Kiels Trainer Markus Anfang konnte im Vergleich zum 0:0 in Fürth wieder auf Stammkeeper Kronholm zurückgreifen, der nach ausgeheilter Knieverletzung für Kruse zwischen die Pfosten rückte. Dafür stand der Gelb-gesperrte Drexler nicht zur Verfügung, für den Seydel in der Anfangsformation stand. Dritte Änderung: Kinsombi ersetzte Karazor.
Auch Regensburg-Coach Achim Beierlorzer musste in Nandzik einen Gelbsünder ersetzen. Gegenüber dem 3:2 gegen Ingolstadt brachte er für den Linksverteidiger Hofrath, des Weiteren Mees für Vrenezi (nicht im Kader).
Start nach Maß für Kiel: Ducksch, diesmal hinter der einzigen Spitze Seydel positioniert, zirkelte einen direkten Freistoß aus 25 Metern über die Mauer ins linke Eck. Er beendete damit seine seit sieben Spielen anhaltende Torflaute mit seinem elften Saisontreffer (4.).
Der Jahn reagierte sofort und attackierte mutig. Adamyans Kopfball war noch eine Aufwärmübung für Kronholm (7.), der sich danach bei Georges Volleyabnahme mächtig strecken musste (9.).
Es war eine muntere Partie zwischen zwei Teams, die kompromisslos den Weg nach vorne suchten. Der SSV hatte mehr Ballbesitz und machte das Spiel, die KSV konterte mit Ducksch und Lewerenz, der verzog (17.). Auf der Gegenseite rettete Kinsombi gegen Gimber, der von der Strafraumgrenze abgezogen hatte (19.).
Grüttner lauert und vollendet
Weil sich meist schon im Mittelfeld auf beiden Seiten etliche Fehler einschlichen, tat sich in der Folge vor beiden Toren trotz fortwährender Bemühungen längere Zeit kaum etwas. Ein wenig aus dem Nichts fiel so der Ausgleich: Nach einem Pass in den Strafraum legten Schmidt und Czichos unfreiwiliig für den lauernden Grüttner vor, der aus der Drehung von halbrechts aus fünf Metern mit Saisontor Nummer acht ins linke Eck vollendete (28.).
Standardspezialist Knoll im Pech
Ab da spielte bis zum Pausenpfiff fast nur noch der Jahn, der mit guter Technik und Raumaufteilung bestach. Knoll fehlten per Freistoß an den Pfosten Zentimeter zur Führung (33.), gegen Gimber (38.), Hofrath (39.) und Grüttner (44.) war Kronholm auf dem Posten. Auch Seydels Distanzschuss knapp vorbei (44.) änderte nichts daran, dass die Oberpfälzer die Pausenführung verdient gehabt hätten.
2. Bundesliga, 21. Spieltag
Ohne Personalwechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter, Grüttner tauchte gleich wieder gefährlich vor dem Holstein-Tor auf (47.). Der Jahn blieb kombinationssicherer, die Gastgeber gefährlich im Umschaltspiel, aus dem ein Freistoß resultierte - Pentke parierte Duckschs Versuch famos (55.) und hatte wenig später Glück, dass Czichos am zweiten Pfosten nach einer Ecke den Ball um Zentimeter verpasste (57.).
Das im zweiten Durchgang ausgeglichene Duell wogte mit etlichen Sprints zwischen den Strafräumen weiter hin und her und war äußerst kräfteraubend. So fehlten oft die klaren Aktionen vor allem im letzten Drittel. Chancen gab es trotzdem: Saller (63.) auf Seiten des Jahn, Seydel für Kiel (66.) näherten sich der Führung an.
Nach einigen Wechseln und Verwarnungen hätte Kiels Joker Condé fast das 2:1 eingeleitet: Die Wolfsburg-Leihgabe flankte auf Schindler, der mit wuchtigem Kopfball aus elf Metern Pentkes Flug- und Fangkünste prüfte (79.). Dies blieb die letzte nennenswerte Möglichkeit des Spiels.
Kiel, das seit acht Partien auf einen Dreier wartet, gastiert am Freitag (18.30 Uhr) in Kaiserslautern, Regensburg empfängt am Samstag (13 Uhr) Heidenheim.