St. Paulis Trainer Timo Schultz entschied sich nach dem 2:1 in Nürnberg erneut dafür, keine Änderungen an seiner erfolgreichen ersten Elf vorzunehmen.
Darmstadts Coach Markus Anfang tauschte im Vergleich zum 1:0 gegen Osnabrück zweimal Personal: Clemens (Oberschenkelprobleme) und Herrmann (Bank) wurden von Skarke und Mai vertreten.
Kein Blitzstart, doch Burgstaller trifft trotzdem
Mit dem Schwung von fünf Siegen aus den vergangenen sechs Spielen im Rücken wäre der FCSP durch Burgstaller schon nach zwei Minuten beinahe in Führung gegangen. St. Pauli erwischte gegen Darmstadt den besseren Auftakt, präsentierte sich ein wenig dynamischer, spielstärker und auch entschlossener.
Nach einem Haken im Strafraum meldete Dursun auf der Gegenseite die Lilien an (7.), die Mitte des ersten Durchgangs allmählich mehr vom Spiel hatten. Daher kam es durchaus überraschend, dass St. Pauli in der 26. Minute in Führung ging - doch der Name des Torschützen verwunderte niemanden: Ohlssons abgefälschte Schussflanke konnte SVD-Keeper Schuhen nur vor die Füße von Burgstaller abwehren, der problemlos zum 1:0 einschoss.
Das zweite Tor zählt nicht
Ihre Führung beflügelte die Hausherren wieder, die diese ziemlich aktiv verwalteten und Darmstadt schon bald die Luft aus den Segeln nahmen. Ein zweiter Treffer durch Ziereis fand wegen eines Offensivfouls von Kyereh keine Anerkennung (40.) - für vor dem Tor recht harmlose Gäste verpasste Mehlem kurz vor der Pause den Ausgleich (45.+1).
Der 22. Spieltag
Zu Beginn der zweiten Hälfte präsentierte Darmstadt ein anderes Gesicht: Kempe zirkelte einen 20-Meter-Freistoß an den Querbalken (47.), auch Dursun - Stojanovic reagierte stark (51.) - und Höhn (53.) hatten gute Chancen. Die Gäste machten vieles besser als vor der Pause, St. Pauli fand dennoch ins Spiel zurück, das sich zu einem wilden Ritt entwickelte.
Drei Tore in fünf Minuten
Nach einem uneigennützigen Querpass des steil geschickten Burgstaller standen sich Marmoush und Kyereh auf den Füßen und ließen das 2:0 liegen (58.), auf der Gegenseite verpasste Honsak aus wenigen Metern den Ausgleich (59.). Wenig später konnte sich Marmoush nach einem weiteren starken Zuspiel von Smith rehabilitieren und traf per Außenrist zum 2:0 (62.). Erneut hatten sich die Hausherren abgezockter präsentiert.
Doch Darmstadt schlug zurück. Binnen drei Minuten legte Dursun einmal clever für Skarke ab (64.), und Skarke bereitete nach feinem Dribbling mustergültig für Dursun vor (66.) - der SVD hatte, wie St. Pauli im Hinrunden-Duell, einen 0:2-Rückstand aufgeholt. Schuhen verhinderte kurz darauf den Einschlag gegen Marmoush (68.), Gegenpart Stojanovic gab mit seiner Fußabwehr gegen Honsak die entsprechende Antwort (70.).
Burgstaller - und der Querbalken
Auch die Schlussphase einer umkämpften Partie auf Augenhöhe hatte es in sich. Beide Teams warteten allerdings erst einmal ab, ehe Burgstaller einen Flugball im Strafraum sauber kontrollierte und in die Maschen wuchtete - 3:2 für den FCSP (82.). Auch der achte Treffer ihres Torjägers in den vergangenen sieben Spielen konnte die Hausherren aber noch nicht erlösen - sie mussten auch noch zwei Aluminiumtreffer von Dursun (86.) und Höhn (90.+5) überstehen.
St. Pauli, das den vierten Sieg in Serie und den sechsten in sieben Spielen feierte, tritt am Montag (20.30 Uhr) im Stadtderby gegen den Hamburger SV an. Darmstadt muss bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen den KSC ran.