Mainz' Coach Jan-Moritz Lichte brachte nach der Nullnummer bei der Hertha zwei Neue: Boetius und Mateta kehrten zurück und verdrängten Barreiro und Onisiwo auf die Bank.
Bremens Trainer Florian Kohfeldt tauschte derweil nach der 1:2-Niederlage gegen den BVB lediglich einmal: Im Mittelfeld verdrängte Schmid Mbom auf die Bank. Kapitän Gebre Selassie bestritt sein 250. Bundesligaspiel und zog damit mit Klub-Ikone Claudio Pizarro als Ausländer mit den meisten Ligaspielen für Werder gleich.
Bremen macht Betrieb
Bundesliga, 13. Spieltag
Nach neun sieglosen Spielen in Serie wollte Werder endlich mal wieder dreifach punkten - und das wurde auf dem Platz direkt deutlich. Die Hanseaten ergriffen die Initiative, machten viel Betrieb und waren die gefälligere Mannschaft.
Auffällig war das enorm hohe Pressing der Bremer, die immer wieder sehr früh störten und so gegnerische Fehler provozierten. Das hohe Tempo forderte aber auch im Umschaltspiel seinen Tribut: So war das eigene Passspiel zu fehlerbehaftet, vor allem im finalen Drittel.
Das führte letztlich dazu, dass der SVW trotz klarer Feldvorteile zu selten klare Chancen hatte - und wenn sich mal eine bot, dann fehlte die letzte Konsequenz (Sargent, 9.; Eggestein, 23.; Sargent, 26.; Friedl, 32.).
Zweifellos war Werder besser im Spiel, aber die auf Konter lauernden und auf Stabilität bedachten Mainzer waren nicht chancenlos, vielmehr setzten sie immer wieder selbst gefährliche Nadelstiche. Nur fehlte auch den Nullfünfern das Abschlussglück: Fernandes scheiterte an Pavlenka (30.), Quaison schob rechts vorbei (34.), ergo ging es torlos in die Pause.
Rückschlag für Toprak
Hälfte zwei kam ausgeglichener daher, wohl auch, weil die Hanseaten Körner gelassen hatten und nicht mehr ganz so energisch zur Sache gingen. Pech hatte Toprak, der kurz nach dem Seitenwechsel verletzungsbedingt raus musste. Für den Türken kam Veljkovic. Spielerisch konnte die Partie nicht mehr an das Niveau, oder besser gesagt, den Unterhaltungswert aus Durchgang eins anknüpfen. Häufige Fehler, rustikale Zweikämpfe und wenig Tempo sorgten nun für ein zerfahrenes Duell.
Weil sich beide Teams defensiv keine Blöße gaben und es offensiv an zündenden Ideen fehlte, plätscherte die Begegnung weitgehend ereignislos vor sich hin. Es roch nach einem Remis, doch dazu kam es nicht, weil Kohfeldt bei seinen Einwechslungen ein goldenes Händchen bewies: Joker Chong flankte in der 90. Minuten mustergültig von rechts ins Zentrum zu Joker Dinkci, der bei seinem Bundesliga-Debüt schulbuchmäßig aus kurzer Distanz gegen die Laufrichtung des Torhüters in Eck köpfte und den Gästen so den vielumjubelten Auswärtsdreier bescherte.
Ehe es in die kurzen Weihnachtsferien geht, müssen beide Mannschaften am kommenden Mittwoch noch einmal im Pokal antreten: Die Mainzer, die noch immer auf den ersten Heimsieg warten, empfangen dann den VfL Bochum, Bremen ist zur gleichen Zeit in Hannover zu Gast - Anpfiff ist jeweils um 20.45 Uhr.