Karlsruhes Trainer Christian Eichner nahm nach der 0:2-Auswärtsniederlage beim 1. FC Kaiserslautern einen Wechsel vor und setzte im Sturm auf Kaufmann, der Batmaz auf die Bank verdrängte.
FCSP-Coach Timo Schultz setzte nach dem 0:0 gegen Holstein Kiel auf zwei neue Spieler in seiner Startelf: Aremu und Daschner starteten anstelle von Metcalfe und Otto (Bank).
Schon vor Anpfiff wurde es im Karlsruher Wildpark bizarr: Fans der Hausherren zündeten so viel Pyrotechnik, dass sehr dichter Rauch-Nebel herrschte und das Spiel mit rund 15 Minuten Verspätung anfing.
Hartel an die Latte - KSC-Doppelschlag aus dem Nichts
Die Begegnung selbst begann ruhig: St. Pauli machte zunächst das Spiel, entwickelte aber zu wenig Durchschlagskraft und war im Pech, als Hartel nur die Latte traf (6.). Auf der Gegenseite wurde es wenig später kurios: Der bis dahin nicht stattfindende KSC nutzte einen Fehler von Aremu sowie einen Konter perfekt aus und traf binnen weniger Minuten doppelt: Schleusener sehenswert (12.) sowie Wanitzek mit Wucht (16.).
2. Bundesliga - 17. Spieltag
Die Kiez-Kicker waren nur kurz überwältigt, recht schnell kamen sie sogar zum verdienten Anschlusstreffer. Auch bei diesem ging es schnell - zumindest was Eggesteins Treffer (24.) aus kurzer Distanz angeht, gegeben wurde das 1:2 erst nach einem vierminütigen Einsatz des VAR. Dem KSC war dies egal: Schleusener schnürte fast im direkten Gegenzug den Doppelpack, die Abwehr der Hamburger hatte ihren Anteil daran (31.).
St. Pauli gleicht noch vor der Pause aus
Zu Ende war die erste Hälfte damit noch lange nicht: St. Pauli war weiter spielbestimmend und gab sich nicht auf, im mitunter hektischen Geschehen besorgten Eggestein (35., durch die Beine von Keeper Gersbeck) und Smith mit seinem langen Bein (43.) per Abstauber für das 3:3. Etwas Glück hatten die Gäste, als Torwart Vasilj nach Schleuseners eigentlich harmlosen Schuss erst im Nachfassen hielt (38.). Immerhin eine Szene, die bei den schwachen Abwehrreihen nicht zu einem Tor führte.
Kaufmann unterstreicht Karlsruher Effizienz - Daschner antwortet
Nach der Pause ging es weiter wie in Durchgang eins: St. Pauli machte das Spiel, doch zunächst nicht die Tore. Härtel verpasste beispielsweise haarscharf eine Paqarada-Hereingabe (55.). Der KSC dagegen war eiskalt: Kaufmann schob zum 4:3 ein, der vierte von fünf Torschüssen der Badener war somit im Tor gelandet (50.).
In der Folge waren die Kiez-Kicker erneut am Drücker, während Karlsruhe sich weitgehend hinten rein stellte. Dies half beim 4:4 in der 61. Minute wenig, weil Daschner nach einem feinen Doppelpass mit Eggestein den sehenswerten Ausgleich besorgte.
Besorgniserregend war neben den Defensivleistungen derweil das eigentliche Spielgeschehen in der irren Begegnung: St. Pauli war deutlich aktiver, doch viele Ideen hatten die Gäste, die es immer wieder auch mit hohen Bällen versuchten, nicht.
Gersbeck kurz vor Schluss zur Stelle
Der KSC dagegen versuchte es nur mit seltenen Nadelstichen, wenngleich er gegen Ende aktiver wurde. Wegen Ballas' Luftloch ging ein Schuss der Badener ausnahmsweise nicht ins Tor (72.), auch Kobald scheiterte knapp (86). Den Schlusspunkt setzte St. Paulis Zander, der nicht an Gersbeck vorbei fand (90.+2). Beide Teams verpassen damit einen Befreiungsschlag vor der WM-Pause in der dichten unteren Tabellenhälfte der 2. Liga.
Der Karlsruher SC startet an einem Freitag gegen den SC Paderborn in die Rückrunde (27. Januar, 18.30 Uhr), während der FC St. Pauli am 29. Januar ab 13.30 Uhr beim 1. FC Nürnberg zu Gast ist.