Fürths Stefan Leitl veränderte seine Startelf nach dem 4:2-Auswärtssieg in Paderborn nicht und vertraute auf dasselbe Personal.
Düsseldorfs Coach Uwe Rösler tauschte im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen Aue dreimal Personal: Hennings, Kranj und Peterson erhielten den Vorzug vor Iyoha, Karaman und Koutris (alle Bank).
Petersen vollendet einen Konter
Das Duell zwischen dem Tabellen-Dritten und -Vierten bewegte sich lange auf Augenhöhe. Die Spielvereinigung setzte im 4-4-2 mit Mittelfeldraute auf kurze Pässe und schnelle Flügelangriffe, entwickelte gegen gut geordnete Gäste aber kaum Durchschlagskraft. Die Fortuna agierte im Ballbesitz im 4-3-3-System, reagierte in der Rückwärtsbewegung aber situativ mit einem 4-4-2, 4-5-1 oder 5-4-1, immer abhängig davon, welcher Kleeblatt-Außenverteidiger sich offensiv mit einschaltete. Eine Taktik, die für F95 voll aufging. Viele Flanken der Franken räumte insbesondere Leuchtturm Klarer weg. Selbst blieb Düsseldorf mit Kontern gefährlich.
Ein solcher führte zum 1:0 für die Fortuna: Appelkamp setzte Petersen auf dem linken Flügel in Szene. Der schnelle Schwede dribbelte nach innen und traf aus 17 Metern präzise ins rechte Eck (26.). Danach gab Fürth zwar spielerisch klar den Ton an, kam aber kaum zu Chancen. Die beste Möglichkeit hatte Ernst, der knapp vorbei köpfte (38.).
VAR schaltet sich ein: Rot für Stach
Kurz vor der Pause dann der nächste Rückschlag für die Spielvereinigung: Stach, der zwei Minuten zuvor Gelb gesehen hatte (Ellenbogenvergehen gegen Hennings, 44.), trat Appelkamp mit offener Sohle ins Sprunggelenk (45.+1). Schiedsrichter Harm Osmers ließ zunächst weiterlaufen, erhielt dann aber ein Signal vom VAR und sah sich die Szene selbst an. Die Entscheidung: glatt Rot für Stach. Das Kleeblatt ging also in Rückstand und in Unterzahl in die Pause. Zudem führten auf den anderen Plätzen die Kontrahenten aus Bochum und Kiel.
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Mit Wiederbeginn war von der Fürther Unterzahl zunächst nichts zu spüren. Die SpVgg agierte einfach mit drei Mittelfeldspielern weiter offensiv, behielt die Spielkontrolle und drängte auf den Ausgleich. Im F95-Strafraum wurde es dann hektisch: Zweimal schaltete sich der VAR wegen eines Handspiels ein und lag zweimal richtig: Kein Elfmeter bei Danso (49.), dann Handelfmeter nach einem Wischer von Klarer (51.). Hrgota trat an und verwandelte kühl zum 1:1 (54.).
Doch die Freude darüber hielt nicht lange an: Die Fortuna kombinierte stark auf rechts. Sobottka flankte flach für Appelkamp, der freistehend aus der Nahdistanz zur erneuten Führung einschoss (56.). Während sich die Spielstände auf den anderen Plätzen plötzlich zu Gunsten der Kleeblättler drehten, mussten die Franken noch einmal alles nach vorne werfen. Düsseldorf lauerte nur noch auf Konter, Fürth machte weiter mutig Druck. In einer Dreifachchance klopften die Weiß-Grünen an (59.). Als sich mit Abiama bereits ein Stürmer als Joker bereit machte, schlug die Spielvereinigung zu: Raum flankte von links auf den zweiten Pfosten, wo Meyerhöfer noch einmal für Green ablegte, der aus vier Metern zum 2:2 traf (69.).
Abiama dreht das Spiel
Der Joker sticht: Fürths Dickson Abiama trifft zum 3:2-Endstand. imago images
Auch in der Schlussviertelstunde versteckten sich die Weiß-Grünen nicht gegen zu passive Düsseldorfer. Ein Ballverlust des eingewechselten Borello leitete dann sogar die Wende ein: Meyerhöfer steckte für Joker Abiama durch, der frei vor Kastenmeier zum 3:2 traf (83.). In der Schlussphase verteidigte die Spielvereinigung dann auch in Unterzahl zuverlässig und brachte den Sieg über die Zeit.
Damit steigt Fürth direkt in die Bundesliga auf - zum zweiten Mal nach 2012! Die Fortuna schließt auf Rang fünf ab.