S04-Trainer Markus Weinzierl tauschte gegenüber dem 3:1 gegen Salzburg in der Europa League einmal Personal aus: Für Meyer kam Choupo-Moting zum Zug.
Gladbachs Coach Andre Schubert drehte nach dem 1:2 gegen Barcelona in der Champions League viermal am Personalkarussell: Jantschke, Vestergaard, Johnson und Hahn kamen für Korb, Wendt, Stindl sowie Raffael (Muskelfaserriss) zum Zug.
S04 war in der Anfangsphase gegen vorsichtige Borussen das energischere Team. Die Weinzierl-Elf war sehr bemüht, hatte mehr Ballkontrolle und gute Zweikampfwerte, die in erste Chancen durch Goretzka (11.) und Schöpf (12.) mündeten.
Die Königsblauen blieben zunächst tonangebend, banden den VfL in der Defensive, fanden aber keine Lösungen und verstrickten sich häufig im Abwehrnetz des Kontrahenten. Die Fohlenelf konnte sich zwar kaum befreien, weil die Hausherren früh pressten und viele schnelle Ballverluste der Borussia provozierten, zeigte sich aber in hinterster Reihe stets auf der Höhe.
Mitte des ersten Durchgangs ebbten die Angriffswellen der Schalker ab. Die vor einer Dreierkette sehr variabel spielenden Schubert-Schützlinge fanden nach ruhigem Aufbau zu besserer Ballzirkulation, das letzte Drittel blieb für die Borussen jedoch noch verwaist (Ausnahme: Hahn, 33.).
Schöpf klärt auf der Linie
Spürbar war auf beiden Seiten der Respekt vor dem Gegner, die Angst vor einem Ballverlust, der das schnelle Umschalten ermöglichen könnte. Die Rheinländer wurden nach und nach immer frecher, zeigten kurz vor der Pause noch zweimal ihre Gefährlichkeit: Erst bei einem Konter, als Hahn Johnsons Querpass im Zentrum knapp verpasste (41.). Und zum zweiten nach der folgenden Ecke, als Schöpf bei Vestergaards Kopfball über Fährmann hinweg auf der Linie rettete (42.).
1. Liga, 6. Spieltag
52., 56., 58. = 3:0!
Schubert brachte mit Stindl für Vestergaard frisches Personal. Ein Schuss, der nach hinten losgehen sollte. Die Borussia wollte mehr, setzte Sekunden nach Wiederanpfiff durch Hahn gleich einen Akzent. Gladbach agierte zielstrebig, die Abwehr der Königsblauen wackelte - dann aber holte S04 zum Gegenschlag aus, wobei die Führung etwas glücklich zustande kam: Choupo-Moting drang links in den Strafraum ein und kam im Duell mit Traoré zu Fall. Elfmeter, eine schmeichelhafte Entscheidung. Der Gefoulte trat selbst an, Sommer ahnte die Ecke, konnte aber nicht abwehren - 1:0 (52.)!
Eine starke Aktion Kolasinacs ermöglichte wenig später das zweite Tor der Gastgeber: Der Linksverteidiger machte sich nach Ballgewinn im Mittelfeld links auf den Weg, passte flach ins Zentrum, wo Embolo vor Elvedi am Ball war und aus acht Metern ins rechte Eck einschob - erstes Bundesligator des Millioneneinkaufs (56.).
Nun lief es fast wie von selbst. Nach Dahouds Ballverlust im Mittelfeld klingelte es gleich wieder: Embolo schickte Choupo-Moting, gegen den Sommer noch glänzend parierte. Gegen den Nachschuss von Goretzka war der Keeper dann aber machtlos und das 3:0 war perfekt (58.).
Schlusspunkt durch Doppelpacker Embolo
Durch die Schalker Effizienz - am Ende sollten nur 28 Prozent (!) Ballbesitz für die Weinzierl-Elf zu Buche stehen - war frühzeitig die Messe gelesen. Zwar bemühte sich die Borussia nach Schockstarre wenigstens um den Ehrentreffer, dem Hazard auf der Spur war (77., 79.).
Der Treffer zum 4:0-Endstand war dann aber ein Sinnbild für einen ganz unglücklichen Gladbacher Auftritt im zweiten Durchgang: Christensen misslang ein Rückpass. Embolo setzte energisch nach und sich erst gegen den herausgeeilten Sommer, dem der Ball durch die Beine sprang, und dann auch robust gegen den Verteidiger durch, ehe er den Ball über die Linie bugsierte (83.).
Schalke ist am Samstag (15. Oktober) in Augsburg zu Gast (15.30 Uhr), Gladbach, das in nunmehr vier Gastspielen sieglos blieb (0/1/3), empfängt zeitgleich den Hamburger SV.