer umgehenden Antwort, aber die Gäste konnten zunächst die ganz große Torgefahr abwenden. Einen Distanzschuss von Reichel hielt Wolf sicher. Stattdessen lieferte F95 einen abgeklärten Auftritt mit viel Ballbesitz und weitgehender Kontrolle ab.
Erst nach einer knappen halben Stunde häuften sich die Angriffsbemühungen der Lieberknecht-Elf (Reichel, 30.; Abdullahi, 31., Hochscheidt, 34.), gefährlicher blieben aber die Gäste: Fejzic lenkte einen Neuhaus-Schuss klasse um den Pfosten (32.). Glück hatte der Bosnier bei einem schlampigen Rückpass von Hochscheidt, als Hennigs Fejzics Klärungsversuch abblockte, der Ball aber ins Toraus flog (39.).
... folgt der vorzeitige Feierabend
Schon vor dem Pausenpfiff war für Torschütze Lovren die Partie beendet: Der 19-Jährige, der sich bei seinem Torjubel das Trikot vom Leib gerissen und Gelb gesehen hatte, wurde Rot-gefährdet von Funkel ausgewechselt (42.). Usami kam neu ins Spiel.
2. Bundesliga, 18 Spieltag
Mit erhöhter Schlagzahl kamen die Löwen aus der Kabine, doch hochkarätige Abschlüsse blieben nach wie vor noch Fehlanzeige. Düsseldorf schaltete derweil in den Verwaltungsmodus um, formierte eine gut geordnete Defensive und lauerte auf schnelle Kontergelegenheiten (Neuhaus, 55.).
Reichels Doppelchance
Diese doch eher passive Haltung hätte sich nach einer knappen Stunde beinahe gerächt, doch Reichel vergab gleich einen Chancen-Doppelpack. Erst hämmerte er den Ball aus 25 Metern an den rechten Pfosten. Den Nachschuss aus knapp sechs Metern jagte er tatsächlich noch über den Querbalken (60.).
Kurz darauf wechselte Lieberknecht doppelt, erhoffte sich vom Duo Hernandez/Zuck neue Impulse für die Offensive. Stichwort Offensive: Düsseldorfer Angriffe wurden ab der Schlussviertelstunde eine Seltenheit.
Doch die Löwen schafften es nicht mehr, Wolf zu überwinden. Innenverteidiger Breitkreuz hatte die letzte Möglichkeit (89.). Damit beendete die Fortuna ihren Negativlauf von sieben Pflichtspielen (einmal Pokal, sechsmal Liga) ohne Sieg und klettert vorübergehend auch wieder an die Tabellenspitze.
Braunschweig spielt im kommenden Jahr am Mittwoch, 24. Januar (20.30 Uhr), beim 1. FC Heidenheim an. Düsseldorf empfängt zur gleichen Zeit Erzgebirge Aue.