Schalke-Trainer Markus Weinzierl nahm nach der 0:3-Schlappe in Bremen zwei personelle Umstellungen vor, die aber mit mehreren positionellen Verschiebungen verbunden waren. Weil der wiedergenesene Kolasinac wieder mitwirken konnte, rückte Kehrer auf die linke Seite, während Caligiuri daher nun im Mittelfeld agierte und Schöpf auf die Bank verdrängte. Zudem spielte Bentaleb (nach Sperre) für Stambouli (nicht im Kader).
Wolfsburgs Trainer Andries Jonker nahm im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Freiburg sogar vier personelle Wechsel vor: Jung, der nach langer Verletzungspause sein Comeback gab, übernahm statt Träsch (Fußverletzung) die rechte Abwehrseite. Luiz Gustavo kehrte nach Sperre zurück und spielte statt Wollscheid. In der Offensive starteten Didavi und Malli an Stelle von Blaszczykowski und Vieirinha (beide Bank).
Burgstaller und Goretzka eiskalt
Wolfsburg bot in Gelsenkirchen nicht nur auf dem Papier eine sehr offensive Ausrichtung auf, sondern zeigte dies auch auf dem Spielfeld gleich zu Beginn. Denn Bazoer sollte im Gegenpressing weit vorgerückt fast auf einer Höhe mit Gomez das Schalker Aufbauspiel stören. Das allerdings misslang gründlich. Denn so bot sich Schalke viel Platz in der Hälfte der Niedersachsen. Meyer wurde von Arnold schon in der 2. Minute erst knapp vor dem Strafraum zu Fall gebracht. Der fällige Freistoß des Gefoulten trudelte abgefälscht nur knapp über die Querlatte. Wenig später stand es bereits 1:0: Erneut hatte Meyer viel Platz vor dem Strafraum und bediente Burgstaller genau im richtigen Moment. Der Österreicher schloss schließlich aus zentraler Position ab, Casteels konnte nicht mehr entscheidend abwehren (6.).
1. Bundesliga, 28. Spieltag
Auch danach änderte sich wenig am Geschehen, auch wenn die Niedersachsen etwas offensiver wurden. So hatte Malli nach einem Querschläger im Strafraum der Hausherren die beste Chance des VfL in der ersten Hälfte, spitzelte den Ball aber hauchdünn am Pfosten vorbei (17.). Zielstrebiger aber waren die Gelsenkirchener, die die ihnen gewährten Räume konsequent zu nutzen versuchten. Choupo-Moting und Goretzka zwangen Casteels zum Eingreifen (15., 19.). Mitte der ersten Hälfte gelang S04 das 2:0. Wieder hatte Meyer viel Platz vor dem Strafraum und brachte so gekonnt Choupo-Moting links im Strafraum ins Spiel. Dessen Hereingabe prallte etwas glücklich vom Absatz Knoches genau zu Goretzka, der aus zentraler Position einschob (23.).
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte verlegte sich Schalke zumeist auf Ergebnisverwaltung. Wolfsburg, dem es über weite Strecken an Esprit und Leidenschaft im Zweikampfverhalten mangelte, kam dabei indes eher zufällig zu Gelegenheiten. So scheiterte Gomez nach einem Querschläger von Bentaleb aus spitzem Winkel am Außennetz (32.). Kurz darauf ließ der Nationalspieler im Strafraumzentrum clever durch für den hinter ihm postierten Didavi, der jedoch deutlich verzog (34.). So blieb es zur Pause beim verdienten 2:0 für die Weinzierl-Elf.
Caligiuri schiebt locker ein - Gomez reklamiert vergebens
Nach der Pause brachte Jonker für die rechte Seite Blaszczykowski für Jung. Doch an der Löchrigkeit der Defensive änderte sich zunächst nichts. Burgstaller und Meyer bereiten auf der linken Angriffsseite für Choupo-Moting vor, dessen Hereingabe bis zu Caligiuri durchkam, der - freistehend im Strafraumzentrum - ins rechte Eck vollstreckte (49.).
Die Schalker Spieler bejubeln einen Treffer beim Heimsieg gegen Wolfsburg. Getty Images
Die Gelsenkirchener schalteten in der Folge wieder verstärkt in den Kontrollmodus des nunmehr klaren Vorsprungs. Wolfsburg wiederum agierte nun auch in der Offensive zumeist sehr zaghaft, hatte in der 61. Minute allerdings ein wenig Pech, als Referee Benjamin Brand nach einem Foulspiel von Nastasic an Gomez, der dabei etwas theatralisch zu Boden ging, nicht auf Strafstoß für den VfL entschied. Danach zeigte sich der VfL zumindest im Spiel nach vorne gegen allerdings auch in der Konzentration nachlassende Schalker wieder ein wenig präsenter. Nachdem Bazoer mit einem Schuss vom Strafraumrand den Ellbogen von Nastasic traf, wurde Didavi mit seinem Nachschuss vor dem halbleeren Tor gerade noch geblockt (67.).
In den letzten 20 Minuten wurde das Spiel ungeachtet des klaren Ergebnisses noch einmal ein wenig offener: Goretzka traf vom Strafraumrand aus die Querlatte (71.). Ein erneuter Fauxpas in der Wolfsburger Defensive - Luiz Gustavo unterlief eine Flanke von Kehrer - bescherte Burgstaller dann seinen zweiten Treffer des Spiels. Der Österreicher traf aus zentraler Position ins rechte Eck. Kurz darauf kam der VfL zum Ehrentreffer. Nach Foul von Nastasic an Blaszczykowski gab es Strafstoß, den Gomez eiskalt verwandelte (79.). Der Schlusspunkt der Partie.
Für den FC Schalke geht es bereits am Donnerstag (21.05 Uhr) in der Europa League zu Ajax Amsterdam, anschließend wartet in der Bundesliga am Sonntag (17.30 Uhr) das Auswärtsspiel in Darmstadt auf die Königsblauen. Wolfsburg trifft am Samstag (15.30 Uhr) auf den FC Ingolstadt.