Wolfsburgs Coach Dieter Hecking wechselte nach dem enttäuschenden 1:2 in Bremen dreimal: Knoche, Träsch und Caligiuri kamen für Gerhardt (Bank) sowie Vieirinha und Wollscheid, die nicht im Kader standen. Eigengewächs Arnold feierte ein Jubiläum, es war sein 100. Bundesliga-Spiel.
FSV-Trainer Martin Schmidt warf derweil die Rotationsmaschine an und brachte im Vergleich zum furiosen 3:2 bei Qäbälä in der Europa League fünf Neue: Donati, Gbamin, Öztunali, Onisiwo und Cordoba spielten für Brosinski, José Rodriguez (Rot-Sperre), Clemens, de Blasis und den verletzten Muto (Innenbandriss im rechten Knie).
Vom Anpfiff weg zeigte der VfL, dass er sich für den schwachen Aufritt an der Weser rehabilitieren wollte. Die Wölfe wollten etwas reißen und präsentierten sich demzufolge zweikampfstark, lauf- und spielfreudig. Die Niedersachsen machten gegen ein wenig müde wirkende Rheinhessen viel Betrieb, kamen dabei aber nicht zu zwingenden Abschlüssen. Das große Manko der Gastgeber war, dass der finale Pass im Schlussdrittel nicht ankam. Bis auf zwei Fernschüsse von Träsch (11.) und Arnold (26.) brachte der VfL aus dem Spiel heraus lange Zeit nicht viel zustande.
1. Liga, 6. Spieltag
Gefährlich waren da schon ruhende Bälle: So musste FSV-Schlussmann Lössl sowohl bei einem direkten Rodriguez-Freistoß (4.) als auch bei einem satten Fernschuss von Blaszczykowski im Anschluss an eine Ecke zur Tat schreiten (37.). Das waren dann auch die besten Möglichkeiten in Hälfte eins, mit der Hecking nur bedingt zufrieden sein konnte. Positiv war, dass seine Elf den Takt vorgab, negativ, dass sie zu wenig aus ihrer Feldüberlegenheit machte.
Und Mainz? Denen war lange Zeit die anstrengende Reise nach Aserbaidschan durchaus anzumerken. Die Nullfünfer wirkten gerade in den ersten 25 Minuten nicht ganz frisch, was sich auch darin zeigte, dass sie bei eigenem Ballbesitz stets auf die Bremse traten und das Tempo drosselten. Defensiv standen die Gäste allerdings gut im Raum und ließen nur wenig anbrennen. Zum Ende des ersten Durchgangs hin hatten sich die Rheinhessen die Müdigkeit offenbar aus den Gliedern gelaufen. Die 05er wurden kecker, gestalteten das Match offener und sorgten über Konter für mehr Entlastung. Klare Abschlüsse sprangen dabei nicht heraus, sodass es trotzdem torlos in die Kabinen ging.
Wolfsburg muss sich über fehlende Effizienz beklagen
Ein seltener Höhepunkt in Hälfte eins: Rodriguez prüft Lössl per Freistoß. imago
Die Annahme, dass sich nach Wiederanpfiff ein ausgeglichenes Spiel einstellen würde, erwies sich als falsch. Vielmehr spielte lange Zeit nur der VfL Wolfsburg, der sich aber bitterlich über fehlende Effizienz beklagen musste. Zwischen der 45. und 70. Minute ließen die Wölfe reihenweise gute Möglichkeiten ungenutzt: Gomez schoss zuerst knapp vorbei (51.) und kam dann um Haaresbreite zu spät (65.), ehe Donati in höchster Not gegen Draxler kurz vor der Linie klärte (68.).
Je näher der Schlusspfiff kam, desto mehr war den Mainzern anzumerken, dass sie mit einem Punkt durchaus leben konnten. Der FSV zog sich etwas zurück und war auf Ergebnissicherung bedacht, musste das allerdings ohne Frei erledigen. Der Schweizer hatte sich ohne Einwirkung eines Gegenspielers am hinteren linken Oberschenkel verletzt und war bereits nach 58 Minuten für Brosinski ausgewechselt worden.
Die Rheinhessen waren auf die Hilfe des Schweizers aber auch nicht angewiesen. Zwar blieben die Niedersachsen bis zum Schluss bemüht, allerdings aber ziemlich ideenlos in der Offensive, sodass es letztlich nur zu einem Remis reichte.
Nach der Länderspielpause geht es für den VfL Wolfsburg am Sonntag (16. Oktober) zu Hause gegen RB Leipzig (17.30 Uhr) weiter, Mainz ist am selben Tag gegen Darmstadt gefordert (15.30 Uhr).