Regensburgs Trainer Achim Beierlorzer änderte seine Startelf im Vergleich zum 0:1 in Dresden auf drei Positionen und schickte Gimber, Nietfeld und Stolze anstelle von Lais (5. Gelbe Karte), Mees und George ins Rennen.
Drei Wechsel gab es auch auf der anderen Seite: Fortuna-Coach Friedhelm Funkel brachte nach dem 1:1 gegen Fürth Bodzek, Usami und Raman (nach Gelbsperre) für Sobottka (krank), Lovren und Schauerte.
Regensburger Tiefschlaf
Mit einem Sieg zumindest vorerst wieder auf Platz 1 springen? Dieser Anreiz schien den Gästen Motivation genug zu sein für eine furiose Anfangsphase, die ihren Anfang in der 3. Minute nahm. Raman setzte Fink per Steilpass in Szene, der für Hennings liegenließ – 0:1! Es ging weiter: Usami flankte von rechts, der Ball wurde lang und länger und fand Raman am zweiten Pfosten – 0:2 (13.). Und noch einer: Neuhaus schlug den Ball aus der eigenen Hälfte nach vorne, Usami rannte Knoll davon – 0:3 (15.).
Bereits nach einer Viertelstunde schien die Partie entschieden. Das Konzept der Düsseldorfer, das gegnerische Pressing mit Vertikalpässen zu überspielen und so Konterchancen zu generieren, ging vollends auf. Regensburg wirkte konfus und unsortiert, was Beierlorzer dazu veranlasste, einen frühen Wechsel vorzunehmen und Nandzik für den gebürtigen Düsseldorfer und ehemaligen Fortunen Hofrath ins Spiel zu bringen (23.).
Ein Spektakel: 2:3 statt 0:4
Dieser Wechsel schien den Angriffsrausch der Gäste zunächst jedoch nicht zu bremsen: Usami hätte frei vor Pentke auf 4:0 schrauben können, scheiterte allerdings am Torwart (31.). Der Weckruf für den Jahn? Es bedurfte einer Standardsituation, den Aufsteiger wieder zurückzubringen, Grüttner staubte aus kurzer Distanz ab (37.). Es wurde noch einmal wild, der Jahn wollte den zweiten Treffer noch vor der Pause - und er bekam ihn: Nietfeld, der eine Minute zuvor noch knapp links vorbeigezielt hatte, drosch die Kugel aus elf Metern in die Maschen (40.). Doch damit noch nicht genug: Es hätte noch einmal klingeln können, doch Raman zielte alleine vor Pentke zu hoch (42.). Dann war Pause - Zeit zum Durchatmen.
2. Bundesliga, 24. Spieltag
War der erste Durchgang bereits denkwürdig gewesen, so schloss die zweite Hälfte beinahe nahtlos daran an. Zwar vermieden beide Teams in den ersten zehn Minuten gravierende Fehler, doch gerade den Hausherren war anzumerken, dass sie an mehr glaubten. Und die Fortuna wackelte: Bodzek brachte Nietfeld im Strafraum zu Fall - Elfmeter! Knoll glich per Schuss ins rechte untere Eck aus (60.).
Adamyan setzt dem Spiel die Krone auf
Dem Jahn war nun alles zuzutrauen - auch weil die Verunsicherung der Düsseldorfer greifbar war. Bezeichnend: Als Nachreiner einen ruhenden Ball von der Mittellinie relativ uninspiriert in den Strafraum schlug, wähnte sich niemand für Adamyan zuständig, der die Kugel mit der Brust annehmen und problemlos zum 4:3 einschieben konnte (65.). Spiel gedreht! Regensburg hatte nun Gelegenheiten, den Deckel draufzumachen, Knoll (80.) und Grüttner (82.) vergaben jedoch beste Chancen. Doch auch die Rheinländer hatten noch einen Pfeil im Köcher: Lovrens Volleyabnahme zwang Pentke zu einer Parade (86.). Dann war es aus Regensburger Sicht geschafft.
Regensburg gelang es als erst zehntem Team in der 2. Bundesliga, einen Drei-Tore-Rückstand noch zu drehen. Damit versetzte der Aufsteiger, der nun selbst ein gewichtiges Wort im Aufstiegsrennen mitredet, dem Favoriten aus Düsseldorf einen herben Dämpfer. Der Jahn reist am Sonntag (13.30 Uhr) zum Gastspiel nach Braunschweig, die Fortuna empfängt zur gleichen Zeit den FC St. Pauli.