Ingolstadts Trainer Stefan Leitl nahm nach der 1:2-Niederlage beim MSV Duisburg drei Veränderungen in seiner Startelf vor: Der gesperrte Cohen (Rote Karte), Thalhammer (nicht im Kader) und Otavio (Bank) wurden durch Zweitliga-Debütant Ananou, Christiansen und Kittel ersetzt.
Bochums Coach Robin Dutt tauschte nach dem 0:0 gegen Tabellenführer Nürnberg nur einmal Personal aus: Hinterseer startete an alter Wirkungsstätte in der Sturmspitze für Wurtz. Der zuletzt angeschlagene Sam war einsatzbereit und spielte von Beginn an.
Hinterseer scheitert zweimal an Nyland
Die Partie nahm einen unterhaltsamen Anfang, weil beide Mannschaften sich nicht versteckten und den Weg nach vorne suchten. Ingolstadt wirkte dabei etwas ballsicherer und suchte vermehrt den Weg über die Außen nach vorne. Nach ersten Annäherungen durch Kittel (4.), Morales (6.) und Kutschke (11.) verzeichnete aber der VfL die ersten klaren Chancen: Hinterseer scheiterte zweimal aus aussichtsreicher Position nach Kruse-Vorlage an FCI-Keeper Nyland (14., 16.). Dessen Gegenüber Riemann wurde nach 18 Minuten erstmals gefordert: Ein auf das kurze Eck geschossener Kittel-Freistoß erforderte eine Faust-Parade des 29-Jährigen.
Kutschke scheitert vom Punkt
Riemann blieb im Fokus: Nach knapp einer halben Stunde bot sich Ingolstadt die dicke Chance zur Führung, weil Tesche Kittel im Strafraum gefoult hatte. Kutschke übernahm die Verantwortung vom Punkt - und schoss einen schwach getretenen Strafstoß in die Arme von Riemann (28.). Es war der zweite Elfmeter-Fehlschuss der FCI-Angreifers in Folge.
Wenige Zeigerumdrehungen später klingelte es auf der anderen Seite: Stöger schlug eine Ecke vor das Tor und fand auf Höhe des zweiten Pfostens den sträflich freien Tesche, der per Kopf auf 1:0 für die Gäste stellte (34.). Sam (35.) und Fabian (36.) hätten direkt im Anschluss beinahe nachgelegt. Ingolstadt fand in dieser Phase offensiv kaum statt, Bochum beschäftigte den FCI durch zielstrebiges und entschlossenes Flügelspiel.
Träsch mit der besten Chance
2. Bundesliga, 25. Spieltag
Aus der Kabine kam Ingolstadt schwungvoller, doch mehr als ein Gaus-Schuss aus spitzem Winkel sprang dabei zunächst nicht heraus (51.). Bochum stand etwas tiefer als im ersten Durchgang, ließ die Hausherren kommen - und bejubelte kurz darauf das vermeintliche 2:0. Kruse hatte einen schönen Spielzug abgeschlossen, stand aber zuvor im Abseits (54.).
Ingolstadts Bemühen in der Offensive blieb in der Folge weiter ertraglos, gegen den Ball offenbarte die Leitl-Elf außerdem mehrmals Nachlässigkeiten, was auch zu hörbarer Unruhe auf den Rängen führte. Einem Ausrufezeichen gleich kam der Distanz-Versuch von Träsch, den Riemann mit einer Faustabwehr über die Latte entschärfte (61.). Es sollte die beste Chance im zweiten Durchgang bleiben.
Den Gastgebern lief nun die Zeit davon, auch weil Bochum geschickt für Entlastung sorgte. Vielversprechende Ansätze spielte der FCI außerdem viel zu fahrig aus, etwa als Matip in der 75. Minute einen Konter einleitete, Eberts Flanke aber völlig misslang.
In der spannenden Schlussviertelstunde hatte Schröck noch einmal den Ausgleich auf dem Fuß, wurde aber geblockt (77.), auf der Gegenseite ließen Stöger (85.) und Hinterseer (87.) die Vorentscheidung liegen. Dem Schlusspfiff folgten Pfiffe der FCI-Fans.
Ingolstadt, das nun nur noch vier Punkte Vorsprung vor der Abstiegszone hat, ist am kommenden Samstag (13 Uhr) in Darmstadt zu Gast. Zur gleichen Zeit empfängt der VfL Bochum den Aufsteiger aus Kiel.