Frankfurts Coach Niko Kovac vertraute bis auf eine Ausnahme derselben Startelf wie bei der Nullnummer in Gladbach : Meier kehrte nach Muskelverletzung zurück und ersetzte Hrgota (Bank) im Angriffszentrum. Darüber hinaus fehlten den Hessen aber weiterhin etliche Akteure - genauer gesagt sieben: Anderson (Reha nach Knie-OP), Russ (Aufbautraining nach Tumorerkrankung), Varela (Reha nach Deltabandriss), Flum (Achillessehnenprobleme), Gerezgiher (Oberschenkelprobleme), Stendera (Reha nach Kreuzbandriss) und Rebic (Bänderriss).
Kölns Trainer Peter Stöger konnte derweil bis auf Maroh (Schlüsselbein) sowie Bittencourt (Sprunggelenk) aufs komplette Personal zurückgreifen und nahm im Vergleich zum 3:0 gegen den HSV zwei Wechsel vor: Heintz ersetzte den verletzten Maroh, während Rausch für Rudnevs (Bank) ins Team rückte. Der Österreicher gewährte darüber hinaus Einblicke, vor was er sich bei Frankfurt ein wenig fürchte: "Was Alex Meier für Frankfurt ist, ist Tony Modeste ähnlich für uns. Er ist eine Maschine in der Box und braucht unglaublich wenige Chancen für ein Tor."
Gacinovic ist früh zur Stelle
Wer setzte nun das erste Duftzeichen in diesem Duell zweier Torjäger und zweier stark in die Saison gestarteten Teams: Meier oder 11-Tore-Mann Modeste? Die Antwort: keiner von beiden! Denn Gacinovic hieß der Spieler, der den ersten Abschluss setzte - und sofort traf: Nach einem raumgewinnenden Pass von Huszti ins Zentrum zu Gacinovic, der klasse annahm und rechts raus zu Chandler spielte, folgte die leicht abgefälschte Flanke, die wiederum beim freistehenden Serben rechts am Fünfmeterraumeck landete. Horn hatte dort aus ganz kurzer Distanz beim Kopfball keine Chance (5.).
Unzufriedenheit machte sich breit: Der 1. FC Köln erwischte nicht den besten Tag. Getty Images
Keine Frage: Die SGE-Führung war schon zu diesem Zeitpunkt verdient, im Nachgang sogar noch mehr. Die Hessen standen gegen offensiv enttäuschende Domstädter defensiv enorm sicher und stellten Modeste ein ums andere Mal Abseits. In der eigenen Vorwärtsbewegung machten die Hausherren derweil viele Male Druck und blieben auch nach Ballverlusten gierig im Pressing. Was fehlte, waren allein weitere gute Abschlüsse. Lediglich Fabian setzte mal einen (24.), ehe Gacinovic den Querpass nicht an den Mann brachte (38.) und Meier kurz vor dem Pausentee eine Chandler-Flanke knappt verpasste (45.).
10. Spieltag
Elfmeter?
Glück hatten die Hessen dennoch einmal: In der 38. Minute brachte Risse einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld nach innen, wo der Ball über mehrere Spieler hinweg segelte und schließlich am leicht vom Körper weggestreckten rechten Arm von Oczipka landete. Schiedsrichter Deniz Aytekin übersah das klar strafbare Handspiel allerdings.
Köln kommt auf
Mit Wiederbeginn brachte dann Stöger Zoller für den blassen Rausch - und stellte außerdem auf Dreierkette mit Sörensen, Mavraj und Heintz um. Eine Maßnahme, die durch das aufgewertete Mittelfeld und Offensivspiel Früchte tragen und Chancen kreieren sollte. Höger fand zunächst Osako, dessen Kopfball hauchzart links am Tor von Hradecky vorbeistrich (50.). Der SGE-Keeper wäre machtlos gewesen - genauso wie bei Mavrajs Kopfball wenige Minuten später (54., wieder links vorbei). Man merkte den Rheinländern den verbesserten Willen absolut an, doch die nun defensiver stehende Eintracht machte das ebenfalls weitestgehend clever und ließ wenig zu.
Chancen kommen - und bleiben ungenutzt
In der finalen halben Stunde wurde es schließlich noch einmal spannend, weil die vielleicht nach dem hohen Tempo in der ersten Hälfte etwas ausgelaugten Frankfurter einige ungeahnte Lücken offenbarten und selbst Konter ungenügend ausspielten. Die anfänglich sicherlich beste Gelegenheit vergab dabei Joker Zoller, der den Ball im Strafraum nicht mehr zum einschussbereiten Modeste bekam (67.). Auf der anderen Seite kam Meier nicht heran (72.). Weiter ging's mit einer starken Rettungsgrätsche von Chandler (80.), ehe Gacinovic einen aussichtsreichen Konter zu schwach ausspielte (82.). Die letzte Chance ließ dann Zoller liegen (89.), während auf der anderen Seite Joker Blum seinen weiten Kunstschuss in Richtung leeres Tor nicht unterbrachte (90.+4). Insgesamt blieb trotz der guten Schlussphase der Rheinländer der Eindruck bestehen: Der Dreier für die SGE war verdient.
Nach der Länderspielpause gastiert Frankfurt am Sonntag, den 20. November (17.30 Uhr) in Bremen. Köln reist erneut und gastiert am Samstag (15.30 Uhr) beim rheinischen Derby in Gladbach.