Darmstadts Coach Norbert Meier stellte nach dem 0:2 in Köln dreimal um: Jungwirth, Niemeyer und Debütant Bezjak kamen für Fedetskyy, Kleinheisler und Vrancic zum Zug.
Frankfurt-Trainer Niko Kovac nahm im Vergleich zum 1:0 gegen Schalke eine Änderung vor: Chandler ersetzte Hector (Rotsperre).
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
1:0 Sirigu (90')
Spieldaten
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor |
| Zuschauer | 17.000 (ausverkauft) |
Am ausverkauften Böllenfalltor begann die Partie bei sommerlichen Temperaturen mit viel Ballbesitz für die SGE gegen abwartende, ab der Mittellinie angreifende Lilien. Pech für die bedächtig aufbauenden Gäste, dass sich Varela schon früh verletzte - Vallejo kam so zu seinem Debüt, rückte neben Abraham und verschob Chandler auf dessen gewohnte Rechtsverteidigerposition (7.).
Es tat sich lange Zeit nicht viel auf im ersten Durchgang. Darmstadt verteidigte kompromisslos und war sich auch für Befreiungsschläge nicht zu schade. Ein Konteransatz (Bezjak, 7.) verpuffte genau wie Gacinovics versuchtes Zuspiel auf Chandler (12.) bei den zumindest im Ansatz konstruktiveren Frankfurtern.
Die Intensität war hoch im Derby, die Meier-Elf glich spielerische Nachteile mit Kampfgeist und Laufbereitschaft aus. Es gab kaum Torszenen - sowohl das Kombinationsspiel der Eintracht als auch Konter des SV mündeten zunächst nicht in gefährliche Aktionen, da der Gegner meist weit vor dem Strafraum ausgebremst wurde. Und gab es - selten genug - einmal Platz, fehlte es an Zielstrebigkeit (Hrgota, 21.).
Zwischenspurt vor der Pause: Chancen fast im Minutentakt
Frankfurt, defensiv souverän, schraubte seine Ballbesitzquote im Verlauf des ersten Durchgangs auf 78 Prozent hoch, tat sich aber weiterhin schwer, weil die Lilien fast 60 Prozent aller Zweikämpfe (vor allem in der eigenen Hälfte) zu ihren Gunsten entschieden.
Erst kurz vor dem Kabinengang offenbarte 98 erhebliche Abwehrlücken: Binnen drei Minuten ergaben sich mehr oder minder gute Möglichkeiten zur verdienten SGE-Führung, aber weder Huszti (38.) noch Chandler (39.) und vor allem Hrgota (41.) wussten diese zu nutzen, während auf der Gegenseite Oczipkas zu kurzer Rückpass eher zufällig eine Darmstädter Halbchance eröffnete (Ben-Hatira, 45.+2).
1. Liga, 2. Spieltag
Mit Wiederanpfiff zeigte sich dasselbe Bild. Die Kovac-Elf baute auf der Suche nach einer Lücke ruhig auf, die Lilien staffelten sich sehr tief. Vor allem Oczipka versuchten die Gäste am linken Flügel immer wieder freizuspielen, bis auf einen letztlich ungefährlichen Mascarell-Abschluss (49.) ergaben sich aber, auch aufgrund überschaubaren Tempos, lange Zeit keine nennenswerten Torszenen.
Darmstadts Spiel war offensiv von Zufälligkeiten geprägt. Es gelang kaum einmal, den Ball in der gegnerischen Hälfte festzumachen, immerhin wurde es nach einer Einzelaktion von Ben-Hatira ansatzweise gefährlich (68.). Auf der anderen Seite war das Offensivspiel der Gäste nicht gerade von Ideenreichtum geprägt. Immer wieder folgte eher ein Sicherheitspass, mutige Aktionen hatten Seltenheitswert.
Huszti scheitert an Esser
Nach schnell ausgeführtem Freistoß ergab sich aber doch die Siegchance: Urplötzlich stand Huszti halblinks frei vor Esser, schoss den Keeper aber aus sieben Metern an, statt quer auf den völlig freien Meier zu passen (78.).
Meiers glückliches Händchen
Esser entschärfte schließlich auch noch einen Gacinovic-Fernschuss (84.). Dies war die letzte nennenswerte Aktion der SGE. Auf der anderen Seite entpuppte sich Meiers Einwechslung - Sirigu kam für Ben-Hatira (81.) - zum Glücksgriff. Eigentlich sollte der Verteidiger mithelfen, das Remis über die Zeit zu retten, doch es kam viel besser: Sirigu schaltete sich rechts ein, nahm einen Querpass von Kleinheisler auf und wollte in der Nähe des rechten Strafraumecks flanken. Der Ball aber rutschte ab und landete über Hradecky hinweg unhaltbar im linken Winkel - der Siegtreffer (90.)!
Darmstadt muss am nächsten Samstag nach Dortmund (15.30 Uhr), Frankfurt empfängt zur gleichen Zeit Bayer Leverkusen.
