Zuvor fünfmal in Serie unverändert, brachte Bernhard Trares nach dem 0:3 bei Aufstiegsaspirant Bochum mit Kopacz (für Lotric) einen neuen Akteur in das Startaufgebot der Würzburger Kickers.
Der 1. FC Heidenheim musste bereits vor der Partie eine bittere Botschaft verkraften, weil Leistungsträger Kleindienst (sieben Tore in fünf Einsätzen) den Wettlauf gegen die Zeit verloren hatte - ein Einsatz war aufgrund seiner Sprunggelenksprobleme nicht zu verantworten. Insgesamt gab es im Vergleich zum 3:2 gegen Düsseldorf drei Wechsel: Mohr sollte den schwerwiegenden Ausfall von Kleindienst kompensieren, Busch kehrte statt Rittmüller auf die Rechtsverteidigerposition zurück und Steurer ersetzte den Gelb-gesperrten Hüsing.
Wie beide Trainer im Voraus prognostiziert hatten, entwickelte sich in Unterfranken ein körperbetontes sowie intensives Spiel. Dabei blieben die Highlights jedoch erst einmal auf der Strecke.
Der 24. Spieltag
Zäher Kick am Dallenberg
In den Anfangsminuten des Flutlichtspiels neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend, doch im Laufe der Zeit stellten sich die Gäste von der Brenz als aktivere und unter dem Strich auch etwas gefährlichere Mannschaft heraus. Das war auch keine wirkliche Meisterleistung, denn das Schlusslicht der 2. Bundesliga feuerte in der gesamten ersten Hälfte nur zweimal in Richtung Tor - und sowohl der Versuch von Munsy (32.) als auch der Distanzschuss von Strohdiek (45.) flogen meilenweit vorbei.
Kühlwetter kurz vor Nummer 14
Aus dem Spiel heraus tat sich Heidenheim gegen defensiv bedachte Würzburger aber ebenfalls enorm schwer. So richtig gefährlich wurde es nur nach einer Standardaktion: Über Umwege landete der Ball bei einer Ecke von der rechten Seite am Fünfer bei Top-Torjäger Kühlwetter, der das Spielgerät an den Querbalken donnerte - und seinen 14. Saisontreffer nur hauchzart verpasste (14.). Rund eine halbe Stunde war verstrichen, da hatte der Heidenheimer Stürmer plötzlich nur noch FWK-Schlussmann Bonmann vor sich, ließ im Eins-gegen-eins-Duell allerdings die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen und verpasste erneut den Führungstreffer.
Von Chancenarmut zu Torflut
Der zweite Durchgang startete dann direkt mit einem Highlight: Thomalla schraubte sich bei einer Ecke von Mohr am kurzen Pfosten hoch und köpfte aus kurzer Distanz an Bonmann vorbei zum 1:0 für Heidenheim (47.). Würzburg stand angesichts des Rückstands nun unter Zugzwang, musste folglich Räume öffnen - und plötzlich hatte man ein ansehnliches Fußballspiel, bei dem die Schmidt-Elf nach wie vor die besseren Gelegenheiten verbuchte. Kerschbaumer touchierte mit seinem Schuss nach erzwungenem Ballverlust nur die Latte (57.), wenig später durfte Heidenheim zum zweiten Mal an diesem Freitagabend jubeln. Der Auslöser: Würzburgs Verteidiger Strohdiek hatte einen unplatzierten Abschluss von Mohr unglücklich ins eigene Gehäuse abgefälscht - 0:2 (64.).
Die Gastgeber ließen sich vom zweiten Nackenschlag keineswegs entmutigen. Drei Minuten darauf hatte Würzburg schon die passende Antwort parat: Kopacz profitierte von einer unzulänglichen Klärungsaktion von Steurer und stellte per Volley den Anschluss her (67.). Letztlich sollte es aber nicht für einen Punktgewinn reichen, weil Heidenheim in der Schlussphase die mit moderater Frequenz anlaufenden Unterfranken in den entscheidenden Momenten unter Kontrolle brachte. Kerschbaumer hätte der Schlussphase gut eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit beinahe die Spannung geraubt, doch Feltscher rettete hinter seinem bereits geschlagenen Keeper Bonmann auf der Linie (74.).
Durch den erst dritten Auswärtssieg in dieser Saison erhöht der 1. FC Heidenheim den Druck auf die Top-Fünf-Mannschaften der 2. Bundesliga. Wenn der FCH auch am Freitag (18.30 Uhr) gegen Kiel seine Form bestätigen kann, rücken die Aufstiegsplätze wieder in Reichweite. Würzburg hat am Sonntag (13.30 Uhr) in Hannover die nächste Chance auf eminent wichtige Punkte im Abstiegskampf.