Auf der Zielgeraden des vergangenen Jahres waren Kiel und Union fünfmal sieglos geblieben - Holstein zuletzt beim 1:3 in Sandhausen , die Berliner beim 1:2 gegen Ingolstadt .
Beim Jahresauftakt setzte Kiels Coach Markus Anfang unter anderem auf Debütant Karazor und auf Drexler. Der Einsatz des Mittelfeldmanns (acht Tore, sechs Assists) war bis zuletzt aufgrund einer Muskelverhärtung im linken Oberschenkel fraglich. Union-Trainer André Hofschneider vertraute derweil zwischen den Pfosten Mesenhöler, den er erst in der Winterpause zur Nummer eins befördert hatte.
Ducksch auf Weilandt - 1:0
Von Anfang an entwickelte sich ein munteres Spiel. Der erste Abschluss schon nach fünf Minuten: Drexler flankte, Schindler köpfte, scheiterte jedoch an Mesenhöler. Wenig später versprang Polter in aussichtsreicher Position der Ball - und im Gegenzug schlug Kiel zu: Duckschs Abseitsposition entging dem Schiedsrichtergespann um Arne Aarnink, der Angreifer flankte flach in den Strafraum, dort vollendete Weilandt - 1:0 (9.).
Union hatte im ersten Abschnitt mehr Ballbesitz (62 Prozent) und gewann mehr Zweikämpfe (56 Prozent), doch die Störche waren schlichtweg effektiver: Hoheneder verlängerte eine Lewerenz-Ecke - und am zweiten Pfosten traf Drexler grätschend (19.). Die Berliner schüttelten sich - und markierten nach gut einer halben Stunde den verdienten Anschlusstreffer: Der aufgerückte Rechtsverteidiger Trimmel passte den Ball flach vors Tor, Skrzybski schob ein - allerdings ebenfalls aus Abseitsposition (32.). Es war eine kurzweilige Partie, die mit einem knappen Vorsprung für Holstein in die Pause ging.
2. Bundesliga, 19. Spieltag
Schindler an den Pfosten
Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer zunächst eine zerfahrene Partie - ehe Kiel an Schwung aufnahm und aufs Gaspedal trat: Ducksch kam frei zum Schuss, schloss aber zu mittig ab (55.), dann lenkte Mesenhöler einen Schindler-Aufsetzer an den Pfosten, und Drexler ließ den Nachschuss liegen (58.).
Die zweite Hälfte war von Zweikämpfen und Fouls geprägt, der Spielfluss litt, das fußballerische Niveau sank. Aber: Die Partie lebte von der Spannung. Und in der Schlussphase baute Union nochmal Druck auf. Das sollte sich auszahlen: Kinsombi brachte Hedlund nach feinem Kroos-Pass im Strafraum zu Fall, sah Rot - und Polter traf vom Elfmeterpunkt zum verdienten 2:2 (85.). Nun witterten die Eisernen gar ihre Siegchance, doch Leistner (87.) und der eingewechselte Hosiner (90.+2) ließen zwei sehr gute Möglichkeiten aus.
So blieb es beim 2:2 - für beide Teams das sechste Spiel in Folge ohne Dreier. Ob die Durststrecken am 20. Spieltag enden? Kiel ist am Samstag (13 Uhr) in Fürth zu Gast. Union spielt schon am Freitagabend (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg.