Borussia-Coach Andre Schubert nahm nach dem 1:1 in Leipzig und vor dem Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen den FC Barcelona vier Wechsel in seiner Startelf vor: Statt Strobl (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Vestergaard, Traoré und Hazard (alle Bank) begannen Elvedi, Jantschke, Korb und Dahoud. Raffael (Adduktorenprobleme) wurde im Hinblick auf das Mittwochsspiel in der Königsklasse noch geschont und stand nicht im Kader.
Ingolstadts Trainer Markus Kauczinski veränderte seine Anfangself im Vergleich zum 0:2 gegen Frankfurt auf zwei Positionen. Statt Roger und Hinterseer (beide Bank) starteten Cohen und Morales.
Morales verpasst - Stindl macht's besser
Die Partie eröffnete beinahe mit einem Ingolstädter Paukenschlag. Denn nach gefühlvoller Flanke von Groß stand Morales nach gut 45 Sekunden plötzlich frei vor Sommer, scheiterte jedoch auch deswegen am Keeper, weil er den Ball bei der Annahme nicht vollständig unter Kontrolle brachte. Nach dieser Großchance tat sich im weiteren Verlauf der ersten Hälfte indes lange Zeit wenig im Borussia-Park. Die Ingolstädter störten das Aufbauspiel des VfL - ähnlich wie bereits zuvor recht effektiv eine Woche zuvor in München - mit hohem Pressing und enger Zweikampfführung.
1. Liga, 5. Spieltag
Die Schubert-Elf antwortete darauf mit langen Bällen, um Hahn oder den als zweite Spitze agierenden Johnson in Position zu bringen, doch zumeist fehlte es diesen Versuchen an Genauigkeit. Ein Schuss mit der Pike von Dahoud bereitete Nyland ebenso wenig Mühe (12.) wie ein etwas zu steil geratenes Anspiel von Dahoud auf Stindl, das der Keeper vor dem VfL-Kapitän entschärfte (25.). Die Ingolstädter selbst erzeugten nach der Morales-Chancen ebenfalls keine Gefahr mehr, sodass sich eine Partie entwickelte, die arm an Höhepunkten war.
Bis zur 42. Minute: Nach Balleroberung von Kramer hatte Dahoud Glück, dass sein Zuspiel auf Stindl durch zwei Schanzer hindurch kam - und so letztlich das 1:0 initiierte. Stindl machte das Spiel mit einem Pass zu Hahn schnell, der im Strafraum nach innen legen wollte. Matips Klärungsversuch landete genau auf dem Fuß des nachrückenden Stindl, der aus zentraler Position im Strafraum überlegt vollstreckte (42.). Dank äußerst effektiver Chancenverwertung führte die Borussia damit zur Pause.
Stindl und Korb an den Pfosten, Wendt ins Tor
Nach dem Seitenwechsel stellte Kauczinski bei den Ingolstädtern taktisch um. Leckie tauschte mit Morales die Seiten, zudem rückte Hartmann neben Lezcano in den Angriff vor. Lag es an diesen Umstellungen? In jedem Fall hatten die Schanzer nach der Pause ein leichtes spielerisches Übergewicht, das allerdings zwar zu den ersten zwei Eckbällen der Partie führte, nicht allerdings zu guten Tormöglichkeiten.
Torschütze und Vorbereiter des 1:0: Lars Stindl und André Hahn (r.). picture alliance
Die vermeintlich erste Torchance der zweiten Hälfte ergab sich stattdessen in der 61. Minute auf der Gegenseite unter kuriosen Umständen: Nyland wollte rechts außerhalb seines Strafraums einen Ball im Duell mit Stindl ins Toraus gehen lassen. Doch das Spielgerät prallte von der Eckfahne zum VfL-Kapitän, der es aus ganz spitzem Winkel direkt in Richtung des verwaisten Gehäuses probierte - und am Pfosten scheiterte. Das Unparteiischen-Gespann hatte aber ein vollständiges Überschreiten der Seitenauslinie gesehen, sodass es mit Einwurf für Ingolstadt weiterging. Die Borussia, der sich nun vermehrt Räume boten, forcierte nun das Tempo gegen die in der Offensive arg harmlosen Süddeutschen. Nach Zuspiel von Dahoud scheiterte Johnson an Nyland (65.).
Fünf Minuten später war es Korb, der - ebenfalls recht frei zum Abschluss gekommen - aus halbrechter Position im Strafraum am linken Pfosten scheiterte (70.). Fast schon folgerichtig gelang der Borussia wenig später die Vorentscheidung: Nach akkuratem Zuspiel von Dahoud vollstreckte Wendt aus halblinker Position flach zum 2:0. Ein harmloser Kopfballaufsetzer von Lezcano in der 81. Minute blieb die einzige nennenswerte Torannäherung der Gäste in der zweiten Hälfte, die sich daher am Ende über die dritte Niederlage innerhalb einer Woche nicht beschweren konnten.
Mönchengladbach empfängt am Mittwoch in der Champions League den FC Barcelona (20.45 Uhr), in der Bundesliga geht es für die Borussia am Sonntag zum FC Schalke 04 (17.30 Uhr). Ingolstadt empfängt am Samstag die TSG Hoffenheim (15.30 Uhr).