Hoffenheims Coach Sebastian Hoeneß konnte gegen Arminia Bielefeld wieder auf Rudy setzen, der sich früh im Spiel gegen Freiburg verletzt hatte (Innenbanddehnung und Knochenödem im linken Knie), überraschenderweise aber nur bei der deftigen Pleite gegen seinen Leihgeber FC Schalke pausieren musste. Der ehemalige deutsche Nationalspieler nahm den Platz des gelb-gesperrten Baumgartner ein. Im Sturm erhielt Dabbur mal wieder das Vertrauen, in der Defensive startete Adams. Dafür mussten Belfodil und Bogarde auf die Bank weichen.
Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus hielt hingegen an dem von ihm gepflegten Grundsatz fest, ein siegreiches Team nicht zwingend zu verändern. Wirklichen Anlass dazu gab es nach dem 1:0-Sieg gegen die Hertha eben auch nicht. So startete Arminia zum bereits vierten Mal in dieser Saison unverändert.
Unverändert blieb auch der Matchplan: Die Ostwestfalen waren primär auf die Defensive bedacht, standen gewohnt kompakt. Vor allem über die linke Problemseite der Bielefelder kommend übernahm die TSG Hoffenheim in einem umkämpften Spiel zwar die größeren Spielanteile und strahlte etwas mehr Gefahr aus, brachte unter dem Strich aber kaum etwas zustande.
Ortega verhindert Rückstand
Einzig in der 19. Minute brannte es lichterloh, als Dabbur nach traumhafter Kombination von Gacinovic und Kramaric aus dem Rückraum zum Abschluss kam, doch Ortega war zur Stelle und verhinderte den Rückstand. Der Aufsteiger versteckte sich indes keinesfalls, hatte in der Anfangsviertelstunde sogar die Ballhoheit (67 Prozent), wusste aber nicht viel damit anzufangen. In der Gefahrenzone spielte es der DSC schlichtweg zu unkonzentriert und ungenau aus - die Offensivgefahr blieb folglich mal wieder auf der Strecke. Lediglich beim Freistoß von Doan, der letztlich knapp über die Latte flog und auf dem Tordach landete, musste Baumann kurz zittern (38.).
Bundesliga - 16. Spieltag
Hoffenheim zu unpräzise
Ohne TSG-Verteidiger Vogt, der sich bei einem Zweikampf mit Klos vor der Pause wohl an der Hand verletzt hatte, ging es in den zweiten Durchgang. Nach dem Seitenwechsel war vor allem im Bielefelder Strafraum zunächst etwas mehr los. Die Kraichgauer standen angesichts des Formtiefs auch unter deutlich größerem Zugzwang als der Kontrahent aus Ostwestfalen, ließen bei den zahlreichen Abschlüssen wie durch Kramaric (47./56.) oder Samassekou (52.) allerdings die Präzision vermissen.
Doan lässt die Entscheidung liegen
In den letzten Zügen der Partie mussten die Kraichgauer noch einmal zittern, weil Doan sich gleich zweimal die Chance auf den Siegtreffer erarbeitete. In der 89. Minute scheiterte der Japaner aus kurzer Distanz im Eins-gegen-eins an Baumann, kurz darauf zielte er etwas zu hoch (90.+2).
So endete ein phasenweise sehr zähes, aber extrem umkämpftes Spiel ohne zahlreiche Höhepunkte und Treffer. Die TSG wahrte zum ersten Mal in dieser Saison die weiße Weste und ging erstmals im neuen Kalenderjahr nicht leer aus, doch das wird die Gemüter in Hoffenheim wohl auch nicht wirklich besänftigen.
Hoffenheim tritt im Rahmen der englischen Woche am Dienstag (20.30 Uhr) bei Hertha BSC an. Bielefeld erwartet am Mittwoch (20.30 Uhr) den VfB Stuttgart zum Aufsteiger-Duell.