Holstein Kiel war vor der Partie drei Spiele sieglos gewesen, immerhin gelang vor der Länderspielpause ein 1:1 gegen den HSV. Trainer Ole Werner tauschte gegenüber dem Hamburg-Spiel nur einmal: Lee, der für Südkorea gegen Mexiko (2:3) und Katar (2:1) jeweils von Beginn an gespielt hatte, nahm zunächst auf der Bank Platz. Für ihn begann Hauptmann.
Auf Seiten der Gäste hatte man vor der Länderspielpause nach einem schwierigen Saisonstart zumindest etwas aufatmen können, als am Ende gegen die Würzburger Kickers ein 4:1-Sieg auf der Anzeigetafel gestanden hatte. Zuvor war der FCH fünfmal in Folge sieglos geblieben. Dementsprechend wenig Grund zu wechseln hatte Trainer Frank Schmidt, er tauschte wie sein Gegenüber auch nur einmal aus: Stürmer Schimmer musste zunächst zuschauen, dafür kam Hüsing nach langer Verletzungspause zu seinen ersten Minuten in dieser Saison.
Die Störche kamen besser in die Partie und setzten die Gäste früh unter Druck. Doch nach und nach wurden auch die Gäste aktiv und sorgten so für eine absolut ausgeglichene erste Halbzeit, zunächst ohne die ganz großen Highlights.
Der 8. Spieltag
Dreifachchance der Störche bringt keinen Torerfolg
Das änderte sich in Minute 23, als Bartels nach schöner Vorarbeit Mühlings an Torhüter Müller scheiterte, im Anschluss blockte der FCH auch die Versuche von Reese und Hauptmann.
Heidenheim zeigte sich von der Großchance jedoch nicht geschockt, nach vorne ging allerdings nicht viel. Die Kieler Abwehr, mit nur sechs Gegentreffern die beste Defensive der Liga, stand stabil und ließ in den ersten 45 Minuten keine einzige Möglichkeit zu.
Eigentor sorgt mit dem Pausenpfiff für die Störche-Führung
Als sich die Gäste schon in der Kabine wähnten, schlugen die Störche mit der letzten Aktion dann doch noch zu: Bartel verlängerte einen langen Ball auf Geburstagskind van den Bergh, dessen flache Hereingabe in der Mitte der Heidenheimer Föhrenbach ungewollt mit der Fußspitze über die Linie drückte (45.).
Am Spielgeschehen änderte sich zunächst im zweiten Durchgang nichts, was auch weiterhin an der starken Defensive des KSV lag. Nach gut einer Stunde reagierte Schmidt daher und brachte Mohr und Burnic, der zu seinem Debüt für die Heidenheimer kam (58.).
Kühlwetter scheitert an Gelios - Mühling erhöht vom Punkt
Und schon wurden die Gäste etwas gefährlicher, Kühlwetter kam nach einem Fehler von Meffert zum besten Heidenheimer Abschluss bis dahin, scheiterte aber am gut reagierenden Gelios (62.).
Doch das große Aufbäumen blieb zunächst aus, da die Kieler kurz darauf einen Strafstoß zugesprochen bekamen: Bartels wurde im Strafraum von Theuerkauf zu Fall gebracht, nach kurzer Überprüfung auf eine vorherige Abseitsstellung Serras zeigte Schiedsrichter Arne Aarnink auf den Punkt. Mühling trat an und schoss stark in den rechten Winkel (68.).
Danach schien der Wille der Heidenheimer gebrochen. Kiel hatte sogar noch einige Chancen auf den dritten Treffer, doch die Hausherren verpassten die Entscheidung.
Kühlwetter dreht in der Schlussphase auf - van den Bergh muss runter
Und das sollte sich rächen: In der Schlussphase gab Aarnink nach Absprache mit dem Videoassistenten auch den Heidenheimern nach Handspiel Wahls einen Elfmeter, Kühlwetter verwandelte (87.). In der Nachspielzeit sah dann auch noch van den Bergh nach härterem Einsteigen gegen Kühlwetter Rot (90.+2) und somit waren die Heidenheimer für die letzten Angriffe in Überzahl.
Vier Minuten Nachspielzeit waren angezeigt - und tatsächlich kamen die Gäste noch zum Ausgleich: Kühlwetter nahm einen schlecht abgewehrten Ball von Wahl aus 15 Metern volley und traf flach ins Eck zum 2:2-Endstand (90.+4).
Somit bleibt Kiel, das am Sonntag (13.30 Uhr) in Hannover gastiert, seit nunmehr vier Spielen sieglos. Heidenheim, das durch den Last-Minute-Ausgleich den ersten Auswärts-Punkt feiert, empfängt zur gleichen Zeit den Hamburger SV.