Freiburgs Coach Christian Streich nahm im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei der TSG Hoffenheim drei personelle Wechsel vor. Statt Torrejon, Ignjovski und Meffert (alle Bank) begannen Stenzel, Abrashi und Niederlechner. Damit einher ging die Umstellung auf eine Viererkette in der Abwehr, in der Höfler in die Innenverteidigung rückte. Mit exakt dieser Formation hatte Freiburg am 6. Spieltag einen 1:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt erreicht.
Der Augsburger Trainer Dirk Schuster entschied sich für die exakt selbst Startelf, die vor eine Woche zuvor 1:1 gegen den FC Schalke 04 gespielt hatte. Erneut nicht im Kader stand Finnbogason (Adduktorenprobleme).
Koo und Ji prüfen Schwolow
Freiburg war in den Anfangsminuten um Spielkontrolle bemüht, hatte jedoch gegen die sich gut verschiebenden Augsburger Probleme, bis in den Strafraum vorzudringen. Den ersten gefährlicheren, weil von Söyüncü noch abgefälschten Warnschuss gab indes der FCA in Person von Altintop ab (12.). Kurz darauf musste Streich früh wechseln, Abrashi, der sich zuvor in den Bereich des Sprunggelenks gegriffen hatte, ging für Torrejon vom Feld (17.). Der Spanier rückte in die Innenverteidigung, Höfler nach vorne auf die Doppelsechs.
Bundesliga, 8. Spieltag
Nach dem ersten Schuss der Freiburger auf das Tor, Niederlechners Versuch aus spitzem Winkel stellte Hitz vor keine Probleme, hatten die Schwaben wenig später auf der Gegenseite die einzigen beiden guten Torgelegenheiten der gesamten ersten Hälfte: Nach Vorarbeit über rechts kam der Koreaner Koo vom Strafraumrand zum Schuss. Der noch stark abgefälschte Schuss zwang Schwolow zu einer Flugparade. Sekunden später brachte sich Koos Landsmann Ji in Schussposition und schlenzte den Ball aus 18 Metern aufs Tor. Erneut war Schwolow mit einer guten Parade auf dem Posten (jeweils 20.).
Mit Ausnahme eines recht harmlosen Versuchs von Frantz (26.) und einer etwas zu steil geratenen Hereingabe von Bulut in Richtung Niederlechner (33.) kamen von Freiburg keine nennenswerten Offensivaktionen. Zu ungenau präsentierte sich das Passspiel der Breisgauer. Da auch die Augsburger bis zur Pause kaum mehr Erwähnenswertes in Richtung von Schwolow initiierten, ging eine erste Hälfte auf äußerst mäßigem Bundesliga-Niveau torlos zu Ende.
Ein Standard leitet Freiburgs Sieg ein
Nach dem Seitenwechsel dauerte es ein paar Minuten, ehe der SCF nach und nach die Intensität erhöhte und die Augsburger verstärkt unter Druck setzte. Einen Schuss von Günter hielt Hitz erst im Nachfassen fest (57.). Von den Schwaben war in der zweiten Hälfte zunächst nichts zu sehen. In der 66. Minute belohnte sich die Streich-Elf nach einer Standardsituation: Grifo fand mit einer Freistoßflanke Philipp, der aus kurzer Distanz an Hitz vorbei vollstreckte. Kurz darauf zielte Grifo mit einem Freistoßaufsetzer nur knapp am Tor vorbei (69.).
Maximilian Philipp drückt den Ball zum 1:0 über die Linie. Getty Images
Augsburg versuchte zu antworten, wurde jedoch eiskalt erwischt. Bei einem Konter schickte Grifo Philipp in der 78. Minute steil, der im Strafraum das Auge für den mitgelaufenen Joker Petersen hatte. Der Stürmer vollstreckte aus kurzer Distanz zum 2:0. Nun warfen die Gäste alles nach vorne und machten es in der Schlussphase noch einmal spannend. Denn ein von Ji verlängerter langer Ball landete im Strafraum bei Altintop, der aus neun Metern ins rechte Eck vollstreckte - das 1:2 aus Augsburger Sicht (84.).
Der FCA stemmte sich nun gegen die Niederlage, der erst kurz zuvor eingewechselte Günther-Schmidt vergab bei seinem Bundesliga-Debüt in der 87. Minute die Riesenchance zum 2:2, indem er den Ball nach einem Abpraller von Schwolow aus zehn Metern frei vor dem Tor deutlich über die Querlatte setzte. In der Nachspielzeit köpfte Ji per Aufsetzer nur knapp am Tor vorbei (90.+2). Und so durften die Breisgauer zum vierten Mal in der Saison 2016/17 einen Dreier feiern.
Freiburg empfängt am Dienstag (18.30 Uhr) im DFB-Pokal den Zweitligisten SV Sandhausen, in der Bundesliga geht es für den SCF am Samstag (15.30 Uhr) in Bremen weiter. Augsburg wird am Mittwoch (20.45 Uhr) zunächst versuchen, in München gegen den FC Bayern im Pokal eine Runde weiterzukommen, ehe der Rekordmeister dann am Samstag (15.30 Uhr) in der Liga Gast beim FCA ist.