Duisburgs Trainer Ilia Gruev veränderte seine Startelf im Vergleich zur 1:3-Niederlage in Düsseldorf auf zwei Positionen: Hajri begann anstelle von Erat, und Toptorjäger und offensiver Hoffnungsträger Tashchy (vier Saisontore) verdrängte nach auskuriertem Bänder-Teilabriss im rechten Knöchel Iljutcenko auf die Bank.
Auf der Gegenseite war Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht das Verletzungspech auch während der Länderspielpause treu geblieben: Kumbela (Haarriss) und Boland (Bänderriss im rechten Knie) erweitern das ohnehin schon namhafte Lazarett. Im Vergleich zur 0:2-Heimpleite gegen St. Pauli brachte Lieberknecht Breitkreuz, Becker und Yildirim für Kijewski, Hochscheidt (beide auf der Bank) und eben Kumbela.
Sicherheit um jeden Preis
Nach zuletzt 14 Gegentoren in vier Spielen war Duisburg von Beginn an darauf bedacht, hinten dicht zu machen. Bei gegnerischem Ballbesitz formierte sich der MSV auf Höhe der Mittellinie und wartete auf das, was die Gäste zu bieten hatten. Braunschweig, das zuletzt gegen St. Pauli mit einem Offensivfeuerwerk am Anfang schlecht gefahren war, schien sich die Kräfte ebenfalls für einen späteren Zeitpunkt aufheben zu wollen. Die Trainer konnten mit dem Defensivspiel jeweils zufrieden sein, Adrenalinjunkies kamen jedoch nicht auf ihre Kosten: Es gab keine nennenswerte Torchance in den ersten 26 Minuten.
Die erste Bewährungsprobe für einen Schlussmann ereignete sich in der 27. Minute, als Wolze sich eines ruhenden Balls annahm und den Freistoß aus 25 Metern halbrechter Position über die Mauer hob. Fejzic tauchte ab und kam mit den Fingerspitzen noch dran, der Ball klatschte gegen den Pfosten.
Trotz des ersten Schnupperns am Torerfolg gab Duisburg (ebenso wie die Gäste) seine defensive Grundhaltung nicht auf. Die Eintracht kam in den Schlussminuten etwas zielstrebiger nach vorne, Valsvik schlug nach der Hereingabe des agilen Hernandez aber ein Luftloch aus acht Metern (42.). Dann war Pause.
2. Bundesliga, 10. Spieltag
Beide Teams kamen leicht verbessert aus der Kabine. Das Spieltempo war höher, die Risikobereitschaft etwas größer als vor dem Seitenwechsel. Duisburg meldete mit zwei schnellen Abschlüssen durch Tashchy (46.) und Oliveira Souza (48.) offensive Ansprüche an, und Braunschweig antwortete durch Abdullahi, der das Außennetz traf (54.).
Zuck und Nyman für mehr Sturmpower
Lieberknecht fand Gefallen am Offensivgedanken seiner Elf und trug mit der Einwechslung von Nyman und Zuck seinen Teil dazu bei. Nyman brauchte drei Minuten, ehe er Flekken erstmals prüfte (67.), Zuck probierte es später per harmlosem Freistoßheber (74.). Insgesamt übernahmen die Löwen in Durchgang zwei die Spielkontrolle, konnten die Zebras aber nicht entscheidend in Verlegenheit bringen.
Nach dem kurzen und doch eher überschaubaren Zwischenhoch flaute die Partie wieder ab. Beide schienen sich mit dem torlosen Remis angefreundet zu haben und spielten lieber den Rück- als den Steilpass. So blieb es beim 0:0 nach äußerst mäßigen 90 Minuten.
Beide Teams traten also auf der Stelle, konnten sich aber zumindest darüber freuen, mal wieder die Null gehalten zu haben. Für die Zebras geht es am Sonntag (13.30 Uhr) in Kaiserslautern darum, nach fünf Spielen wieder dreifach zu punkten. Der BTSV empfängt am Samstag (13 Uhr) den VfL Bochum und kann dort vielleicht wieder auf einen Startelfeinsatz der Offensivkräfte Nyman und Zuck hoffen.