Frankfurts Coach Niko Kovac stellte seine Startelf im Vergleich zum 0:0 gegen den Hamburger SV auf zwei Positionen um: Russ und Hector rutschten auf die Bank, dafür starteten Vallejo und Tawatha. Die Aufgabe der SGE war derweil klar: Nach fünf Pleiten in Serie und der kargen Nullnummer gegen den HSV musste wieder ein Dreier her.
Gladbachs Trainer Dieter Hecking versuchte dieses Unterfangen allerdings zu verhindern - und zwar mit drei personellen Wechseln nach dem knappen 0:1 gegen Spitzenreiter Bayern München : Dahoud (wieder fit nach muskulären Problemen), Rückkehrer Stindl (zuletzt dreiwöchige Verletzungspause aufgrund von Hüftproblemen) und Hofmann begannen anstelle von Elvedi, Herrmann und Hahn (allesamt auf der Bank).
Die Eintracht scheitert an sich selbst
Schon nach elf Sekunden war zu erkennen, welches Team den Sieg an diesem frühlingshaften Abend mehr wollte: die Eintracht. Nach einem starken Körpereinsatz des ehemaligen Gladbachers Hrgota gegen Vestergaard, einem Abschluss von Fabian und einer Parade von Sommer hatte Rebic frei vor dem Tor die Chance aufs frühe 1:0. Doch der Kroate schob den Ball sichtlich überrascht von der großen Möglichkeit aus wenigen Metern links am Tor vorbei (1.).
Weitere hochkarätige Chancen sollten folgen: Abraham setzte einen Seitfallzieher aus 16 Metern durchaus knapp rechts am Gehäuse vorbei (16.), ehe Tawatha einen Kopfball nach starker Chandler-Flanke an den linken Pfosten setzte (25.). Fabian (26.) und Rebic (45.+1) ließen ebenfalls das eigentlich überfällige 1:0 liegen.
1. Bundesliga, 26. Spieltag
Von der Elf vom Niederrhein kam derweil trotz der widervereinten Akteure wie Kapitän Stindl, Regisseur Raffael und Flügelflitzer Hazard rein gar nichts Gefährliches Richtung Eintracht-Tor. Da musste schon SGE-Keeper Hradecky beim einzigen Aufreger selbst eingreifen, als er den Ball nach schlechter Annahme beinahe selbst ins eigene Netz gelegt hatte (5.).
Hofmann zögert, Sommer pariert
Kurzum: Die Borussia hatte sich mit Müh und Not zu einem 0:0 nach 45 Minuten gerettet - und wie schon in München (0:2, 8. Spieltag), in Dortmund (1:4, 13. Spieltag) und nun in Frankfurt (26. Spieltag) im ersten Durchgang nur einen Torschuss zustande gebracht. Im zweiten Abschnitt sollte sich das Bild aber ein wenig ändern: So ließen Stindl (48.) und Hofmann (58. und 62.) ordentliche Gelegenheiten liegen.
Das Tor hätte allerdings erneut Frankfurt machen müssen: Fabian hob den Ball lässig in den Lauf von Hrgota, der freie Bahn hatte. Der ehemalige Gladbacher blickte allerdings zunächst nach links, ehe doch der Abschluss frei vor Sommer folgte. Der BMG-Keeper war aber zur Stelle und parierte stark (59.). Aufmerksam zeigte sich Sommer anschließend auch bei einem Kopfball von Abraham (72.).
Fabian lässt die größte Chance liegen
Platzverweis: Tobias Strobl kassiert von Schiedsrichter Harm Osmers die Gelb-Rote Karte. Getty Images
Der an diesem Abend beste Gladbacher hatte sein Husarenstück aber noch vor sich. Denn nach einem Kopfball von Joker Seferovic riss Wendt den linken Arm hoch, es gab Elfmeter. Fabian schoss wuchtig und halbhoch, Sommer lenkte die Kugel aber dank guter Übersicht und richtiger Entscheidung zur Seite (78.). Damit vergab Frankfurt bereits den vierten Strafstoß in dieser Saison - und das bei insgesamt fünf Versuchen. Es stand also weiterhin 0:0 - und leichter wurde das Duell für die Borussen nicht: Strobl kassierte nämlich Gelb-Rot (85.), wodurch die Hessen in den letzten Minuten sogar noch in Überzahl agieren durften. Doch auch in dieser Phase fand die SGE den Torschlüssel nicht mehr - und blieb auch im siebten Ligaspiel am Stück ohne Sieg sowie in diesem Zeitraum nur bei einem erzielten Treffer (beim 1:2 gegen Freiburg).
In der Bundesliga geht es Schlag auf Schlag: So ist Frankfurt bereits am kommenden Dienstag (20 Uhr) während der englischen Woche in Köln zu Gast, Gladbach empfängt am Abend darauf (20 Uhr) Hertha BSC.