Nach dem enttäuschenden Auftritt in Barcelona zum Champions-League-Abschluss nahm Mönchengladbachs Trainer Andre Schubert drei Wechsel vor. Kapitän Stindl, der bei der 0:4-Niederlage im Camp Nou Gelb-gesperrt gefehlt hatte, Raffael und Wendt begannen anstelle von Korb, Schulz und Hazard. Kramer (Magen-Darm-Grippe) und Johnson (Achillessehnenprobleme) fehlten im Kader, dem Drmic erstmals nach 273 Tagen Verletzungspause wieder angehörte.
FSV-Coach Martin Schmidt hatte vor dem Europa-League-Abschied beim 2:0 gegen FK Qäbälä kräftig rotiert, sodass es im Vergleich zum Donnerstag gleich fünf Wechsel gab. Lössl hütete wieder anstelle von Huth das Tor, Latza, Öztunali und Malli begannen für Ramalho, Frei und De Blasis. Den Gelb-geperrten Cordoba ersetzte Onisiwo.
Nach acht sieglosen Bundesliga-Auftritten war den Gladbachern die Verunsicherung anzumerken. Die Mainzer verteidigten hoch und suchten nach Ballgewinnen immer wieder den schnellen Weg nach vorne. Doch auch bei den Gästen fehlte dem letzten Pass in einer durchaus temporeichen Anfangsphase die Präzision.
Bundesliga, 14. Spieltag
Torszenen gab es im Borussia-Park in der ersten Hälfte nur wenige, die Partie verflachte zunehmend. Zweimal ließ Christensen Onisiwo entwischen, setzte jedoch jeweils stark nach und verhinderte einen Torabschluss (21./39.). Knifflig wurde es nach einer Freistoßhereingabe von Malli: Bussmann köpfte, Strobl blockte im Strafraum - mit der Hand. Über einen Elfmeterpfiff hätte er sich nicht beschweren können (28.).
Die Gladbacher selbst fanden in der Offensive kaum statt, Raffael und Hahn hingen völlig in der Luft. Torchancen blieben aus. Mit zunehmender Fehlpassquote machte sich erste Unruhe im Borussia-Park breit, zur Pause gab es Pfiffe.
Auch nach dem Wechsel kam die Partie lange nicht in Schwung. Beiden Teams fehlte im Offensivspiel die Durchschlagskraft. Es war bezeichnend, dass sich den sichtlich bemühten Gladbachern, jetzt mit Hazard für Hahn, die größte Chance nach einem Ausrutscher von Hack bot. Ebenso bezeichnend: Raffael verpasste in der folgenden 2:1-Überzahl den Moment für Pass (auf Stindl) oder Abschluss (57.).
Es war fast logisch, dass zur Gladbacher Führung eine Standardsituation her musste. Nach Hazards Ecke von rechts gelangte der Ball im Strafraum zu Stindl. Der Schuss des VfL-Kapitäns wurde im Getümmel zwar geblockt, doch Christensen stocherte den Ball mit dem ausgestreckten rechten Bein zum 1:0 ins Netz (76.).
Der vermeintliche Ausgleich kurz vor Schluss: De Blasis schießt zum 1:1 ein - das Tor zählte zu Unrecht nicht. Getty Images
Die Mainzer stemmten sich in der Schlussphase mit aller Macht gegen die vierte Auswärtsniederlage in Folge - und jubelten kurz vor Schluss bereits ausgelassen: Nach einem Schuss des eingewechselten Seydel hatte Sommer den Ball prallen lassen und Joker De Blasis zum vermeintlichen 1:1 eingeschossen (89.). Schiedsrichter Robert Hartmann verweigerte dem Treffer jedoch die Anerkennung - wohl weil er glaubte, dass Sommer bereits die Hand am Ball gehabt hatte. Bitter für die Mainzer, bei denen Gbamin wenig später auch noch Gelb-Rot sah: Es war eine Fehlentscheidung.
Gladbach, das bei der Auslosung am Montag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) seinen kommenden Europa-League-Gegner erfährt, tritt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg an, Mainz empfängt zur gleichen Zeit den Hamburger SV.