Für Leverkusen gab es nach fünf Pflichtspielen ohne Dreier am vergangenen Wochenende das wichtige 1:0 in Gladbach. "Auch gegen Bielefeld wollen und müssen wir wieder gewinnen", forderte Bayer-Coach Peter Bosz, der nach dem Erfolg bei den Fohlen keinen Wechsel vornahm.
Bei Bielefeld blieb auch unter dem neuen Coach Frank Kramer die Wende aus (ein Punkt aus zwei Spielen). Das bittere 0:2 im Nachholspiel gegen Bremen war bereits das siebte Pflichtspiel ohne Dreier. In dieser Phase gab es nur magere zwei Pünktchen. Nach der Pleite gegen Werder nahm der Arminia-Trainer gleich vier Wechsel an seiner Startelf vor: Lucoqui, Gebauer, Okugawa und Kapitän Klos starteten für Laursen (Oberschenkelprobleme), Kunze, Hartel und Voglsammer (alle drei Bank).
25. Spieltag
Doan verwertet erste Chance
Leverkusen bekam von Beginn an viel Ballbesitz, Bielefeld stand kompakt und lauerte auf Umschaltmomente. Die erste Chance der Partie hatte dann auch Bayer, Amiri verzog aus guter Lage knapp (7.). Und die Arminia? Die war mit der ersten Gelegenheit eiskalt zur Stelle: Gebauer fand im Strafraum Doan, dessen Abschluss wurde von Tapsoba noch abgefälscht und landete mit Hilfe der Unterkante der Latte im Tor (17.). Beinahe hätte der Torschütze sogar nachgelegt, sein Abschluss nach einem eher zweifelhaften indirekten Freistoß im Strafraum wurde abgelenkt und ging knapp rechts vorbei (24.).
Ortega auf dem Posten
Die Leverkusener waren fortan auf der Suche nach einer Antwort, taten sich dabei jedoch unheimlich schwer. Die Werkself verzeichnete im ersten Durchgang 76 Prozent Ballbesitz, konnte damit aber nicht viel anfangen. Das lag zum einen an der Ideenlosigkeit der Heimelf, zum anderen an beherzt verteidigenden Bielefeldern. Eine große Chance bot sich Leverkusen vor der Pause allerdings noch, doch Ortega rettete mit einem erstklassigen Reflex gegen Gray (37.).
Premiere für Okugawa
Bayer kam mit Bailey und Alario für Demirbay und Gray aus der Kabine. Der erste Abschluss ging jedoch auf das Konto der Arminen, Grill parierte den Schuss von Doan (50.). Und es waren weiterhin die Gäste, die gefährlich blieben - und plötzlich mit 2:0 führten: Bei einem Konter brachte Lucoqui den Ball rüber zu Okugawa, der im Strafraum viel zu viel Raum hatte und sein erstes Bundesliga-Tor erzielte (57.).
Schick sorgt für Spannung
Bayer war nun natürlich gefordert - und die Hausherren kamen auch. Amiri (60.), Diaby (63.) und Alario (69.) ließen Chancen aus. Bielefeld blieb punktuell gefährlich, Doan vergab die Chance zur Entscheidung (71.). Bayer fehlte es im letzten Drittel lange Zeit an Durchschlagskraft, ehe Schick zunächst eine Großchance ausließ (83.) und dann zum 1:2 traf (85.). Der Treffer wurde noch überprüft, zählte aber, da Vorlagengeber Alario nicht im Abseits stand.
Es folgte eine spannende Schlussphase, in der es sechs Minuten Nachspielzeit gab. Der eingewechselte Schipplock hätte früh für Ruhe sorgen können, scheiterte allerdings an Grill (90.). So musste Bielefeld weiter zittern, doch da Alario an Ortega gescheitert war und Frimpong ans Außennetz geschossen hatte (beides 90.+2), blieb es beim 2:1 für die Arminia. Es war der erste Sieg im achten Anlauf in der Rückrunde und der erste Dreier im dritten Spiel unter Kramer.
Leverkusen musste einen herben Dämpfer im Kampf um die Champions-League-Ränge einstecken und ist am Sonntag (15.30 Uhr) bei der Berliner Hertha zu Gast. Bielefeld, das durch den Sieg auf Platz 15 kletterte, eröffnet den kommenden Spieltag am Freitagabend (20.30 Uhr) gegen RB Leipzig.