Nach dem 2:1 am Donnerstagabend in Hannover (Nachholspiel des 25. Spieltags) nahm Interimstrainer Ralf Santelli fünf personelle Wechsel vor: Feick, Strohdiek, Lotric, Kopacz und Baumann ersetzten Feltscher, Hägele, Meisel, Herrmann und Pieringer.
Bei den Gästen musste Trainer Robert Klauß einmal umstellen und brachte Schleusener für den verletzten Nürnberger (Faserriss im Adduktorenbereich) - die einzige personelle Änderung im Vergleich zum 2:1 gegen Paderborn.
Das "kleine" Frankenderby begann kurios - und bestmöglich für die Gäste aus Nürnberg: Als Kopacz einen aufsetzenden Ball nahe der eigenen linken Eckfahne per Befreiungsschlag klären wollte, geriet der Versuch zur Kerze. Der Querschläger landete im eigenen Fünfmeterraum, auf dem Kopf von Shuranov. Der Angreifer schaltete am schnellsten und köpfte aus fünf Metern flach links zur Führung ein (5.).
Mühl im Glück
So unterhaltsam der Start war, so schnell verflachte das Spiel anschließend. Bis auf Schäfflers Chance, bei der der Nürnberger erneut auf kuriose Weise zum Abschluss kam (11.), tat sich vor den beiden Toren nicht viel. Zum Aufreger wurde stattdessen Mühls Foulspiel an Munsy in der 19. Minute. Der Verteidiger hielt den Würzburger nach einer zu kurzen Kopfball-Rückgabe zu Mathenia am Arm, die Hausherren forderten die Rote Karte. Doch Schiedsrichter Tobias Reichel zeigte nur Gelb.
Sportliche Höhepunkte gab es nur selten, und wenn, dann von Würzburg: Ronstadt prüfte Mathenia mit einem wuchtigen Freistoß (23.), in der 38. Minute kam Lotric nach guter Kombination aus elf Metern zum Abschluss. Sein Rechtsschuss geriet zu harmlos, Mathenia war zur Stelle. Kurz vor der Pause wurde es ein bisschen ruppiger, dann ging es mit der Führung für die Gäste in die Pause.
28. Spieltag
Nach der Pause beharkten sich beide Teams pausenlos, Ballstafetten über mehrere Stationen waren fast überhaupt nicht zu sehen - genauso wie gefährliche Torabschlüsse. Schleusener gab zwei harmlose Versuche aus der Distanz ab (55., 64.), für Würzburg versuchte Sontheimer sein Glück aus 20 Metern (57.).
Aufregung in der Schlussphase
Eine gute Viertelstunde vor dem Schluss wurde es unterhaltsamer, weil die Kickers etwas mehr Risiko gingen. Ronstadt markierte mit seinem Freistoß den Auftakt zur Schlussoffensive (73.), während der auch Schäffler die Chance zum 2:0 hatte - Feltscher blockte entscheidend (76.). Dann klingelte es plötzlich: Feltscher hob den Ball von der rechten Seite in die Mitte, Nürnberg bekam den Freistoß nicht verteidigt und Dietz köpfte aus vier Metern zum Ausgleich ein (78.).
Würzburg hatte nun Oberwasser und wollte das Spiel komplett drehen, während der FCN keine Antwort mehr fand. Geis zirkelte einen Freistoß knapp links vorbei (83.), auf der anderen Seite zielten Munsy (86.) und Pieringer (87.) zu ungenau. Die letzte Chance gehörte dann noch einmal den Gästen, Borkowski scheiterte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel aber an Bonmann (90.+2). Dann war Schluss.
Die Würzburger Kickers spielen am Samstag (13 Uhr) beim FC St. Pauli, der 1. FC Nürnberg hat zur selben Zeit Holstein Kiel zu Gast.