Leverkusens Trainer Peter Bosz rotierte im Vergleich zum 4:0 gegen Slavia Prag zum Abschluss der Europa-League-Gruppenphase zurück: Stammkeeper Hradecky, Lars Bender, Tah, Wirtz und Diaby begannen für Lomb, Jedvaj, Dragovic, Wendell und Bellarabi.
TSG-Coach Sebastian Hoeneß ließ von der Mannschaft, die mit 4:1 gegen Gent in der Europa League gewonnen hatte, nur einen Profi übrig: Posch durfte auch in Leverkusen starten. Hoeneß vertraute exakt auf die Anfangsformation, die zuletzt den FC Augsburg mit 3:1 schlagen konnte.
Grillitsch verfehlt nach 14 Sekunden
Bereits die ersten 14 Sekunden hätten die Statik des Spiels verändern und eine Leverkusener Halbzeitführung womöglich verhindern können, doch Grillitsch vergab per Kopf den ersten Hochkaräter. Anschließend drängte Leverkusen nach vorne und bestrafte einen Fehler von Nordtveit (schoss Vogt an, Baumann rettete zur Ecke) eiskalt: Die kurz ausgeführte Ecke kam von Amiri zurück zu Bailey, der die Kugel vom rechten Strafraumeck ins linke obere Eck schlenzte (4.). Bailey hatte das zweite Tor direkt auf dem Fuß, verzog mit seinem schwächeren Rechten aber (7.).
In Minute 18 hatte Leverkusen dann Glück, denn nachdem Sinkgraven im Strafraum Gegenspieler Baumgartner auf den Fuß getreten war, entschied Referee Martin Petersen überraschend auf Offensivfoul. Auch so aber hatte die TSG die Chance zum Ausgleich, doch Baumgartner scheiterte an Hradecky (24.).
Baumann rettet sensationell
Ein katastrophaler Fehlpass von Hoffenheims Torjäger Kramaric, der aus der Leverkusener Hälfte zu Keeper Baumann zurückspielen wollte, sorgte für das zweite Gegentor: Bailey roch den Braten, umkurvte Baumann und schoss ins verwaiste Tor ein (27.). Die unmittelbare Antwort hatte Posch auf dem Kopf, setzte seinen Versuch am zweiten Pfosten aber knapp drüber (30.). In der Folge wurde die Partie zerfahrener, einzig Wirtz hatte noch die Möglichkeit aufs 3:0 - Baumann rettete sensationell (44.).
Baumgartner trifft und lässt den Ausgleich liegen
Bundesliga, 11. Spieltag
Mit dem Seitenwechsel brachte Hoeneß für Rudy den offensiveren Skov und hatte sich einen Plan zurechtgelegt. Mit einem traumhaften Schlenzer verkürzte Baumgartner bereits in Minute 49. Kurz darauf hätte der Österreicher auf 2:2 stellen können, legte den Ball aber rechts am Tor vorbei (52.). Die plötzlich überfordert wirkenden Hausherren fanden allerdings eine schnelle Antwort: Schick legte toll für Wirtz ab, der technisch anspruchsvoll Vogt aussteigen ließ und dann auch noch Baumann düpierte - 3:1 (55.).
Hoffenheim plötzlich nur noch mit acht Feldspielern
Nach der Vorentscheidung hingen die Hoffenheimer Köpfe nach unten und spätestens in Minute 64 noch tiefer, als Grillitsch seine zweite Gelbe Karte sah. In Unterzahl mühte sich die TSG, brachte offensiv aber kaum mehr einen Fuß auf den Boden. Eine Viertelstunde vor Schluss gerieten Vogt und Amiri aneinander, wofür beide die Gelbe Karte sahen. Elf Minuten vor Schluss flog auch noch Hoffenheims Verteidiger Posch, der zuvor bereits seine 5. Gelbe Karte gesehen hatte, für ein absichtliches Handspiel vom Platz.
Die letzten Minuten plätscherten vor sich hin, Wirtz verpasste im Duell mit Baumann noch das 4:1 (89.). Kurz darauf sollte der vierte Treffer für die Hausherren aber noch fallen: Nach Nordtveits Handspiel verwandelte Joker Alario einen Elfmeter souverän zum 4:1-Endstand (90.+1). Durch den siebten Saisonsieg (wie Wolfsburg noch ohne Niederlage) übernahm Bayer die Tabellenführung - erstmals seit September 2014! Verteidigen will Leverkusen diese am Mittwoch (20.30 Uhr) in Köln, Hoffenheim empfängt zeitgleich RB Leipzig.