Lilien-Trainer Markus Anfang vertraute auf die Elf, die schon beim 3:2-Sieg gegen den Club begonnen hatte.
St. Paulis Coach Timo Schultz nahm im Vergleich zum 2:2 gegen Nürnberg zwei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Die angeschlagenen Avevor und Burgstaller (Operation) wurden von Zander und Knoll vertreten.
St. Pauli hat die besseren Chancen
Die erste Gelegenheit gehörte den Gästen, die sich in der jüngeren Vergangenheit in Darmstadt oft schwergetan und zuletzt im Mai mit 0:4 verloren hatten: Kyereh prüfte Schuhen aus spitzem Winkel (3.). Auf der Gegenseite gab es auch für Mehlem eine gute Schusschance (6.), dennoch gaben eher die Gäste den Ton an - und waren im Spiel nach vorne gefährlicher.
Zander traf nur das Außennetz (7.), Dittgen holte wenig später gegen Bader einen vermeintlichen Strafstoß heraus, den Schiedsrichter Marco Fritz aber wieder zurücknahm - eine vertretbare Entscheidung (14.). Die bis dato beste Chance kreierte wieder Dittgen, nach dessen Hereingabe Becker aus fünf Metern am stark reagierenden Schuhen scheiterte (26.).
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Dursun hüpft beim Anlauf
Von den Lilien war im Offensivspiel nur wenig zu sehen. Einmal wurde der steil geschickte Skarke im Sechzehner von Ohlsson zu Fall gebracht, zuvor hatte er jedoch im Abseits gestanden (31.). Die Hausherren sollten ihren Strafstoß allerdings bekommen: Becker brachte ungelenk Kempe zu Fall, diesmal eine klare Angelegenheit. Dursun übernahm die Verantwortung und traf - nach holprigem Hüpfer beim Anlauf - zum etwas schmeichelhaften 1:0 (45.).
Nach Wiederbeginn gelang es dem SVD, die Gäste nicht zurück zu ihrem Rhythmus finden zu lassen. St. Pauli kam kaum zur Geltung - während die Darmstädter vorne immer gefährlicher wurden. Nach einer Kopfballverlängerung von Dursun scheiterte Mehlem aus 15 Metern am abtauchenden Himmelmann (52.), der auch gegen Dursun hielt (56.).
Dursun trifft und lässt liegen - Zalazar verwandelt strittigen Strafstoß
Die Riesenchance zum 2:0 - Darmstadt konterte zu dritt gegen Zander - ließ der zu eigensinnig agierende Skarke mit einem unplatzierten Schuss auf Himmelmann liegen (60.). Der Schlussmann hielt seine Vorderleute im Spiel, die selbst kaum etwas zustande brachten. Der eingewechselte Daschner gab nach feinem Solo zumindest mal wieder einen Abschluss auf Schuhen ab (67.).
Effizienter ging Darmstadt vor, für das Dursun nach einem Freistoß mit seinem zweiten Treffer per Kopf auf 2:0 stellte (76.). Drei Zeigerumdrehungen später vergab der Hüne aber die große Chance auf den Dreierpack (79.) - postwendend verkürzte Benatelli nach Lankfords Hereingabe per Flachschuss (80.)! Die Gäste liefen noch mal an, lange Zeit aber vergeblich - während Manu zwei Darmstädter Konter schlecht ausspielte (88., 90.+4).
St. Pauli versuchte es bis in die allerletzte Minute - und bekam noch die große Möglichkeit auf den Ausgleich: Daschner hielt bei Stanilewiczs Klärungsaktion im Sechzehner den Fuß rein und bekam nach Einschalten des VAR einen Elfmeter. Zalazar verlud Schuhen und sicherte den Kiez-Kickern einen sehr späten Punktgewinn (90.+5).
Am Mittwoch ist Darmstadt um 18.30 Uhr zum Nachholspiel beim VfL Osnabrück zu Gast. St. Pauli trifft im Derby am Freitag um 18.30 Uhr auf den HSV.