Nürnbergs Trainer Robert Klauß, der wegen seiner beim 0:2 in Heidenheim erlittenen Rotsperre nicht an der Seitenlinie stehen durfte und dort von den Co-Trainern Tobias Schweinsteiger und Frank Steinmetz vertreten wurde, setzte auf eine unveränderte Startelf.
Auch HSV-Coach Daniel Thioune sah - erstmals in dieser Saison - keine Veranlassung, seine Anfangsformation nach dem 3:1 gegen Regensburg umzustellen.
Nürnberger macht's im zweiten Versuch
Es war ein abwartender Beginn in Nürnberg. Der HSV hatte mehr Ballbesitz, baute ruhig auf, der Club lauerte kurz vor der Mittellinie und ließ die Gäste mit hoher Laufintensität und Zweikampfstärke nicht zur Entfaltung kommen. Und streute immer wieder Offensivaktionen ein, so als Nürnberger in der Mitte zu viel Platz hatte und aus 22 Metern an die Latte schlenzte (10.).
Wenig später machte es der gebürtige Hamburger besser, es war ein Angriff wie aus dem Lehrbuch: Nach Valentinis Pass aus der eigenen Hälfte enteilte Hack am rechten Flügel Leibold und flankte sofort, im Zentrum vollendete der nach vorne gestürmte Nürnberger gekonnt ins linke Eck (14.).
Kittel nähert sich an - Terodde knipst
Kittel hätte fast postwendend geantwortet, traf aber direkt nach dem Anspiel nur das Außennetz (15.). Ansonsten bot der gut geordnete FCN gegen überlegene Hanseaten mit Biss Paroli. Es gelang zunächst auch, wie von Klauß im Vorfeld gefordert, das gefährliche Flügelspiel der spielstärkeren Gäste zu unterbinden.
Längere Zeit blieb Nürnberg von brenzligen Szenen verschont, der Ausgleich fiel so wie aus dem Nichts - und es ging über die Außenbahn: Leibold spielte steil auf Jatta in den Strafraum, und nach dessen flacher Hereingabe war Terodde am ersten Pfosten als erster am Ball und tunnelte Mathenia - 1:1, das 16. Saisontor des Goalgetters (33.).
Dessen Pendant auf der anderen Seite ließ einmal seine Torgefährlichkeit aufblitzen: Ambrosius rettete gegen Schäffler (37.). Diese Aktion konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die nach dem Ausgleich zielstrebigeren Hamburger deutlich Oberwasser hatten - und schon vorher Chancen durch Leibold (35.) und Dudziak (36.), den Spieß vor dem Pausenpfiff umzudrehen.
Der 15. Spieltag
Nach Wiederanpfiff tat sich vor beiden Toren nicht viel, auf beiden Seiten fehlten in einer nun absolut ausgeglichenen Partie die klaren Aktionen und bei Fernschüssen ließen beide Teams Zielwasser vermissen.
Terodde auf der einen, Schäffler auf der anderen Seite
Fast hätte eine Kopie des Ausgleichs das 2:1 für den HSV gebracht, Mathenia stand bei Teroddes Abschluss aber richtig (59.). Dann hatte Schäffler für die nach wie vor lauffreudigen Franken die dicke Chance zur erneuten Führung, vergab aber aus freier zentraler Position aus 15 Metern per Flachschuss - Ulreich parierte (63.).
Wenig später schlich sich Kittel zweimal frei, scheiterte aber an Sörensens Körper (65.) und beim Abschluss zu unentschlossen an Handwerkers Rettungstat per Kopf (66.). Nürnberg bot mit Leidenschaft den HSV-Attacken immer wieder Einhalt, die Thioune-Schützlinge bissen sich immer wieder fest. Ein Ambrosius-Kopfball nach Kittel-Ecke war keine ernsthafte Prüfung für Mathenia (72.), ehe die Schlussphase anbrach.
In der passierte nichts mehr, es blieb beim unter dem Strich leistungsgerechten 1:1, das die HSV-Siegesserie nach vier Dreiern in Folge ausbremste.
Nürnberg hat am nächsten Samstag (13 Uhr) in Bochum das nächste Spitzenteam vor der Brust, für den Hamburger SV geht es am Montag (20.30 Uhr) gegen Osnabrück weiter.