Kölns Trainer Markus Gisdol musste nach dem 2:1-Sieg in Dortmund einmal umbauen: Jannes Horn ersetzte den verletzten Czichos (Adduktoren). Angreifer Andersson nahm zunächst auf der Bank Platz.
Auch VfL-Coach Oliver Glasner hatte im Vergleich zum 5:3-Sieg gegen Bremen mit Mehmedi (Achillessehnenprobleme) einen verletzten Akteur zu beklagen. Für den Schweizer rückte Philipp neu ins Team.
Köln und Wolfsburg kämpften in einer munteren Anfangsphase um jeden Zentimeter Rasen, bei häufig wechselndem Ballbesitz waren Fernschüsse durch Brekalo (6.) und auf der anderen Seite durch den Ex-Wolfsburger Rexhbecaj (9.) die ersten Aufreger.
Weghorst scheitert, Thielmann eiskalt
Die Wölfe hatten leichte optische Vorteile und lagen bald auch nach Chancen vorne, als Weghorst frei vor Horn am Keeper scheiterte (11.). Besser machte es wenig später auf der anderen Seite Thielmann, der nach Özcans Flankenlauf im Zentrum die Ruhe bewahrte und per Flachschuss durch die Beine von Lacroix seinen ersten Bundesligatreffer markierte (18.).
Wolfsburger Kunstwerke: Erst Philipp, dann Arnold
Die Partie blieb tempo- und abwechslungsreich, Philipp kam per Fallrückzieher dem Ausgleich schnell nah, erneut parierte Horn (22.). Der FC suchte selbst immer wieder schnell den Weg in die gegnerische Hälfte, in der Defensive blieb die Geißbock-Elf über weite Strecken aufmerksam. Gegen Arnolds Geniestreich war jedoch kein Kraut gewachsen: Der Linksfuß zirkelte einen Freistoß über die Mauer unhaltbar für Horn ins rechte Eck - 1:1 (29.).
Nach dem Ausgleich tat sich in der Folge längere Zeit nichts mehr, die Kontrahenten neutralisierten sich - der Weg an und auch in den gegnerischen Strafraum blieb weitestgehend versperrt. Pech für die Gisdol-Elf, dass Torvorbereiter Özcan verletzt raus musste - Drexler kam (39.).
Duda trifft in Mittelstürmer-Manier
Jubeln durften die Kölner vor dem Kabinengang aber auch noch: Jubilar Duda knallte an seinem 26. Geburtstag nach Rexhbecajs Rückpass humorlos in den Winkel - Wolfsburg reklamierte wegen eines vermeintlich vorangegangenen Foulspiels von Jakobs an Weghorst vergeblich (43.).
Natürlich Weghorst
Bundesliga: 10. Spieltag
Der VfL war bald nach Wiederanpfiff wieder im Spiel, weil Weghorsts Serie hielt: Der Stürmer traf auch in seiner vierten Partie in Folge und nickte Steffens Flanke aus fünf Metern unter die Latte (47.).
Die Niedersachsen blieben am Drücker, wollten nun mehr als nur den Ausgleich. Und kamen der Führung nah, Steffen verzog aber aus aussichtsreicher Position (53.). Köln kam offensiv in dieser Phase nicht mehr zum Zug, hatte kaum Zeit zum Durchatmen, weil Wolfsburg Ball und Gegner gut laufen ließ.
Doch der FC überstand die Drangphase der Gäste und befreite sich nach und nach aus der Umklammerung. Glasner reagierte auf schwindenden Offensivgeist seiner Elf, brachte Ginczek für Philipp (68.). Doch zunächst meldeten sich die Rheinländer zu Wort, Bornauw hätte fast nach einer Ecke der Standardstärke der Gastgeber Ausdruck verliehen (74.).
In der Schlussphase passierte nicht mehr viel, lediglich Lacroix versprühte für durchaus siegeswillige Wölfe noch einmal etwas Gefahr (81.). Und Paulo Otavio sah in einer bemerkenswert fairen Partie in der Nachspielzeit die einzige Gelbe Karte.
Der 1. FC Köln ist am Samstag (15.30 Uhr) beim Kellerduell in Mainz gefragt. Wolfsburg, das mit zehn ungeschlagenen Spielen einen neuen Vereins-Startrekord aufgestellt hat, empfängt schon am Freitag (20.30 Uhr) Eintracht Frankfurt.