Regensburgs Trainer Mersad Selimbegovic stellte nach dem mit Müh und Not erkämpften 1:1 bei Schlusslicht Würzburg zweimal um: Für Otto und Vrenezi (beide Bank) begannen Stolze und Kennedy.
Aues Coach Dirk Schuster kann mit den Sachsen nach dem 2:0 gegen Sandhausen und vor der Partie gegen den Jahn mit 36 Zählern schon wieder für eine weitere Saison 2. Bundesliga planen, Schuster veränderte sein Team auf nur einer Position. Für Hochscheidt (Bank) rückte Samson in die Startelf, Fandrich und Zolinski, die zuletzt zwei Wochen in Quarantäne gewesen waren, fehlten noch im Kader.
George schockt Aue früh
Aue hatte die vorherigen vier Auswärtsspiele allesamt verloren und auch gegen den Jahn erwischte die Schuster-Elf wieder einen denkbar schlechten Start. Albers machte einen langen Ball erst fest und steckte diesen anschließend mustergültig zu George durch, der das 1:0 erzielte (5.).
Der 27. Spieltag
Damit ging der Plan von Selimbegovic sofort auf, denn er zog George - gegen Würzburg noch im Mittelfeld mit Defensivaufgaben beschäftigt - neben Albers in den Sturm als hängende Spitze. Mit dem aggressiven Anlaufen der Oberpfälzer hatte Aue große Probleme im Spielaufbau und fand nur wenige Mittel.
Dennoch war der erste Angriff der Sachsen direkt ein sehr gefährlicher, doch Nazarov geriet an seinem Geburtstag in Rücklage und verzog daher (11.). Auch das diente nicht als Hallo-Wach-Signal für die Veilchen, die davon profitierten, dass der Jahn mit seinen vielen aussichtsreichen Umschaltchancen nur unzureichend umzugehen wusste.
Aue fehlt der Schwung nach vorne
Und defensiv hatte der SSV dann etwas Glück, dass der Chancenwucher nicht bestraft wurde, doch Krüger stand bei seinem Treffer leicht im Abseits (25.). Ansonsten hatten die Oberpfälzer bis zur Pause trotz weniger Ballbesitz (42/58) alles im Griff, da Aue nach vorne zu langsam spielte und häufig nur "leeren" Ballbesitz in der eigenen Viererkette hatte.
Personell unverändert schickten beide Trainer ihre Teams in den zweiten Durchgang. Taktisch pressten die Regensburger jetzt aber nicht mehr ganz so weit vorne und stabilisierten stattdessen die Defensive, wodurch bis zur Stundenmarke vor den Toren gar nichts passierte.
Der Jahn verpasst die Entscheidung - und wird bestraft
Auch danach waren es wenn dann die Gastgeber, die sich nennenswerte Aktionen erarbeiteten. Die gefährlichste hatte dabei Albers, dessen Schuss aus kurzer Distanz Männel an den Pfosten lenkte (72.). Da den Oberpfälzern auch durch Vrenezi (80.) und Kennedy (81.) die Entscheidung nicht gelingen wollte, blieb es bis zum Schluss spannend.
Und so kam es, wie es kommen musste, der Jahn wurde bestraft: Testroet steckte mit der Hacke sehenswert auf den aufgerückten Innenverteidiger Gonther durch, der den späten und etwas schmeichelhaften Ausgleich erzielte (85.). Dabei blieb es, da Wekesser in der Nachspielzeit das Tor knapp verfehlte und George noch einmal an Männel scheiterte. Regensburg muss sich den Vorwurf gefallen lassen, die zahlreichen aussichtsreichen Möglichkeiten ungenutzt gelassen zu haben. So wurde der sichergeglaubte Sieg noch spät verspielt.
Regensburg ist bereits am Mittwoch (18.30 Uhr) im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen gefordert, es ist der Auftakt in drei englische Wochen in Folge. Aue tritt erst wieder am Samstag (13 Uhr), dann gegen den FC St. Pauli, an.