Augsburgs Trainer Manuel Baum vertraute im Vergleich zum 1:1 beim BVB auf Koo und Max anstelle von Kohr (Bank) und Teigl (nicht im Kader).
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann brachte gegenüber dem 1:1 gegen Werder Bremen mit Zuber, Ochs und Rudy drei Neue. Kaderabek (Wadenprobleme) und Toljan (muskuläre Probleme) mussten passen, Polanski saß auf der Bank.
In Augsburg war das Thermometer auf minus fünf Grad gesunken - und wirklich Erwärmendes boten die beiden Teams den Fans im von Taktik geprägten ersten Abschnitt nicht. Viele Unterbrechungen aufgrund von Fouls hemmten den Spielfluss in einer zerfahrenen Anfangsphase, in der sich Stafylidis nach einer Schwalbe am Flügel die 5. Gelbe Karte abholte.
Der kampfstarke FCA zeigte zu Beginn mehr Präsenz, die TSG ließ den Gegner kommen, verengte klug die Räume und lauerte auf die Umschaltbewegung. Nennenswerte Chancen waren zunächst nicht zu notieren, auch weil die Kraichgauer eine aussichtsreiche Kontersituation ungenutzt ließen (13.).
Die erste wirklich nennenswerte Möglichkeit ergab sich nach Schmids Freistoßflanke, Ji platzierte per Kopf aber genau auf Keeper Baumann (22.). Die Baum-Elf, offensiv im 4-1-4-1, staffelte sich bei Ballbesitz des Gegners in hinterster Reihe zu einer Fünferkette. 1899 spielte den gepflegteren Ball, kam aber bei seinem Passspiel kaum in die Tiefe.
Fünf Gelbe Karten in Durchgang eins
In einer intensiven und zweikampfbetonten Partie - fünf Gelbe Karten zückte Referee Markus Schmidt in Durchgang eins - übernahm Hoffenheim immer mehr das Kommando, nun war es Augsburg, das sich tiefer staffelte und auf Konter spekulierte. Die Nagelsmann-Schützlinge kombinierten bis zum Strafraum ordentlich. Dann aber fehlten gegen defensivstarke Fuggerstädter wie auf der Gegenseite die Mittel, auch etliche Freistoßgelegenheiten blieben ungenutzt. Einzig bei Zubers Scharfschuss aus dem Hintergrund musste Torhüter Hitz bis zur Pause eingreifen (30.).
1. Bundesliga, 17. Spieltag
Wagners Blitzstart
Beide Trainer brachten mit Wiederanpfiff neues Personal. Kohr ersetzte beim FCA den gelbverwarnten Koo, Kramaric auf der Gegenseite mit Ochs ebenfalls einen Gelbsünder. Die TSG schockte den Kontrahenten mit einem Blitzstart: Nach einem schlampigen Zuspiel von Max auf Baier eroberte Amiri den Ball und schaltete sofort um. Mit Folgen. Nach seinem Steilpass behauptete sich Wagner robust, aber fair gegen Hinteregger und vollendete aus 13 Metern gegen den herausstürzenden Hitz mit links ins linke Eck (47.).
Joker Kramaric sticht
Augsburgs Offensivspiel blieb Stückwerk. Süle & Co. verteidigten souverän - falls überhaupt notwendig, denn meist schon im Mittelfeld blieben die ideenlosen Gastgeber hängen. Schnörkellos nutzten die technisch überlegenen und variablen Hoffenheimer die Räume zum 2:0: Demirbay spielte nach links in die Tiefe, Wagner, in Abseitsposition gestartet, blieb weg und überließ für Uth, dessen scharfe Maßflanke Kramaric aus drei Metern über die Linie drückte (64.).
Dies war die Entscheidung. Auch mit Bobadilla und später Altintop strahlte die Baum-Elf lange Zeit keinerlei Torgefahr aus. Die ersten und einzigen Chancen hatten Schmid und nach Baumanns Parade der nachsetzende Ji (86.). Zu wenig gegen eine letztlich souveräne TSG, die ein 2:0 und eine Hinrunde ohne Niederlage feiert.
Augsburg trifft am Samstag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg an. Hoffenheim spielt zur gleichen Zeit in Leipzig.