Mainz-Trainer Martin Schmidt änderte sein Team nach dem 0:0 in Wolfsburg auf zwei Positionen. Für den angeschlagenen Frei durfte Brosinski ran, zudem erhielt De Blasis den Vorzug vor Onisiwo.
Darmstadts Trainer Norbert Meier nahm im Vergleich zum 2:2-Unentschieden gegen Bremen nur einen Wechsel vor: Höhn lief für Fedetskyy auf, der nicht im Kader stand.
Eigentlich sind die Darmstädter in dieser Saison bekannt für frühe Gegentore nach der Pause - in Mainz klingelte es hingegen kurz nach Anpfiff! Ausgangspunkt war Brosinski, der das Leder gefühlvoll über die Abwehr zum auf der linken Seite durchgestarteten Bussmann lupfte. Dessen Querpass war leichte Beute für De Blasis. Der Angreifer brauchte nur noch einzuschieben (5.).
Wie würde das auswärts noch torlose Darmstadt reagieren? Die Antwort: mutig, aber zu ungestüm. Zwar erarbeiteten sich die Lilien die eine oder andere Gelegenheit, allerdings waren sie dadurch auch extrem anfällig für Konter, ohnehin eine Stärke der Mainzer. Dem Spiel tat diese Taktik gut, es ging rauf und runter in Rheinhessen, wobei die 05er deutlich mehr Chancen für sich verbuchen durften. Kleinheislers sehenswerter Volleyschuss aus der Distanz in der 18. Minute klatschte an die Latte, nur zwei Minuten später hätte Cordoba nach einem Konter auf 2:0 stellen müssen. Der Kolumbianer umspielte SVD-Keeper Esser, traf aber aus nicht allzu spitzem Winkel nur das Außennetz. Auch Malli war dem nächsten Treffer in der 26. Minute nahe, scheiterte aber am aufmerksamen Esser, der die kurze Ecke dicht machte. Hack per Kopf nach einer Ecke (28.) und Cordoba, der das Leder nach eine Flanke von Malli an die Latte köpfte (36.), hatten weitere exzellente Gelegenheiten.
Colak scheitert vom Punkt
Doch die dickste Gelegenheit besaß Darmstadt unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Nach einer Flanke von rechts flog der Ball über Bell und Colak hinweg. Der Mainzer drückte den Darmstädter leicht herunter, wobei Colak selbst den Ellbogen rausstreckte - Brych pfiff überraschend Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an, doch Lössl ahnte das Eck und parierte. Direkt danach pfiff Brych die erste Hälfte ab.
1. Liga, 7. Spieltag
Tatkisch änderte sich nach Wiederanpfiff herzlich wenig. Die Darmstädter waren weiter um den Ausgleich bemüht, den Versuchen fehlte allerdings Konsequenz und Genauigkeit. So landeten gleich mehrere Flanken aus aussichtsreicher Position im Niemandsland oder in den Armen von Lössl. Was den Unterschied an diesem Nachmittag ausmachte, unterstrich Malli in der 57. Minute: Bei seinem Dribbling im Strafraum wurde er von Sulu getroffen, auch der Mainzer trat wie Colak zuvor selbst zum Elfmeter an - und verwandelte.
Meier reagierte umgehend mit einem Doppelwechsel, Ben-Hatira und Schipplock kamen in die Partie. Doch den Hessen wollte der erste Treffer in der Fremde zunächst nicht gelingen. Colak scheiterte aus kürzester Distanz an Lössl (63.), richtig spektakulär wurde es dann fünf Minuten später: Donatis viel zu kurzen Rückpass erlief Schipplock. Der Ex-Hamburger spielte Lössl aus, der Winkel war jedoch äußerst spitz für einen Abschluss. So spielte er quer vor das Tor zu Colak - doch der Angreifer traf das Leder aus vollem Lauf nicht!
Gondorf gelingt erstes Auswärtstor
Es sollte für lange Zeit die letzte hochkarätige Chance in dieser Partie gewesen sein, auch wenn die 05er in der Abwehr nicht immer sattelfest wirkten. Die Lilien hatten nun doch an den vielen vergebenen Chancen zu knabbern, während die Schmidt-Elf in der Schlussphase wieder kompakt stand. In der letzten Minute der Nachspielzeit entschied Brych dann allerdings nochmal auf Elfmeter, Bungert bekam den Ball aus sehr kurzer Distanz an die Hand. Gondorf verwandelte zum 1:2, kurz darauf ertönte allerdings der Schlusspfiff in Rheinhessen.
Mainz reist somit am Sonntag (17.30 Uhr) als Tabellensiebter zum FC Schalke 04. Das in der Fremde weiter punktlose Darmstadt spielt am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen den VfL Wolfsburg.