Leverkusens Coach Roger Schmidt musste gegenüber dem 1:0-Auswärtserfolg in Tottenham in der Champions League auf Kampl (Fußprellung) verzichten. Für den Siegtorschützen und Aranguiz rückten Havertz (Startelfdebüt) und Calhanoglu neu ins Team.
Einmal stellte Darmstadts Trainer Norbert Meier im Vergleich zum 0:2 gegen Leipzig um: Für Bezjak (Zehenbruch) spielte Heller.
Das tiefgestaffelte Darmstadt bot Bayer, das sofort den Vorwärtsgang einlegte, zunächst wenig Raum zur Entfaltung. Leverkusen initiierte seine Angriffe meist in Person von Calhanoglu, der auf der Doppel-Sechs neben Baumgartlinger agierte, verstrickte sich immer wieder im Abwehrnetz der Gäste oder verpasste den Abschluss (Chicharito, 11., Brandt, 14.). Die beste Chance in der Anfangsviertelstunde hatten die auf Konter lauernden Lilien, als Milosevics Volleyschuss nach Gondorfs Ecke in Lenos Arme sauste (8.).
Brandt taut auf und legt vor
Nachdem die Schmidt-Elf durchaus mit Elan attackiert hatte, war zunächst etwas die Luft raus. Erst Hellers kleiner Nadelstich (23.) weckte die Werkself wieder auf. Vor allem Brandt taute mächtig auf, wurde zur Schwungfeder des Leverkusener Offensivspiels und brachte die Deckung der Hessen gehörig ins Schwitzen, auch wenn die letzte Konsequenz fehlte (26., zweimal 29.).
Dies änderte sich nach einer guten halben Stunde, und es war kein Zufall, dass Brandt an der verdienten Führung beteiligt war: Nach einem Einwurf spielte der Blondschopf vor dem Strafraum quer auf Calhanoglu, die Abwehr des SV rückte zu spät raus, und der Rechtschuss des türkischen Nationalspielers von halbrechts aus 22 Metern zischte genau ins linke Eck (32.).
Nach dem 1:0 ließ es Bayer ruhiger angehen. Während sich die Meier-Schützlinge kaum aus ihrer defensiven Haltung lösten, resultierte aus viel Ballkontrolle der Gastgeber noch eine Gelegenheit für Havertz (38.).
10. Spieltag
Darmstadt musste mehr tun. Meier reagierte mit Wiederanpfiff und schickte Colak und Sirigu für Schipplock und Ben-Hatira auf den Rasen. Eine gute Entscheidung: Heller setzte sich links gekonnt in Szene, nutzte seinen Freiraum zur exakten Flanke in den Fünfer, wo Colak sich im Rücken von Tah und Toprak freischlich und volley aus drei Metern einnetzte (47.).
Brandt trifft zum ersten Mal
Alles wieder auf Anfang also, aber nicht lange. Brandt verzog noch (52.), belohnte aber die sofort wieder aufgenommenen Angriffsaktionen Leverkusens wenig später: Baumgartlingers Diagonalflanke segelte genau auf den Kopf von Brandt, dem Guwara nicht folgen konnte. Die Kugel landete aus sechs Metern halbrechter Position zum ersten Saisontor des Nationalspielers im rechten Eck (56.).
Weitere Jokertore durch Aranguiz und Vrancic
Die Werkself blieb am Drücker, präsentierte sich spielfreudig und zielstrebig. Brandt scheiterte am Pfosten (65.), Höhn rettete vor Calhanoglu (68.). Dann durfte sich auch Schmidt über eine gelungene Einwechslung freuen: Nach einer kurz ausgeführten Ecke köpfte Colak das Leder Aranguiz vor die Füße, der wuchtige Rechtsschuss des nach einer Stunde für Mehmedi gekommenen Chilenen aus 14 Metern flog hoch in die rechte Ecke - 3:1 (69.)!
Leverkusen ließ danach Ball und Gegner laufen, blieb auch mit angezogener Handbremse das bessere Team. Henrichs prüfte noch einmal Esser, der seine Farben vor einem höheren Rückstand bewahrte (80.). Mehr als Ergebniskosmetik durch Vrancic, der das dritte Jokertor besorgte (85.), gelang den Lilien nicht mehr.
Nach der Länderspielpause empfängt Leverkusen am Freitag, den 18. November (20.30 Uhr), Besuch von RB Leipzig. Darmstadt empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den FC Ingolstadt.