Mainz' Coach Bo Svensson, der tags zuvor mit seiner Mannschaft auf der Couch den Klassenerhalt hatte feiern dürfen, tauschte nach dem 1:1 in Frankfurt fünfmal: Dahmen (Tor), Latza, Brosinski, Boetius und Glatzel spielten für Zentner (Bauchmuskelprobleme), Kohr, Mwene, Burkardt (Oberschenkelprobleme) und Quaison.
Dagegen beließ es Dortmunds Trainer Edin Terzic nach dem furiosen 4:1-Pokalsieg über RB Leipzig bei zwei Änderungen: Meunier und Reyna ersetzten Piszczek (Muskelverhärtung) und Can (Bank).
Dortmund spielfreudig, Mainz findet kaum statt
Bundesliga, 33. Spieltag
Die Rollen in diesem Spiel waren früh klar verteilt: Dortmund hatte mehr Ballbesitz und machte das Spiel, die Mainzer suchten ihr Heil in einer kompakten Defensive und gelegentlichen Kontern, fanden im Grunde aber kaum statt.
Der Pokalsieger wirkte beflügelt, wollte die Chance, sich frühzeitig für die Champions League zu qualifizieren, beim Schopf packen - und zeigte sich durchaus spielfreudig. Der Ball lief viel und gut beim BVB, doch anfangs fanden die Westfalen die Lücken in der aufmerksamen Deckung der Nullfünfer nicht, weshalb sie zunächst nicht zu Abschlüssen kamen.
Das änderte sich entscheidend nach 23 Minuten, als da Costa eine Flanke unglücklich zu Sancho verlängerte und der anschließend das Auge für den besser postierten Guerreiro hatte - der Portugiese traf sehenswert mit links zum 1:0. Die Führung flößte dem BVB weiteres Selbstvertrauen ein und Reus näherte sich mit einem tückischen Schuss dem 2:0 an, FSV-Schlussmann Dahmen parierte jedoch im Nachfassen (31.).
Erst Reus, dann das Unwetter
Lass dich drücken: Marco Reus (Mi.) erhält von seinen Kollegen Glückwünsche zu seinem 2:0. Getty Images
Ein paar Minuten später durfte der Dortmunder Kapitän dann doch jubeln, auch weil die 05er defensiv einen Total-Blackout hatten: Sancho wurde im Strafraum bei seinem Pass nach innen ebenso halbherzig angegangen wie Reus, der sich bedankte und den Ball zum 2:0-Pausenstand in die Maschen spitzelte (42.).
Der Wiederanpfiff verzögerte sich um gut 15 Minuten, weil ein Unwetter in der Halbzeit über Mainz hinwegzog und einen pünktlichen Beginn verhinderte. Als das Spiel fortgesetzt wurde, standen da Costa und Glatzel nicht mehr auf dem Platz. Svensson brachte Quaison und Fernandes, zog Brosinski dafür auf rechts - eine Maßnahme, die zündete.
Unruheherd Brosinski
Brosinski drehte auf, nutzte die ihm von Guerreiro gewährten Freiheiten konsequent aus, war Ausgangspunkt von gleich vier vielversprechenden Mainzer Abschlüssen (Onisiwo, 47., Quaison, 51., Boetius, 53., Latza, 64.) und schoss selbst auch noch aus der zweiten Reihe knapp drüber (56.).
Der BVB war in Durchgang zwei deutlich mehr gefordert, hielt aber in diesem nun flotten Schlagabtausch dagegen und kam über Bellingham (65.), Sancho (65.) und Akanji (66.) selbst zu Chancen. Beide Teams spielten gefällig, und es ging auch intensiv zur Sache.
Brandt sticht - Rekordmann Quaison
Es war was geboten, allerdings schafften es die Dortmunder, das Spiel mit fortschreitender Dauer mehr und mehr zu beruhigen - und zogen den Rheinhessen so auch ein wenig den Zahn. Der FSV agierte in der Schlussviertelstunde nicht mehr ganz so risikofreudig und kassierte mit dem 0:3 des kurz zuvor eingewechselten Brandt (80.) den K.o.
Den Schlusspunkt setzte allerdings noch ein Mainzer: Nachdem Hazard den Ball im eigenen Strafraum an den ausgestreckten Arm bekommen hatte, schaltete sich der VAR ein und es gab Strafstoß. Quaison nahm sich der Aufgabe an und traf souverän zum 3:1-Endstand (90.+1). Für den Schweden war es das 30. Bundesligator für den FSV, wodurch er zum Rekordtorschützen des Klubs aufstieg.
Zum Saisonfinale geht es für Mainz am kommenden Samstag zum VfL Wolfsburg, Dortmund hat dann Bayer Leverkusen zu Gast - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.