Kiels Trainer Ole Werner gab nach dem 2:0-Erfolg im Spitzenspiel in Düsseldorf und vor der Partie gegen Fürth einigen Leistungsträgern eine Pause und setzte Bartels, Mühling (beide vier Gelbe Karten) und Lorenz auf die Bank. Dafür begannen Mees, Hauptmann und Thesker.
Würzburgs Coach Bernhard Trares veränderte seine Startelf trotz der 1:4-Niederlage am vergangenen Sonntag in Fürth bereits zum dritten Mal in Folge nicht.
In der Anfangsphase überließen die Unterfranken wenig überraschend den Hausherren den Ball. Immerhin traf die beste Abwehr der Liga (Kiel; 19 Gegentore) auf die anfälligste (Würzburg; 43). Doch ohne Mühling und Bartels haperte es bei den Störchen im Offensivspiel, bis auf einige Standards, die allesamt nicht gefährlich wurden, bekam die KSV nicht viel zustande.
Der 21. Spieltag
Beide Teams harmlos - Kickers-Defensive steht gut
Auf der Gegenseite schaffte es Würzburg aber auch nicht, seine Konter konsequent zu fahren, die stürmer Munsy und Pieringer hingen meist in der Luft. Kiel gehörten die ersten Annäherungen, doch Reeses Schuss (8.) war ebenso harmlos wie wenig später auf der anderen Seite der Versuch von Pieringer (12.). Kiel tastete sich peu à peu nach vorne, hatte im ersten Abschnitt über 70 Prozent Ballbesitz, doch der Weg zum Tor war meist von der stabilen Defensive der Kickers versperrt. Bis auf eine Kopfballgelegenheit von Serra, die Bonmann sicher parieren konnte (32.), kam von den Störchen bis zum Pausenpfiff nichts mehr.
Personell unverändert schickten beide Trainer ihre Teams aus den Kabinen, beinahe hätten die Unterfranken den Traumstart in Durchgang zwei erwischt. Nach schönem Zuspiel von Lotric zog Munsy, Würzburgs Torgarant der vergangenen Wochen, die Kugel aber knapp am Kasten vorbei (52.). Ein "Hallo-Wach-Signal" für die Gastgeber? Die Störche antworteten mit einer schönen Kombination, die Mees mit seinem unpräzisen Schlenzer nicht vergolden konnte (54.).
Wieder Pech für FWK - Fehlentscheidung beim Elfmeter
Die Partie nahm also in Hälfte zwei an Fahrt auf - und wie: Werner brachte Mühling und Bartels (57.), erstgenannter sollte gleich in den Fokus geraten. Denn Schiedsrichter Thorben Siewers wertete ein Luftduell zwischen Würzburgs Keeper Bonmann und Kiels Lee, bei dem der Torhüter zuerst den Ball faustete und dann mit dem Südkoreaner zusammenstieß, als Foul (58.) - eine klare Fehlentscheidung, die jedoch auch Video-Schiedsrichter Martin Petersen nicht zurücknahm. Mühling platzierte den Strafstoß ins linke Eck, Bonmann war noch dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern (60.).
Mit der Führung im Rücken holte sich Bartels nach einem eher harmlosen Foul seine fünfte Gelbe ab (63.) und wird gegen Fürth fehlen, ansonsten beherrschten die Störche fortan die Begegnung. Bartels (67.), und allen voran Reese, der den Ball aus wenigen Metern am Tor vorbeischob (78.) verpassten gegen frustrierte Unterfranken die Vorentscheidung.
Diese kämpften in der Schlussphase noch einmal, doch es sollte nicht mehr zu Großchancen kommen. Kiel konnte auf der anderen Seite keinen Konter mehr vollenden, es blieb beim 1:0.
Vierter Sieg in Serie - Kiel an der Spitze
Kiel fuhr durch den - aufgrund der Entstehung des Treffers - etwas schmeichelhaften Dreier den vierten Pflichtspielsieg in Folge ein und kletterte zumindest für eine Nacht an die Tabellenspitze. Für die Kickers wird es im Tabellenkeller durch den neuerlichen Rückschlag immer dunkler.
Kiel gastiert am übernächsten Montag (20.30 Uhr) zum Top-Spiel in Fürth, Würzburg hat am Sonntag (13.30 Uhr) den nächsten schweren Gegner vor der Brust: Nach Fürth und Kiel treffen die Kickers dann auf den HSV, die dritte Mannschaft aus den Top-Vier nacheinander.