Darmstadts Trainer Torsten Frings tauschte nach der 0:2-Pleite in Frankfurt einmal: Altintop begann für Milosevic (Bank).
Die Dortmunder hatten 120 Minuten aus dem Sieg im Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC (3:2 i.E.) in den Knochen. Deswegen nahm Trainer Thomas Tuchel gleich vier Wechsel vor. Piszczek (Rückenprobleme) und Schmelzer (Schlag aufs Knie) hatten die Reise nach Darmstadt gar nicht mit angetreten. Zudem saßen Bartra und Dembelé nur auf der Bank. Stattdessen begannen Ginter, Pulisic und Mor, außerdem kam Burnic zu seinem Bundesliga-Debüt.
Boyd belohnt Darmstädter Bemühungen
Elf sieglose Spiele am Stück und fehlendes Selbstvertrauen bei Darmstadt? Davon war in der ersten Hälfte gegen Dortmund rein gar nichts zu sehen. Die Lilien zeigten eine ganz starke Vorstellung und waren das bessere Team. Boyd scheiterte nach fünf Minuten freistehend per Kopf an Bürki und Rosenthal setzt das Leder wenig später an den Pfosten (7.). Vom BVB war zu Beginn nichts zu sehen, der Pokalfight gegen Hertha schien noch in den Beinen zu stecken. Nachdem Hellers Volley noch folgenlos für die Gäste geblieben war (16.), gingen die Lilien nach 21 Minuten verdient in Führung: Heller legte zurück auf Boyd, der durfte umzingelt von vier Dortmundern seelenruhig einschieben.
Mor bedient Guerreiro - 1:1
Bundesliga, 20. Spieltag
Nun war die Borussia etwas wacher, suchte eine Antwort. Reus scheiterte zunächst im Eins-gegen-eins an Esser (24.) und setzte acht Zeigerumdrehungen später einen Freistoß an den Querbalken. Aber der SVD blieb immer gefährlich, Rosenthal verfehlte per Kopf das 2:0 nur hauchdünn (34.). Kurz vor der Pause sollte sich jedoch die individuelle Klasse des Champions-League-Achtelfinalisten bezahlt machen. Gegen Aubameyang reagierte Esser noch stark (42.), aber gegen den Abschluss von Guerreiro - nach schönem Zuspiel von Mor - war auch der Keeper machtlos (44.). Somit gingen die Gäste mit einem etwas schmeichelhaften Remis in die Kabine.
Rosenthal scheitert dreimal
Der BVB kam nach der Pause wesentlich besser ins Spiel, als noch in Durchgang eins. Aber trotz großen Drucks gingen die ersten drei Abschlüsse auf das Konto der Lilien: Rosenthal scheiterte zunächst an Bürki (51.), köpfte anschließend über den Kasten (58.) und drosch kurz darauf den Ball links am Tor vorbei (60.).
Colak braucht keine Anlaufzeit
Nach 63 Minuten setzte dann BVB-Trainer Tuchel einen neuen Impuls und brachte Dembelé und Kagawa für Mor und Guerreiro. Doch erst einmal war Darmstadt wieder am Drücker - und wie! Sam legte rechts raus zum eingewechselte Colak, der schob das Leder zur erneuten Führung in die Maschen (67.). Und der Angreifer hätte beinahe den Doppelpack geschnürt, aber Bürki lenkte seinen Versuch an die Latte. Auch den Nachschuss von Rosenthal parierte der Schlussmann.
Der BVB war nun gefordert, aber in der Schlussphase kam nicht mehr viel - auch weil die Hausherren beherzt kämpften und immer irgendwie ein Bein in die Passwege der Gäste brachten. Die beiden besten Gelegenheiten hatten Dembelé (88.) und Sokratis (90.), doch so wirklich Torgefahr entstand nicht. Die Lilien brachten das Ergebnis clever über die Zeit und holten nach elf Ligaspielen ohne Dreier mal wieder einen Sieg.
Darmstadt gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim. Dortmund gastiert am Dienstag (20.45 Uhr) in der Champions League bei Benfica.