Gegenüber der 1:3-Derby-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach wechselte FC-Trainer Markus Gisdol zwar nur zweimal (Wolf und Jakobs ersetzten Sörensen und Drexler), allerdings hatte das taktische Veränderungen zur Folge. Die Kölner spielten nicht im 3-5-2, sondern im 4-2-3-1.
Bei der Eintracht galt indes das Motto "Never change a winning team": Adi Hütter schickte dieselbe Elf ins Rennen, die vor der Länderspielpause 2:1 gegen die TSG Hoffenheim gewonnen hatte.
Zähe Kost in Hälfte eins - doch dann meldet sich der VAR
Bundesliga, 4. Spieltag
Durchgang eins ist schnell erzählt: Frankfurt war die aktivere Mannschaft, hatte mehr Spielanteile, probierte es viel über die Flügel, eher selten mal mit dem langen Ball auf Sturmtank Dost und kam auch zu einigen Ecken - klare Abschlüsse seitens der Hessen gab es aber nicht wirklich. Lediglich Silva sorgte mit zwei Distanzschüssen (6., 29.) für so etwas wie Torgefahr. Das große Problem der Gäste war die fehlende Passgenauigkeit im finalen Drittel. Mit anderen Worten: Die Stürmer hingen meist in der Luft.
Und Köln? Von den Rheinländern kam offensiv fast gar nichts, dafür zeigten sich die Geißböcke aber hinten durchaus stabil. In den Zweikämpfen ging es nicht zimperlich zur Sache, woran auch die eher kleinliche Linie von Schiedsrichter Sven Jablonski nichts änderte.
Der Unparteiische stand dann kurz vor dem Halbzeitpfiff so richtig im Fokus, als er ein Einsteigen von Bornauw gegen Kamada im eigenen Strafraum weiterlaufen ließ. Nach Sichtung der TV-Bilder revidierte Jablonski aber seine Entscheidung und gab Elfmeter. Silva nutzte dies, um den Hessen die verdiente 1:0-Pausenführung zu bescheren (45.+2).
Keine Wechsel, dafür ein überraschendes Tor
Ohne personelle Änderungen ging es nach dem Seitenwechsel weiter, dafür mit einer Top-Chance für Frankfurts Kamada, der jedoch aus vielversprechender Position über das Tor schoss (50.). Das sollte sich rächen, denn nur etwas später entwischte Ehizibue auf der rechten Seite und bediente anschließend den im Sechzehner sträflich freistehenden Duda - 1:1 (52.).
So überraschend der Ausgleich auch war, er gab den Kölnern Auftrieb. Auf einmal war der FC voll da, gestaltete die Partie offener und hätte das Spiel beinahe komplett gedreht. Trapp rettete gegen Dudas Kopfball aber stark und hielt das Duell so weiter offen (63.).
Joker rücken in den Fokus
Bei den Adlerträgern kam Neuzugang Younes zu seinem Debüt - und fügte sich gleich prima ein. Der Der 27-Jährige zunächst an guten Chancen von Dost (70.) und Toure (71.) beteiligt und verzeichnete etwas später selbst einen vielversprechenden Abschluss (78.).
Die Frankfurter waren aber nicht die einzigen, die in dieser unterhaltsamen Phase Gefahr ausstrahlten. Das taten auch die Hausherren, namentlich Andersson (72.) und Jakobs (77.). Kurz darauf musste Ehizibue, der in Durchgang zwei den Hessen große Probleme bereitet hatte, mit Oberschenkelproblemen raus. Die Partie blieb dennoch spannend bis zum Schluss - einen Sieger gab's aber nicht, auch weil die eingewechselten Modeste (90.+2) und auf der Gegenseite Barkok (90.+3) zu unpräzise waren.
Am kommenden Freitag (20.30 Uhr) sind die Kölner zu Gast beim VfB Stuttgart. Tags darauf (15.30 Uhr) spielt Eintracht Frankfurt bei den Bayern.