Die Fortuna stand nach der deftigen 0:5-Klatsche in Bochum ordentlich unter Zugzwang. Düsseldorfs Trainer Uwe Rösler stellte für die Mission "Wiedergutmachung" Pledl und Krajnc anstelle des rot-gesperrten Peterson und Klarer (Bank) auf. Letzterer durfte letztlich aber doch noch von Beginn an ran, weil Danso das Aufwärmen wegen Adduktorenproblemen vorzeitig beenden musste.
Darmstadts Coach Markus Anfang wechselte im Vergleich zum eindrucksvollen 4:0 gegen Braunschweig ebenfalls zweimal, ersetzte die verletzten Rapp (Wadenprobleme) und Bader (Zerrung im Oberschenkel) durch Pfeiffer und Herrmann.
Fortuna im Glück: Paik vergibt hundertprozentige Chance
Düsseldorf hatte unter der Woche einiges aufzuarbeiten, startete gegen Darmstadt aber überraschend mutig und lief extrem früh an. Dann aber, nach weniger als zehn Minuten, war das Selbstbewusstsein plötzlich wie verfolgen. Die Lilien drehten auf, erspielten sich binnen weniger Minuten zwei Riesenchancen. Das einzige Manko: Kempe scheiterte mit seinem Abschluss am stark parierenden Kastenmeier (9.) und Paik traf aus kurzer Distanz nur den Außenpfosten (11.). Daraufhin fand das Spiel nahezu ausschließlich zwischen den Strafräumen statt, zahlreiche verletzungsbedingte Unterbrechungen störten zudem den Spielfluss. Eine davon nutzte Uwe Rösler für eine Systemänderung, stellte auf eine defensive Viererkette um (19.).
Der 10. Spieltag
Der Fortuna-Coach forderte im Voraus "mehr Offensivkraft" von seiner Mannschaft - immerhin stellt der Bundesliga-Absteiger mit bislang erst acht erzielten Toren die schlechteste Offensive der Liga -, davon war aber nur wenig zu sehen. Düsseldorf konnte schlichtweg keine Gefahr entfachen. Das höchste der Gefühle war ein völlig misslungener Abschluss von Zimmermann aus der Strafraummitte (45.), der kurz vor der Pause zumindest die halbstündige Chancen-Durststrecke beendete.
Hennings kontert Dursun per Freistoß
Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht lange, ehe endlich ordentlich Schwung in die Partie kam. Dursun, bis zu dieser Aktion so gut wie gar nicht in Erscheinung getreten, entwischte am kurzen Pfosten Klarer und drückte eine Herrmann-Hereingabe aus wenigen Metern hinter die Linie - Führung Darmstadt (51.). Der siebte Saisontreffer des drittbesten Zweitliga-Stürmers blieb aber nicht lange unbeantwortet. Bereits fünf Minuten später zirkelte Hennings einen ruhenden Ball aus 18 Metern über die Mauer hinweg in die rechte Ecke. Ein Freistoß aus dem Lehrbuch - 1:1! Das sollte es aber noch längst nicht gewesen sein.
Dursun-Nachlässigkeit wird eiskalt bestraft
Weitere fünf Minuten darauf schrillte die Pfeife von Referee Patrick Alt, der nach einem Foul von Ofori gegen Holland unverzüglich auf den Punkt zeigte. Natürlich nahm sich Kempe der Sache an und stellte mit einem lässigen Schuss in die Mitte die erneute SVD-Führung her (67.). Darmstadt schien den Vorsprung souverän zu verwalten, ließ hinten nichts anbrennen und hätte nach einem katastrophalen Fehler von Ofori den Deckel draufmachen können, doch Dursun scheiterte im Eins-gegen-eins-Duell an Kastenmeier (74.).
Die Lilien kassierten prompt die Quittung: Karaman sorgte nach abgefälschter Flanke mit dem Hinterkopf für den zweiten Düsseldorfer Ausgleich an diesem Abend und Kownacki, in der 77. Minute für Prib gekommen, profitierte von einem glücklichen Abpraller und bescherte der Fortuna einen hart erkämpften wie eminent wichtigen Sieg. So behauptete Düsseldorf einmal mehr seine Heimstärke und schraubte das Heim-Konto auf 13 Zähler hoch.
Am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) muss sich die Fortuna in der Ferne beweisen. Gelingt beim Karlsruher SC der erste Auswärtssieg? Tags zuvor hat Darmstadt den Hamburger SV zuhause vor der Brust (13 Uhr).