Darmstadts Trainer Torsten Frings nahm im Vergleich zum 2:2 beim 1. FC Heidenheim drei Änderungen vor: Für Rechtsverteidiger Sirigu (Bank) begann Steinhöfer, außerdem ersetzte Stark auf der Doppelsechs Kamavuaka (ebenfalls Bank). Hinter Angreifer Sobiech startete Mehlem für den verletzten Platte (Gehirnerschütterung).
Dresdens Coach Uwe Neuhaus wechselte gegenüber der 0:2-Niederlage gegen Arminia Bielefeld glatte siebenmal: Gonther (Knieprobleme) und Horvath (Muskelverhärtung im Oberschenkel) fehlten verletzt, außerdem rotierten Seguin, Hartmann, Benatelli, Hauptmann und Röser auf die Bank. Dafür begannen J. Müller, Kreuzer, Konrad, Lambertz, Aosman, Berko und Mlapa.
Lilien starten furios
Darmstadt legte los wie die Feuerwehr. Zunächst parierte Schwäbe einen Kopfball von Stark (2.), kurz darauf hatte Großkreutz die Führung auf dem Fuß: Der ehemalige Dortmunder tauchte nach Pass von Stark frei vor Schwäbe auf, umspielte den Gästekeeper, wurde dabei allerdings zu weit nach außen abgedrängt. Seine Ablage auf Kempe wurde geblockt (4.). Die Hausherren standen extrem hoch, pressten früh und spielten bei Ballgewinn schnell und schnörkellos nach vorne.
2. Bundesliga, 8. Spieltag
Nach und nach biss sich Dresden jedoch in die Partie und gestaltete die Begegnung fortan ausgeglichen. Mlapa traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (13.). Der Druck der Gastgeber nahm im Anschluss etwas ab - und Dynamo ging sogar in Führung: Eine Ecke von Kreuzer fand im Zentrum Konrad, der sträflich allein gelassen worden war und zum 1:0 für die Gäste traf (23.).
Erneut Kreuzer auf Konrad - 1:2
Die Lilien zeigten sich jedoch unbeeindruckt, suchten wieder entschlossener den Weg nach vorne und kamen schließlich zum Ausgleich: Kempe schoss einen direkten Freistoß durch die Mauer hindurch, Schwäbe sah die Kugel spät und konnte den Einschlag nicht mehr verhindern - 1:1 (30.). Nur vier Minuten später gingen die Gäste allerdings erneut in Front: Wieder brachte Kreuzer eine Ecke in den Sechzehner, wieder blieb Konrad ungedeckt und traf zum 2:1 für Dresden. Darmstadt wollte erneut den schnellen Ausgleich, Stark scheiterte mit einer Volleyabnahme allerdings an Schwäbe (37.).
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Darmstadt am Drücker und setzte sich in der Hälfte der Dresdner fest. Die Gäste agierten mit der Führung im Rücken abwartender und zogen sich etwas zurück. Die Hausherren hatten nun ein deutliches optisches Übergewicht, fanden gegen die dicht gestaffelten Sachsen jedoch keine Lücken. So musste ein Standard für Torgefahr herhalten: Nach einem Kempe-Freistoß köpfte Sobiech die Kugel nur hauchzart am Kasten von Schwäbe vorbei (65.).
Konrad zum Dritten - 1:3!
Auf der Gegenseite hatte Dresden die Riesenchance, zu erhöhen, Höhn rettete nach einer Hereingabe von Berko jedoch in höchster Not (68.). Neuhaus wechselte anschließend defensiv und stärkte seinen ohnehin schon massiven Abwehrriegel weiter. In der Schlussphase machten die Sachsen scheinbar den Deckel drauf: Darmstadt bekam nach einem Kreuzer-Freistoß den Ball nicht weg, Konrad nahm das Leder volley und traf ins lange Eck zum 3:1 (80.) - sein dritter Treffer an diesem Nachmittag.
Joker Boyd sticht, Kempe trifft spät
Darmstadt gab sich jedoch noch nicht geschlagen, warf noch einmal alles nach vorne - und wurde belohnt. Zunächst verkürzte der zwei Minuten zuvor eingewechselte Boyd nach einer Ecke von Kempe auf 2:3 (90.). In der Nachspielzeit brachte Kempe das Böllenfalltor schließlich zum Beben: Dresden bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone, der Offensivmann zog ab und hämmerte die Kugel zum 3:3 ins Netz (90.+3).
Darmstadt bewies trotz 1:3-Rückstand eine tolle Moral und spielt am kommenden Freitag (18.30 Uhr) in Ingolstadt. Dresden reichte der Dreierpack von Konrad hingegen nicht, die Sachsen gastieren am Sonntag (13.30 Uhr) in Heidenheim.