RB-Coach Ralph Hasenhüttl nahm im Vergleich zum 0:3 in Bremen vier Veränderungen vor: Torhüter Coltorti gab sein Bundesliga-Debüt, weil sich die etatmäßige Nummer eins Gulacsi mit einem Infekt abmelden musste. Außerdem wurden Upamecano, Schmitz (beide Bank) und Werner (Muskelfaserriss) durch Bernardo, Keita (nach seiner Gelb-Sperre wieder spielberechtigt) und Burke ersetzt. Auf der Bank saß außerdem erstmals nach rund siebenwöchiger Verletzungspause Offensivmann Poulsen.
Darmstadts Trainer Torsten Frings tauschte nach der 0:1-Niederlage in Wolfsburg zwei Startelfakteure: Fedetskyy und Vrancic (nach verbüßter Gelb-Sperre) ersetzten Gondorf (Gelb-Sperre) und Steinhöfer (Bank).
Leipzig wirbelt in den ersten Minuten
Die Rollenverteilung war von Beginn an klar: Leipzig dominierte das Spiel und suchte sofort druckvoll den Weg nach vorne. Darmstadt dagegen wirkte in den ersten Minuten bisweilen orientierungslos und hatte Mühe, das hohe Tempo mitzugehen. Burke (2.), Forsberg (3.) und Keita (4.) hatte die ersten Möglichkeiten für die Gastgeber. Die Lilien schafften es kaum, mal für Entlastung zu sorgen - und kassierten in der 12. Minute den Rückstand. Burke hatte für Forsberg aufgelegt, den Ball zuvor aber auch mit Hilfe des Arms kontrolliert. Den anschließenden Schuss von Forsberg fälschte Banggaard in hohem Bogen vor die Füße des völlig freistehenden Keita ab, der aus halbrechter Position ins lange Eck vollendete. Wenig später hatte Forsberg das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte jedoch aus wenigen Metern (17.).
Frings' Umstellungen fruchten - nur das Tor fehlt
Nach 22 Minuten reagierte Frings auf das bislang passive Spiel seiner Mannschaft und beorderte Kamavuaka auf den Rasen. Dafür rückte Sam auf die rechte Außenbahn, Sirigu wich nach hinten aus und nahm die Rechtsverteidiger-Position von Fedetskyy ein. Eine Maßnahme mit Erfolg, denn im weiteren Spielverlauf spielten die Gäste mutiger nach vorne und kamen innerhalb weniger Minuten durch Sam (24, 25.) und Vrancic (24.) zu guten Gelegenheiten. Allerdings hatten der SVD auch Glück, dass Leipzigs Sabitzer einen aussichtsreichen Konter fahrlässig abschloss (27.) und ebenso wie Forsberg (33.) wenig später das 2:0 verpassten. Stattdessen verzeichnete Darmstadt bis zum Pausenpfiff weitere gute Abschlüsse: Schipplock (34., 43.), Heller (35.) und Holland, der die beste Ausgleichschance vor der Halbzeit ausließ (44.), fehlte es jedoch an Präzision oder dem nötigen Quäntchen Glück.
1. Bundesliga, 26. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel fielen beide Seiten weiter vor allem durch ihre fahrlässige Chancenverwertung auf. Leipzig hatte zwar die klareren Möglichkeiten durch Burke (48., 58.), Sabitzer (48.) und Compper (57.). Darmstadt allerdings setzte immer wieder Nadelstiche, so zum Beispiel durch Sam (52.) und Schipplock (53.).
Forsberg sorgt für die Entscheidung - Sirigu fliegt vom Platz
Nachdem die Partie tempoarm einige Minuten vor sich hingeplätschert war, erzielte Forsberg mit einer starken Einzelleistung das erlösende zweite Tor für die Hausherren. Der Schwede bekam den Ball von Halstenberg, ließ Kamavuaka stehen und traf - leicht abgefälscht von Banggaard - ins lange Ecke (67.). Wenige Minuten später flog Sirigu mit der Gelb-Roten Karte vom Platz (72.). Die Mission der Hessen schien nun aussichtslos und Leipzig schlug noch zweimal eiskalt zu: Erst traf Orban nach einer Forsberg-Ecke zum 3:0 (79.), dann verlor Sam den Ball am Mittelkreis und machte damit den Weg für Ilsanker frei, dessen Ablage Keita zum 4:0 nutzte (80.). Dabei blieb es bis zum Schluss.
Leipzig bleibt damit auf Champions-League-Kurs, Darmstadts Rückstand auf den Relegationsplatz ist dagegen auf 14 Punkte angewachsen. RBL ist am Mittwoch (20 Uhr) in Mainz zu Gast, die Lilien empfangen zur gleichen Zeit Bayer Leverkusen.