Sowohl Braunschweigs Trainer Michael Schiele, der mit seinem Team am vorherigen Wochenende 1:1 im Derby in Hannover gespielt hatte, als auch Karlsruhes Coach Christian Eichner nach dem 0:0 gegen Heidenheim verzichteten auf personelle Veränderungen in den Startformationen. Im Eintracht-Stadion trafen also zwei eingespielte Mannschaften aufeinander.
Der KSC hatte in den zwei Spielen zuvor nicht getroffen, diese Verunsicherung war den Gästen im ersten Abschnitt durchaus anzumerken. Meist war der letzte Ball zu ungenau, sodass die Angriffe, die bis 20 Meter vor das Tor teils ansehnlich gelangen, ohne Ertrag blieben.
Anders machten es die Gastgeber, die schnörkellos über wenige Stationen in den Strafraum eindrangen und so bereits in der achten Minute zur ersten Großchance kamen. Ujah nahm eine Flanke stark mit der Brust herunter und prüfte aus kurzer Distanz Gersbeck, der klasse reagierte.
Ujah trifft kurz vor der Pause
6:2 stand es nach Torschüssen zur Pause für die Braunschweiger, viel passierte in den Strafräumen also nicht. Die größte KSC-Chance vergab Batmaz nach knapp einer halben Stunde per Scherenschlag vom Elfmeterpunkt (27.). Danach verflachte das Spiel immer mehr, ein Tor lag nicht in der Luft - fiel tatsächlich aber noch: Pherais Standard aus dem Halbfeld köpfte Ujah vom Strafraumrand ins Tor, Keeper Gersbeck sah dabei nicht wirklich glücklich aus (44.). Damit traf der Nigerianer im dritten Spiel in Folge für die Braunschweiger Löwen.
Der 9. Spieltag
Eichner war mit seiner Mannschaft offensichtlich nicht zufrieden, er brachte mit Wiederanpfiff gleich drei frische Kräfte, Kaufmann, Rapp und Jung wirkten neu mit. Auf der Gegenseite nahm Schiele den Gelb-Rot-gefährdeten Nikolaou herunter, Wiebe ersetzte ihn.
Die vielen Wechsel beim KSC trugen sofort Früchte, Nebel vergab noch die erste Chance (52.). Doch die Gäste erhöhten den Druck, Braunschweig konnte nicht mehr standhalten und kassierte kurz nach Wiederanpfiff den Ausgleich, nachdem Gondorf die Übersicht behalten hatte und Wanitzek bediente (54.).
Pherai und Ujah harmonieren weiter
Nicht nur das Ergebnis, das gesamte Spiel war jetzt offener, da beide Mannschaften das Mittelfeld etwas aufgaben und auf Sieg spielten. Das machte das Spiel attraktiver und eröffnete einige Chancen - die der BTSV besser zu nutzen wusste. Und wieder war es eine Koproduktion von Pherai und Ujah, die das 2:1 bedeutete: Pherai erlief sich einen Pass, spielte quer und Ujah bewies einmal mehr seinen richtigen Riecher (72.).
Von diesem erneuten Rückschlag konnten sich die Gäste nicht mehr erholen - Henning und Multhaup verpassten sogar ein höheres Ergebnis (85., 90.+5). Die Braunschweiger Löwen fuhren so den zweiten Heimsieg in Folge ein und verließen die Abstiegsränge. Der KSC traf zwar nach zwei Spielen ohne eigenen Treffer wieder, wartet aber seit nunmehr drei Partien wieder auf einen Dreier.
Braunschweig gastiert nach der Länderspielpause am Sonntag, 2. Oktober (13.30 Uhr), in Kaiserslautern. Karlsruhe empfängt zur gleichen Zeit den 1. FC Nürnberg.