RB-Coach Ralph Hasenhüttl nahm nach dem 1:0 gegen Leverkusen drei Änderungen vor. Statt Orban (Gelb-Rot-Sperre), Ilsanker und Burke (beide Bank) begannen Upamecano, Halstenberg und Poulsen, der vor einer Woche gegen Bayer das Siegtor in der Nachspielzeit als Joker erzielte hatte.
SC-Trainer Christian Streich musste im Vergleich zum 1:0 gegen Mainz einen Wechsel vornehmen: Spielmacher und Topscorer Grifo fiel mit einem Innenbandanriss im rechten Knie verletzt aus. Guedé rückte in die Startelf.
Leipzig drückt, Gulacsi im Glück
Mit Ausnahme der ersten paar Minuten, in denen Freiburg um frühes Stören bemüht war, gestaltete Leipzig die Partie in der ersten Hälfte äußerst einseitig. Ein noch abgefälschter Distanzschuss von Forsberg aus rund 20 Metern trudelte nur knapp am Tor vorbei (6.). Kurz darauf kam Demme halbrechts im Strafraum frei zum Schuss, Schwolow bekam jedoch rechtzeitig die Fäuste hoch (9.). Nach gut einer Viertelstunde rauschte Poulsen nach Vorarbeit von Werner von links am Fünfmeterraum heran, verpasste den Ball jedoch ganz knapp (16.).
29. Spieltag
Bis zur 25. Minute war von Freiburg in der gegnerischen Hälfte nichts zu sehen. Nach einem weiten Freistoß tauchte dann jedoch Frantz halbrechts im Strafraum auf, wurde aber vom aufmerksamen Gulacsi im letzten Moment an einem klaren Abschluss gehindert. Leipzig blieb tonangebend, Werners Schuss wurde von Söyüncü erst in letzter Sekunde noch über das Tor abgefälscht (28.). Dass der SCF kurz darauf zu einer weiteren Gelegenheit kam, lag an einem Fauxpas von Gulacsi, der einen Ball im Strafraum durch die Finger rutschen ließ. Niederlechner wollte profitieren und ins verwaiste Tor abschließen, rutschte jedoch aus, sodass das Spielgerät ins Aus trudelte (29.).
Drei RB-Tore binnen 15 Minuten
In der Schlussviertelstunde münzte Leipzig die optische Überlegenheit schließlich auch in Tore um. Keita wurde halblinks im Strafraum zunächst noch entscheidend von Söyüncü gestört, der den Guineer dabei noch vor dem Ball traf (33.). Drei Minuten später stand es 1:0: Nach einer Freistoßflanke von Forsberg stieg Poulsen am linken Pfosten höher als Söyüncü und köpfte ins rechte Toreck ein (36.). Noch vor der Pause legten die Sachsen nach. Nach einem Einwurf des SCF in der Leipziger Hälfte schickte Poulsen Werner allein Richtung Tor - und der ehemalige Stuttgarter erzielte eiskalt gegen Schwolow in seinem sechsten Bundesliga-Spiel gegen Freiburg seinen sechsten Treffer (42.).
Nach dem Seitenwechsel brachte Streich mit Petersen und Höfler für Guedé und Schuster neue Kräfte. Nach einer durchaus guten Schussgelegenheit für Kübler, die dieser recht kläglich vergab, stellte jedoch RB frühzeitig die Weichen auf Sieg. Keita tauchte frei am Strafraumrand auf, zwar unterband Kempf den Passversuch des Mittelfeldstrategen in den Lauf von Poulsen, doch der Ball landete so genau wieder bei Keita, der aus 14 Metern in zentraler Position trocken das 3:0 erzielte (51.).
Sabitzer scheidet verletzt aus
Naby Keita (2.v.l.) erzielt vom Strafraumrand das 3:0. imago
Nach dem dritten Treffer war die Luft aus dem Geschehen ein wenig heraus. Leipzig ließ den Ball weiter locker durch die eigenen Reihen laufen, beim SCF schlich sich ab und an ein wenig Frust ein. So traf Haberer Gegenspieler Sabitzer recht heftig am Fuß, der Ex-Bochumer sah die Gelbe Karte, der Österreicher musste humpelnd für Kaiser ausgetauscht werden (70.).
In der Schlussphase überließ RB den Gästen ein wenig mehr Spielanteile. Prompt war der Ball in der 79. Minute erstmals im Tor der Sachsen, doch Petersens vermeintlicher Treffer wurde wegen einer vom Schiedsrichter-Assistenten erkannten Abseitsstellung des Torschützen nicht gegeben. Und so ging das Spiel ohne Treffer für die Breisgauer zu Ende. Stattdessen gelang Demme kurz vor dem Abpfiff aus kurzer Distanz per Kopf sogar noch das 4:0 für die Hausherren (90.) - für den Preis eines Zahnes, den Freiburgs Höfler dem Leipziger Mittelfeldspieler bei seinem ersten Bundesliga-Treffers mit einem hohen Fuß ausschlug.
Leipzig ist in der kommenden Woche am Sonntag (17.30 Uhr) beim FC Schalke 04 zu Gast, Freiburg empfängt ebenfalls am Sonntag (15.30 Uhr) Bayer Leverkusen.