Borussia-Trainer Andre Schubert konnte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Augsburg wieder auf Kapitän Stindl zurückgreifen, dafür musste er auf Kramer (Bänderriss im Sprunggelenk) verzichten. Zweiter Tausch: Korb rückte für Hahn ins Team.
Wolfsburgs Coach Valerien Ismael plante, nach dem 1:0 gegen Eintracht Frankfurt auf Personalwechsel zu verzichten. Kurzfristig verletzte sich aber Rodriguez (Oberschenkelprobleme), dafür kam Horn zum Zug.
Wolfsburg erwischte einen Start nach Maß: Der VfL konterte mit Gomez, der links Arnold mitnahm. Der Mittelfeldmann kam gegen Elvedi zur Flanke, im Zentrum rauschte Caligiuri im Rücken Wendts heran und schloss technisch gekonnt mit dem rechten Außenrist aus acht Metern ins rechte Eck ab (3.).
Die Borussia war geschockt, agierte nervös und fehlerhaft, während die zweikampfstarken und hellwachen Gäste aus der schnellen Führung Selbstbewusstsein zogen - Caligiuri stand kurz vor dem Doppelpack, verzog nur knapp (11.).
Sommer und Elvedi: Dicke Patzer ohne Folgen
Die Schubert-Elf fand überhaupt nicht ins Spiel, reihte Fehlpass an Fehlpass und tauchte nur selten im letzten Drittel auf. Im Angriff harmlos - und hinten vogelwild: Draxler nahm nach Sommers natürlich unabsichtlichem "Zuspiel" das Geschenk nicht an, scheiterte frei vor dem Tor am Keeper, der dann Glück hatte, dass Seguins Nachschuss knapp drüberflog (20.).
Die einfachsten Dinge misslangen den Rheinländern, deren Verunsicherung in jeder Phase des ersten Durchgangs spürbar war. Nächstes Beispiel: Elvedi schlug beim Rückpassversuch über den Ball. Glück für die Hausherren, dass der Querpass des davoneilenden Draxler auf Gomez nicht ankam (31.).
Gladbach fand offensiv trotz Bemühens weiterhin nicht statt. Symptomatisch: Christensen traf nach einer Ecke beim Volleyversuch freistehend den Ball nicht (37.). Fazit zur Pause: Die Borussia konnte von Glück reden, dass es nur 0:1 stand.
1. Bundesliga, 16. Spieltag
Schnelles Wechselbad der Gefühle
Nach Wiederanpfiff erwischte die Borussia den besseren Start und war bald zurück: Hazard fand auf Strafraumhöhe Stindl, der sofort abzog. Benaglio ließ den Flachschuss abprallen, Hazard setzte nach, umkurvte den Keeper und netzte ins leere Tor ein - 1:1 (52.).
Die Fohlenelf war drauf und dran, dem Spiel eine Wende zu geben - und kassierte den nächsten Tiefschlag: Arnold gewann nach Benaglios Abschlag das Kopfballduell, Draxler behauptete den Ball und spielte auf Gomez, der Vestergaard enteilte, Sommer umspielte und einschob (57.).
Borussias Drangperiode
Die Gladbacher rannten erneut einem Rückstand hinterher - und wehrten sich gegen eine nun sehr defensive Ismael-Elf mit deutlich besseren Ansätzen als in den ersten 45 Minuten. Strobl hätte fast Benaglios zweiten Patzer genutzt (65.), Stindl hatte zu wenig Zielwasser (67., 71.), Wendt schlenzte mit seinem schwächeren rechten Fuß aus aussichtsreicher Situation über den Winkel (68.).
Die Schubert-Schützlinge hatten in ihrer Drangphase viel investiert und Kraft gelassen. Die Wölfe befreiten sich vom Druck, hatten ab der 70. Minute wieder mehr Ballkontrolle - und brachten den Vorsprung letztlich souverän über die Zeit. Gegen müde Fohlen, die punktgleich hinter die Niedersachsen zurückfielen, wäre ein deutlicherer Sieg möglich gewesen - doch Caligiuri scheiterte bei der letzten Aktion des Spiels an Sommer (90.+4).
Nach der Winterpause hat Mönchengladbach ein Auswärtsspiel beim SV Darmstadt (21. Januar), Wolfsburg spielt zeitgleich gegen den HSV.