Beide Teams gingen mit einem wichtigen Sieg im Rücken in die Partie. Sandhausen setzte gegen den HSV ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf und zeigte beim 2:1-Erfolg eine bärenstarke Vorstellung. Wohl auch deswegen nahm Interimstrainer Gerd Kleppinger keine Wechsel vor. Das gleiche Bild zeigte sich auf der Gegenseite, wo Hannovers Coach Kenan Kocak nach dem 3:1 gegen Regensburg ebenfalls keinen Grund für Veränderungen sah.
SVS trifft mit der ersten Chance
Hannover war im ersten Durchgang die spielbestimmende Mannschaft, hatte mehr Ballbesitz, biss sich an einer gut gestaffelten Sandhäuser Defensive jedoch über weite Strecken die Zähne aus. Der SVS war weitestgehend mit Verteidigen beschäftigt. Offensiv traten die Hausherren dann einmal in Erscheinung - und trafen direkt: 96-Keeper Esser sah bei Biadas Freistoß nicht gut aus und ließ den eigentlich zu zentralen Versuch durchrutschen (26.).
Zwei Freistöße - zwei Tore
Die Hannoveraner waren in der Folge um den Ausgleich bemüht, kamen aber kaum mal zwingend ins letzte Drittel. Gefahr entstand wenn dann aus der Distanz. Wie schon vor dem 1:0, als Haraguchi (3.) und Muslija (19.) aus der zweiten Reihe ihr Glück versuchten hatten, wurde SVS-Schlussmann Kapino aus der Entfernung gefordert: Erst schnellte Haraguchis Versuch haarscharf rechts am Kasten vorbei (31.), dann fand der zweite Freistoß an diesem Nachmittag den Weg ins Tor: Bei Muslijas Abschluss aus knapp 20 Metern sah dieses Mal Kapino nicht gut aus und ließ den durchaus haltbaren Freistoß zum Ausgleich passieren (42.).
Behrens antwortet auf Sulejmani
In einem offenen Schlagabtausch waren nun beide Mannschaften um die Führung bemüht. Dabei entfachten die Offensivabteilungen immer wieder Gefahr, wobei 96 seine beste Chance nutzte: Der gerade erst eingewechselte Sulejmani kam im Sechzehner zum Abschluss und netzte druckvoll zum 2:1 ein (63.). Der SVS zeigte sich jedoch keinesfalls verunsichert und kam prompt zum Ausgleich. Erst traf Keita-Ruel aus kurzer Distanz die Latte, dann traf Falette Kister beim Abpraller mit hohem Bein im Gesicht - es gab Elfmeter, den Behrens souverän verwandelte (68.).
Die Sandhäuser spielten nun auf Sieg und profitierten dabei immer wieder von mangelhaftem Abwehrverhalten und individuellen Fehlern der 96er: Esser ließ Biadas Schuss aus der Distanz mittig in die Füße von Keita-Ruel abprallen, der aus kurzer Distanz leichtes Spiel hatte und die Führung wiederherstellte (81.).
Eine Hannoveraner Schlussoffensive blieb anschließend aus - im Gegenteil: Der SVS war der endgültigen Entscheidung näher und verdiente sich das 4:2 in der Nachspielzeit: Behrens wurde von Falette nicht angegriffen und netzte aus rund 15 Metern präzise links ein (90.+1). Eine Niederlage, die sich Hannover selber zuzuschreiben hatte.
Sandhausen hingegen reitet wieter auf der Erfolgswelle und springt durch den dritten Sieg in Serie auf Platz 15, der den Ligaverbleib bedeuten würde. Am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr) gastiert der SVS im Rahmen der Nachholpartie vom 28. Spieltag in Fürth. Hannover trifft am Freitag, den 7. Mai (18.30 Uhr) auf Darmstadt.